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Nachricht vom 09.07.2016    

Preisverleihung: „Keine Alternative zu Europa“

Brexit, Griechenland-Pleite, Flüchtlingskrise. Viele sehen die Europäische Union am Rande ihres Fortbestehens. Davon war bei der Siegerehrung im Europäischen Schüler-Wettbewerb wenig zu spüren. Ausgeklammert wurden die EU-Probleme allerdings nicht.

Motiviert für Europa. Das waren die Teilnehmer am diesjährigen Europäischen Wettbewerb. Foto: Daniel Pirker

Betzdorf/ Kreisgebiet. Die Europaische Union steht unter historischem Druck. An diesem Vormittag ist davon auf dem Standort Bühl der Bertha-von-Suttner-Realschule Plus kaum etwas zu merken. Dabei beherrschen die Medien immer noch Griechenland-Pleite, Brexit, Flüchtlingskrise. Drei Herausforderungen, die nicht wenigen Politikern der etablierten Parteien Alpträume bereiten. Und bei jedem geht es vor allem um eines: Geld. Sicher, auf dem ersten Blick geschah die Gründung des Vorläufers der EU, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, aus wirtschaftlichen Gründen. Aber Leitgedanke Anfang der 1959er war, den Frieden innerhalb Europas zu sichern, und zwar durch eine Art Vergemeinschaftung der kriegswichtigen Güter Kohle und Stahl. Diese Grundmotivation rückt angesichts von Verteilungskonflikten, die Referenden für einen EU-Austritt entscheiden können, immer stärker in den Hintergrund. Nicht so an diesem Vormittag in Betzdorf. Seit fast zehn Jahren nehmen Klassen der Realschule plus und ihrer Vorläufer teil am Europaischen Wettbewerb. Dieses Jahr hatten sich auch Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums beteiligt. Passend zum diesjährigen Wettbewerbsmotto „In Frieden leben“ hatten sie überzeugt mit dem selbstkomponierten Song „Pray for Peace“.

Frieden, neben wirtschaftlichen Wohlstand, das große Versprechen, das Menschen vor dem Krieg nach Europa flüchten lässt. An diesem Vormittag keine abstrakte Theorie. Nach der Einführung des Konrektors Andreas Klöckner richtet ein 13jähriger Junge ein Grußwort an die Gäste, Schüler und Lehrer. Inhaltlich Standard werden es die Gäste kaum vergessen können. Der Junge heißt Momen Zedan. Er ist Flüchtling aus Syrien und „reiste“ auch per Schlauchboot nach Europa. Seit 8 Monaten lebt er in Deutschland und besucht hier mit rund 40 anderen Flüchtlingskindern die Realschule plus in Betzdorf (am Standort Bühl 25). Zusammen mit seinen Mitschülern erreichte er beim Wettbewerb den 1. Platz.



An Landrat Michael Lieber, der traditionell als Schirmherr auftritt, und Markus Schulte liegt es, die derzeitigen Herausforderungen aufzuzeigen. Schulte ist Vorsitzender der Europa-Union im Kreis und als Mitarbeiter des deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger „mittendrin“. Die jüngsten Entwicklungen machen ihn nachdenklich. Europa habe es momentan schwer, sagt er beispielsweise. Freiheit, Sicherheit und Wohlstand, das zeichne Europa aus – werde aber immer stärker angezweifelt. Dabei, so Schulte, „sei unser Wohlstand nicht zwangsläufig gesichert.“ Für Landrat Lieber gebe es keine Alternativ zu Europa. Es sei Teil unseres Lebens – und Denkens. Auch dank des Wettbewerbs mag das für die teilnehmenden Schüler umso mehr gelten. (ddp)

Sieger des Wettbewerbs:

1. Preis auf Kreisebene:
Momen Zedan, Bayan Bostagie, David Piatek, Angelique Kirch und Janina Christ (6b der Realschule plus)

2.Preis:
Christian Brill, Noah Mannich,Tim Kempf, Doriana Honerkamp, Shitin Zimmermann, Jule Kummerfeld, Lisa-Marie Düngen (6b der RS plus)

3. Preis:
Caitlin Schäfer, Jan-Niklas Weiß, Philipp Schmidt und Hasan Tok (6b der RS plus)

Preisträger Gymnasium:
Philine Schmidt, Tim Haßler, Lara Müller, Luca Waffenschmidt (9sp)


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