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Nachricht vom 11.06.2016    

Pure Lebensfreude bei Special Olympics zeigten die Athleten

Der olympische Gedanke eines fairen Sports ohne jede Schranken und getreu dem Motto: "Jeder leiste was er kann" stand bei den Nationalen Special Olympics in Hannover im Mittelpunkt. Das Sportfest für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung führte Athleten aus ganz Deutschland zusammen. Mit dabei die Schüler/innen der Katharina-Kasper-Schule aus Wirges und Teilnehmende der Westerwald-Werkstätten der Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen. Die pure Lebensfreude vermittelten die Goldmedaillen-Gewinner aus Wirges.

So freuen sich Goldmedaillen-Gewinner. Fotos Hauke Schilling

Wirges/Altenkirchen/Hannover. Vom 6. bis 10. Juni fanden die Special Olympics Hannover 2016, die Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung statt. Schirmherrin Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des scheidenden Bundespräsidenten, begrüßte in einer farbenfrohen Eröffnungsveranstaltung alle Teilnehmer und Betreuer, bevor Fussballweltmeister Per Mertensacker mit dem niedersächsischen Athletensprecher Jörg Trute gemeinsam die olympische Flamme entzündete.

Sie setzten bereits damit das Motto der Spiele "Gemeinsam sind wir stark" um. 4.800 Athletinnen und Athleten gingen in 18 Sportarten an den Start. Fünf der 4800 Sportler waren Schüler der Katharina-Kasper-Schule Wirges und ebenso war eine elfköpfige Gruppe mit drei Betreuern der Westerwald-Werkstätten der Lebenshilfe Altenkirchen vor Ort.

Alex Gläsner, Sevinc Sugün, Yvonne Spang, Erik Sturm, und Arne Brühl traten in den Laufdisziplinen (100m, Staffel, 400m und 1500 m) an, um im Spitzenfeld der nationalen Sportler das Ziel zu erreichen. Auch die beiden Betreuer Volker Vieregg und Frau Isfort mussten zur Freude ihrer Schüler die Laufschuhe schnüren und gingen im Unified-Rennen (gemischte Teams behinderter und nichtbehinderter Sportler) über 5 und 10 Kilometer an den Start.

Mit hervorrangenden Platzierungen, 1x Bronze (Arne) 1x Silber (Alexander) 2x Gold (Arne über 1500m und die 4x400m Staffel) vielen positiven neuen Eindrücken und Freunden war die Teilnahme von Alex, Sevinc, Yvonne, Erik und Arne an den Special Olympics ein Riesenerfolg, an den sich die Fünf sicher noch lange mit einem Lächeln auf dem Gesicht erinnern werden.

Mehr noch als mit dem nie erhofften Medaillenregen für sein kleines Team, war Schulleiter Vieregg begeistert, dass seine Sportler viel Selbstbewusstsein lernten. So wollte Sevinc mit den Worten "Ach das wird nichts, ich kann heute nicht schnell laufen" in das Rennen gehen. Der Trainer sprach ihr Zuversicht zu "Du kannst das, lauf nur so schnell Du kannst und hab Spaß". Das machte sie dann auch. Nachdem Yvonne nach 400m auf einem guten 2.Platz den Stab auf Alexander übergab, lief das Team beflügelt nach und nach auf die Spitze auf bis Sevinc das Staffelholz annahm und mit furiosem Lauf als erste ins Ziel brachte.
Wenn man nur an sich glaubt, erreicht man sein Ziel - wenn auch nicht immer als erster. Aber mal ehrlich, kommt es darauf an, wenn man sein Bestes gibt?

Wie es bei den olympischen Spielen üblich ist, gab es ein wunderschönes Finale und Abschiedsfest. Da zeigte sich nicht nur die besondere Freude und das Flair dieser Spiele, auch der inklusive Gedanke kam nicht zu kurz. Eine Disco mit toller Musik führte alle Personen zusammen und man feierte.
Text/Fotos: Hauke Schilling /hws

Anmerkung der Redaktion: Die Ergebnisse der Teilnehmer/innen der Lebenshilfe liegen noch nicht vor. Es wird nachberichtet.

Bilanz der Veranstalter:
Veranstalter und Ausrichterstadt zogen am Mittag, 10. Juni eine überaus positive Bilanz der Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung.

„Ich blicke mit einem Glücksgefühl auf die vergangenen Tage zurück! Es hat alles gepasst, die Gastgeberstadt, die Organisation, das Klima unter den Athleten, das Wetter… Man kann sagen, dass diese Nationalen Spiele mit ihrer inklusiven Ausrichtung und durch die große öffentliche Wahrnehmung neue Maßstäbe gesetzt haben“, resümierte Dr. Bernhard Conrads, Erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland (SOD). „Diese Veranstaltung hat Brücken geschlagen in das Herz der Stadt. Diese Spiele waren ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis und sie haben gezeigt, dass Special Olympics Deutschland zu einer Organisation geworden ist, die sportliche Leistung mit maximaler Freude und Fairness verbindet. Dabei ist es gelungen, dass verstärkt Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam Sport treiben.“

In den vergangenen Tagen haben 4.800 Athletinnen und Athleten, unter ihnen auch 351 Unified Partner ohne Behinderung, unter dem Motto „Gemeinsam stark“ in 18 Sportarten und dem Wettbewerbsfreien Angebot ihr Bestes gegeben und Besucher, Gäste und die Öffentlichkeit mit ihren sportlichen Leistungen und ihrer Lebensfreude begeistert.

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok hat vor allem der Enthusiasmus rund um die Special Olympics Hannover 2016 beeindruckt: "Das waren Spiele der kurzen Wege, nah an und mitten in der Stadt. Special Olympics Hannover hat viele Menschen angezogen und begeistert: Im Sportpark, am Maschsee, in Olympic Town an der HDI-Arena und vor allem in der City am Kröpcke. Die vielen Helferinnen und Helfer haben eine tolle Arbeit geleistet und zudem noch viele neue Erfahrungen gesammelt. Für Hannover war dies auch ein erfolgreicher Praxistest, sowohl als Sportstadt als auch auf dem Weg zur inklusiven Stadt."



Insgesamt waren mit Familienangehörigen, Trainern und Betreuern, den mehr als 2.200 freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Kampf- und Schiedsrichtern und Aktiven beim Wettbewerbsfreien Angebot circa 14.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die sportliche Großveranstaltung involviert. In der Veranstaltungswoche kamen 25.000 Besucher zu den 20 Sportstätten und feierten gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten die Special Olympics Hannover 2016.

Kerstin Tack MdB, Präsidentin des Organisationskomitees und SOD-Vizepräsidentin: „Unsere Bilanz fällt ausgesprochen positiv aus, Hannover stand fünf Tage lang ganz im Zeichen der Spiele, und 25.000 Menschen haben die Begeisterung geteilt. Alle unsere Konzepte, die sportliche Veranstaltung in den Mittelpunkt zu stellen und dafür einen großartigen Rahmen zu bieten, sind aufgegangen. 5.600 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie 10.250 Platzierungs- und Teilnehmerschleifen stehen für sportliche Leistungen und Freude über das Dabeisein. Das Wettbewerbsfreie Angebot, die Kulturprogramme, die sehr erfolgreichen inklusiven Projekte und die Angebote in Olympic Town haben die sportlichen Wettbewerbe ergänzt.“ Zum ganzheitlichen Angebot gehört bei SOD auch das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes, das bei den Spielen in Hannover einen wahren Ansturm zu verzeichnen hatte: Insgesamt 4.500 Untersuchungen in sechs Disziplinen wurden durchgeführt.

„Ganz besonders beeindruckt haben mich die ‚Gesichter der Spiele‘ und unsere Athletensprecher“, so Kerstin Tack. „Was sie hier in den letzten Tagen für Special Olympics und die Veranstaltung geleistet haben, verdient größten Respekt und wir danken ihnen dafür ganz herzlich!“ Die OK-Präsidentin lobte die Landeshauptstadt und die Region Hannover, das Land Niedersachsen, die Partner und Unterstützer, den organisierten Sport, die vielen Ehrenamtlichen und die freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie dir ehrenamtlichen Organisationsteams, Sportkoordinatoren und Clinical Directors für die ausgezeichnete Vorbereitung, die gute Kooperation und die erfolgreiche Durchführung dieser Nationalen Spiele 2016 wie auch den Medien für die umfangreiche Berichterstattung.

Für SOD-Athletensprecher und Vizepräsident Mark Solomeyer zählen weitere Aspekte: „Die Special Olympics Hannover haben 4.800 tolle Menschen gezeigt, die alle gute Sportler sind. Es wurden 4.800 Geschichten erzählt und es war für alle ein großes Miteinander. Wir freuen uns über die vielen Medienberichte, die uns Athleten in den Mittelpunkt stellen. Ich wünsche mir für alle Athleten solche Anerkennung, auch wenn die Spiele vorbei sind.“

Auch die „Gesichter der Spiele“, Laura Hardy und Herbert Krüger, sind begeistert: „Das war ein tolles Sportfest! Mein Wunsch, dass viele Zuschauer zum Anfeuern kommen, hat sich erfüllt. Besonders toll war, dass Britta Steffen uns zugesehen hat und wir Zeit miteinander verbringen konnten“, meint Schwimmerin Laura Hardy, und Leichtathlet Herbert Krüger ergänzt: „Das Wetter hat mitgespielt und alles konnte stattfinden. Als ‚Gesicht der Spiele‘ bin ich stolz, dass alle Athleten in Hannover eine unvergessliche Zeit haben konnten und so viel darüber berichtet wurde. Ein besonderes Highlight für mich war, dass viele mich vom Plakat wiedererkannt haben und Autogramme von mir wollten!“

Die Nationalen Spiele 2016 wurden auch durch inklusive Projekte geprägt, die in Hannover Premiere hatten. So das Tandem-Projekt, bei dem Helfer mit und ohne geistige Behinderung zusammenarbeiten. 60 solcher Teams erledigten in den Bereichen Catering, Siegerehrung, Information, im Pressezentrum oder als Sportartenhelfer im Wettbewerbsfreien Angebot die übertragenen Aufgabe gemeinsam. Ebenfalls sehr erfolgreich startete das Projekt „Inklusive Redaktion“, eine gemeinsame Initiative von SOD und den Hannoverschen Werkstätten. Mit mehreren Partnern – so mit Norddeutscher Rundfunk und Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen – erfolgte eine gemeinsame Berichterstattung von Menschen mit und ohne geistige Behinderung. Auch inklusive Tandems bloggten auf mehreren Kanälen von den Special Olympics Hannover.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wurde die Special Olympics Fahne am Abend an Detlef Ückert, Beigeordneter der Gemeinde Willingen und Mitglied des Gemeindevorstands, übergeben. Im hessischen Willingen finden vom 6. bis 9. März 2017 die Nationalen Winterspiele von Special Olympics Deutschland statt.



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