Werbung

Nachricht vom 11.05.2016    

Wolf im Westerwald durch DNA-Spuren nachgewiesen

Die Überprüfung von DNA-Spuren an gerissenen Tieren in einem Damwildgehege bei Dierdorf im Landkreis Neuwied hat ergeben, dass die DNA von einem Wolf stammt. „Damit steht fest, dass der Wolf erneut nach Rheinland-Pfalz zurück gekehrt ist“, teilte Umweltministerin Ulrike Höfken am Mittwoch, 11. Mai mit.

Symbolfoto: Wolfgang Tischler.

Dierdorf. Derzeit werde in Zusammenarbeit mit den hessischen Behörden geprüft, ob es sich bei dem Wolf um das „wolfsähnliche Tier“ handele, das am vergangenen Freitag circa 90 Kilometer entfernt bei Marburg (Hessen) tot aufgefunden wurde. „Wölfe sind vorsichtige Tiere, die Menschen aus dem Weg gehen“, erklärte Höfken. Sie wies darauf hin, dass Experten von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt als Ansprechpartner bereit stehen und über den Umgang mit Wölfen informieren. Insbesondere auch für Landwirte und andere Tierhalter wurde dazu eine Telefon-Hotline eingerichtet.

In dem Wildgehege bei Dierdorf waren am 24. April acht Damwild-Tiere tot aufgefunden worden. In der Nacht zum 26. April wurde dort ein weiteres Tier tot aufgefunden. Die Tiere waren durch gezielte Kehlbisse getötet worden, was auf einen Wolf hindeutete. Zur näheren Klärung wurden Spuren gesichert. Ein Kadaver wurde in das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz transportiert. Zudem wurden DNA-und Haarproben genommen. Mit dem Befund des LUA verdichteten sich die Hinweise auf die Tötung durch einen Wolf. Gestern Abend teilte das Senckenberg Institut für Wildtiergenetik mit, dass bei der Untersuchung der Proben die DNA eines Wolfs nachgewiesen wurde. Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass das Tier aus der nordosteuropäischen genetischen Linie stammt. Zur weiteren Identifizierung und Zuordnung des Wolfes werde das Senckenberg Institut genauere Analysen durchführen. Der Schaden, den der Wolf durch die Risse verursacht hat, wird derzeit ermittelt und dem Besitzer des Wildgeheges zeitnah beglichen.



2012 war im Westerwald in Rheinland-Pfalz der erste Wolf nach über 100 Jahren nachgewiesen und später illegal erschossen worden. Im September 2015 wurde ein Reh im Pfälzerwald von einem Wolf gerissen. „Wir haben uns in Rheinland-Pfalz auf die Rückkehr des Wolfes vorbereitet“, erklärte Ministerin Höfken. Gemeinsam mit Schäfern, Tierhaltern, Jägern und Naturschützern sei ein Wolfsmanagementplan erarbeitet worden. Das Land stelle Ansprechpartner und unterstütze Landwirtschaft und Schafshalter. So würden Vorsorgemaßnahmen gefördert und im Schadensfall entschädigt.

Das Umweltministerium werde den Wolfsnachweis im Westerwald aufmerksam verfolgen und weitere mögliche Hinweise aufnehmen, so Höfken. Dabei werden die Experten von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt in Abstimmung mit den Jagd- und Bauernverbänden zusammen arbeiten. Sollten sich Wölfe dauerhaft in einem Gebiet ansiedeln, könne das Land Präventionsgebiete ausweisen. Dort können Tierhalter finanzielle Unterstützung zum Beispiel für wolfsabweisende Zäune erhalten.

Für alle Fälle im Umgang mit Wölfen hat das Umweltministerium eine zentrale Hotline eingerichtet: Unter der Telefonnummer 06306 911 199 oder der E-Mail wolf@snu.rlp.de erhält man Beratung bei Präventionsmaßnahmen, bei einem Schaden an Nutztieren, Jagd- oder Hütehunden und kann Hinweise melden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


Kreativität gegen Unfälle - Schüler ausgezeichnet

Mit kreativen Bildern und Zeichnungen setzten sich Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz beim ...

Kein Gedanke an einen „Blick zurück im Zorn“ in der VG Altenkirchen-Flammersfeld

Die letzten Sitzungen eines Jahres auch kommunaler Gremien bieten die ideale Gelegenheit, Rückschau auf ...

Schüsse auf der A3 bei Dernbach: Fünf Männer wegen Busüberfalls verurteilt

Im Februar dieses Jahres ereignete sich ein dramatischer Überfall auf einen türkischen Reisebus auf der ...

Förderverein beschert Altenheim Niederfischbach mit Weihnachtsgeschenken

Der Förderverein des Alten Wohn- und Pflegeheims Niederfischbach hat auch in diesem Jahr alle Bewohner ...

Öffentlichkeitsfahndung: 16-jährige Zoe E. aus Sinzig seit 18. Dezember vermisst

Seit dem 18. Dezember 2025 wird die 16-jährige Zoe E. aus Sinzig vermisst. Die Polizei bittet die Bevölkerung ...

Kinderärztlicher Notdienst in Kirchen bleibt bestehen

In Kirchen gibt es gute Nachrichten für Eltern und Kinder: Der kinderärztliche Notdienst wird weiterhin ...

Weitere Artikel


Stilvolle Fotokunst in der Volksbank Daaden

Freunde von besonderen Fotografien können noch bis 17. Juni in der Schalterhalle der Volksbank Daaden ...

Kripo Betzdorf bittet um Hinweise

In einem Waldgrundstück bei Brachbach wurde eine Tasche aufgefunden, die ein Sammelalbum für Euro-Münzen ...

Kochen lernen vom Profi

Kürzlich besuchte der Etzbacher Koch Uwe Steiniger die Hauswirtschaft- und Sozialkurse (HuS) der Klasse ...

Junge Fahrer sind Sorgenkind der Polizei

Bei Fahranfängern kommt es immer wieder und überdurchschnittlich zu schweren und sogar tödlichen Unfällen. ...

Metall-Erlebnistag im Landkreis war ein guter Tag

Rund 120 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Altenkirchen und 18 Unternehmen nahmen an dem 9. "Heavy-Metal(l)-Day" ...

Titus Dittmann im Porträt

Das Leben des gebürtigen Kircheners Titus Dittmann wurde verfilmt und wird in der WDR Sendung Doku am ...

Werbung