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Nachricht vom 02.07.2016    

Neue Müllfahrzeuge: Adieu Seitenlader

Was früher als Geheimwaffe in der Müllabfuhr und Sinnbild technischen Fortschritts galt hat nun ausgedient. Im Kreis Altenkirchen leeren demnächst wieder Hecklader alle Mülltonnen aus. Das ist nicht die einzige Neuerung in Sachen Abfallentsorgung.

Weiß und neu sind die neuen Fahrzeuge. Über die Neuanschaffung freuen sich: Wolfgang Beth, Konrad Schwan, Betriebsstättenleiter Markus Böhmer und AWB-Werkleiter Werner Schumacher. Foto: Daniel Pirker

Altenkirchen/ Kreisgebiet. „Back to the roots“ – Zurück zu den Wurzeln. Treffend brachte Wolfgang Beth, Geschäftsführer des Abfallswirtschaftsdienstleister Remondis, die Rückkehr zur Heckladetechnik auf den Punkt. Er stellte der Presse Neuerungen vor im Bereich der Müllentsorgung. Mit dabei waren der zuständige Kreisbeigeordnete Konrad Schwan, Betriebsstättenleiter Markus Böhmer und der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs Werner Schumacher.

Vor 25 Jahren waren sie noch ein Sinnbild des technischen Fortschritts durch den Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft eingespart werden können: Seitenlader, die Mülltonnen mittels eines Greifarms ausleeren. Die Fahrzeuge für den Abtransport von Rest- und Bioabfall werden nun ersetzt durch neun Hecklader. Wieso Remondis für den Kreis Altenkirchen wieder auf die klassischen Müllwagen setzt und die alten, vermeintlich technisch moderneren in Rente schickt? Schon die Frage ist falsch. Denn die damals in der Abfallwirtschaft verwendeten Hecklader sind aufgrund der technischen Weiterentwicklung natürlich nicht die Hecklader von 2016. Wolfgang Beth betonte außerdem, dass es sich um 4-Achsfahrzeuge handelt, die so seinerzeit gar nicht produziert wurden für die Müllabfuhr.

Die neuen Müllwagenmodelle bringen gleich mehrere Vorteile mit sich. Es entstehen Arbeitsplätze. Beth sprach von zehn Müllwerkern, die neu eingestellt werden. Immerhin setzt man nun wieder auf Mitarbeiter, die die Tonnen per Hand einladen. Beim Seitenlader brauchte es nur einen Fahrer, der aus dem Innenraum den mechanischen Arm per Fernsteuerung bediente. Ab jetzt sind also mindestens zwei Müllwerker an Bord. Dadurch steigen selbstverständlich die Personalkosten. Aber laut Beth werden die Mehrkosten aufgefangen. Schließlich wurden in der Vergangenheit durch die Seitenlader pro Jahr etwa vier Prozent der Tonnen beschädigt. Werksleiter Schumacher kalkuliert nun mit weit weniger Schäden, die Neuanschaffungen nötig machten.



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Außerdem verbrauchen die neuen Fahrzeuge weniger Treibstoff, viel weniger sogar. Waren früher 100 Liter Diesel pro 100 Kilometer die Regel, werden es zukünftig rund 60 Liter. Daneben können die neuen Fahrzeuge mit einer höheren Aufnahmekapazität punkten: Statt wie bisher 9 Tonnen Abfall können sie 15 Tonnen aufnehmen. Durch die bessere Auslastung rechnet man mit weniger Leerfahrten. Und ebenfalls nicht unerheblich: Da der Fahrer nun nur noch fürs Fahren zuständig ist – und nicht mehr zusätzlich für die Bedienung eines Greifarms – setzt er sich weniger Stress aus.

Und zumindest aus Sicht von Remondis und dem Abfallwirtschaftsbetrieb auch vorteilhaft: Die Müllwerker können nun viel besser den Inhalt einer Mülltonne überprüfen. Aufgrund des neuen Systems müssen die Bürger ab jetzt alle Tonnen stets mit dem Griff zur Straße stellen.
2,5 Millionen Euro kosten die neuen Fahrzeuge. So oder so wären ähnlich teure Neuanschaffungen nötig geworden, da die alte Flotte ihre Lebensdauer überschritten hatte. Von den neuen Müllabfuhr-Modellen verspricht man sich mehr Effizienz und damit Kosteneinsparungen. Hintergrund war auch die Neuausschreibung der Dienstleistungen im Abfallbereich. In nahezu allen Disziplinen war Remondis der Sieger (und meistens auch der einzige Bieter). Laut Geschäftsführer Beth war auch die Ausschreibung Anlass, Technik und Arbeitsabläufe auf dem Prüfstand zu stellen.

Und apropos Änderungen: Wie Konrad Schwan informierte, wurde die Grünabfallabnahme in Katzwinkel geschlossen. Ab 2017 wird außerdem der Grünschnitt nicht mehr viermal im Jahr abgeholt, sondern fünfmal. Zudem besteht ab nächstem Jahr die Möglichkeit, Sperrmüll öfter abholen zu lassen. Maximal vier Wochen soll dann die Wartezeit betragen. (ddp)


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