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Nachricht vom 10.02.2009    

Investition in Menschlichkeit

Der erst gut vier Jahre alte Verein „Hilfe für Ruanda aus Hachenburg e.V.“ hat schon eine Menge geleistet im Partnerland von Rheinland-Pfalz. Trotzdem, so Vorsitzender Dr. Henning Bläsig, bleibe noch eine Menge zu tun, besonders in Sachen gesundheitlicher Aufklärung. Mit seinen Vorstandskollegen berichtete Bläsig anlässlich einer Spendenübergabe in der Westerwald Bank Hachenburg über die Situation vor Ort.

Hachenburg. Er ist gerade einmal vier Jahre alt, der Verein „Hilfe für Ruanda aus Hachenburg e.V.“ Und doch hat er schon viel vorzuweisen im rheinland-pfälzischen Partnerland. So wurde mit Hilfe des Vereins eine Primärschule im südruandischen Distrikt Gisagara, ehemals Save, ein Fahrzeug für Krankentransporte sowie medizinische Geräte angeschafft, die Ausbildung von zwei Krankenschwestern ermöglicht - oft vernetzt mit dem Partnerschaftsbüro des Landes Rheinland-Pfalz in Ruanda. „Wir sehen uns als Brücke, wollen Menschen hier und in Ruanda einander näher bringen und den Erfahrungsaustausch über mögliche Lösungen von Problemen anstoßen“, beschreibt der Vorsitzende des Vereins, Dr. Henning Bläsig, Gynäkologe im Ruhestand, die Ziele des Vereins. Bei seiner letzten Reise nach Ruanda konnte er mit Hilfe von Spenden einen Film über die Situation in der Region drehen, mit dem er im Westerwald verstärkt für sein Anliegen werben will: die Investition in Menschlichkeit.

Ein drängendes Projekt für die nahe Zukunft ist die Renovierung eines Altenheims mit rund 30 Bewohnern, das einsturzgefährdet ist, dringend neue Sanitäranlagen benötigt und erweitert werden soll. Wichtig ist den Ehrenamtlern, „dass jeder gespendete Euro in Ruanda ankommt und nicht für bürokratische Aufwendungen gebraucht wird“, so Vorstandsmitglied Klaus Schmutzler. Dabei konzentriert sich der Verein auf solche Problemlagen, „zu deren Lösungen wir wirklich beitragen können und die notwendig sind“, erläutert der zweite Vorsitzende Bernd Gfrörer.

Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto, das die heimische Westerwald Bank mit einer Spende von 2.500 Euro unterstützt. „Wir dürfen angesichts der eigenen Probleme diejenigen nicht vergessen, die täglich ums Überleben kämpfen. Deshalb unterstützen wir diese Initiative hier im Westerwald ausdrücklich. Letztlich ist die Hilfe zur Selbsthilfe der Kerngedanke der genossenschaftlichen Idee, auf der auch unsere Bank gründet“, sagte Westerwald Bank Vorstand Wilhelm Höser anlässlich der Spendenübergabe an den Vereinsvorstand, der mittlerweile über 100 Mitglieder vertritt. Wichtig ist in Hösers Augen vor allem, dass die jungen Menschen in Ruanda größere Bildungschancen erhalten. Über 40 Prozent der knapp neun Millionen Einwohner sind jünger als 14 Jahre.



Maßgeblich beteiligt war der Hachenburger Verein auch an der Gründung einer Kooperative für Familienplanung. Regelmäßig werden Workshops durchgeführt, ein Bewusstseinswandel sei allerdings nur in ganz kleinen Schritten herbeizuführen, berichteten die Vorstandsmitglieder anlässlich der Spendenübergabe in Hachenburg. So sei es äußerst schwierig, den Frauen den Sinn und den richtigen Gebrauch von Verhütungsmitteln näher zu bringen. Daher sei noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Zudem wies Bläsig darauf hin, dass der Verein immer brauchbare Rollstühle und Gehhilfen sucht, die den Behinderten und Kriegsversehrten des geschundenen Landes zugute kommen.

In der Mitgliederversammlung des Vereins am 22. April im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Hachenburg wird auch der Film über die letzte Ruanda-Reise vorgeführt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich an Dr. Hennig Bläsig wenden (Tel. 02662 64 55) oder sich online informieren unter www.ruandahilfe-hachenburg.de.
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2.500 Euro spendete die Westerwald Bank für die Hachenburger Ruanda-Hilfe, (von links) Bankvorstand Wilhelm Höser, Vorstandsmitglied Klaus Schmutzler, Vorsitzender Dr. Henning Bläsig und der zweite Vorsitzende Bernd Gfrörer.


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