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Nachricht vom 10.03.2009    

Gabriel in Herdorf: Euer Projekt ist Klasse

Die geothermische Nutzung des Grubenwassers für ein Nahwärmenetz und die Reaktivierung der alten Industriebrache gefielen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Er war auf Einladung von MdB Sabine Bätzing in Herdorf zu Gast und hatte zwar kein Geld in der Tasche, aber viel Lob für Stadt und Bürgermeister Uwe Erner.

Herdorf. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel kam auf Einladung von MdB Sabine Bätzing nach Herdorf. "Sabine trifft...." - diese Veranstaltung führte diesmal in die maroden Hallen der einstigen Firma Ermert, Kessel- und Apparatebau, zuvor war dort eine Ziegelei gewesen. Am historischen Industriestand entsteht Neues und richtungsweisend soll dabei die energetische Nutzung des Grubenwassers sein. In unmittelbarer Nähe tritt das Grubenwasser der einstige Grube Wolf aus und mit rund 20 Liter pro Sekunde und einer Temperatur zwischen 25 und 17 Grad bietet es optimale Nutzungsmöglichkeiten.
Zahlreiche Gäste empfingen den Bundesumweltminister, ein herzliches "Glück Auf" bot Bürgermeister Uwe Erner dem Gast aus Berlin und die beteiligten Fachingenieure und Planer stellten das Konzept der Reaktivierung der Industriebrache unter Einbeziehung der geothermischen Nutzung des Grubenwassers vor. Erner wies auf die Besonderheiten im Dreiländereck mit der Bedeutung des einstigen Bergbaus hin und der jetzt in Angriff genommenen Reaktivierung unter dem Aspekt der Wärmegewinnung insbesondere für Industriegebiete und öffentliche Gebäude.
Gabriel zeigte sich im Anschluss an die Vorträge der Experten sichtlich angetan vom Projekt. "Ihr macht alles richtig", lobte der Minister. Es sei ein kluges Konzept, die Altlastensanierung in Verbindung mit der Geothermie in Angriff zu nehmen. "Ich habe keinen Millionen in der Tasche", sagte Gabriel, wies aber auf die Fördermittel des Bundes für Nahwärmenetze hin, die er als kleines Konjunkturpaket bezeichnete. "Investieren Sie in die Zukunft, Wärme aus der Erde macht sich bezahlt", meinte er mit Blick auf die Preisschwankungen bei Öl und Erdgas. "Euer Projekt ist Klasse", lobte Gabriel.
Die Experten, darunter Professor Dr. Georg Wieber vom Institut für Geowissenschaften und angewandte Geologie der Uni Mainz hatte den Minister und die anwesenden Gäste in die Thematik Wärmegewinnung aus dem Stollenwasser der Herdorfer Gruben eingeführt. Dazu gab es den historischen Hintergrund um die Entstehung der Gruben Herdorfs und im Besonderen stand die Grube Wolf im Mittelpunkt. Das Wasser biete geothermische Potenziale, etwa 1000 Kilowatt thermische Energie könne aus dem Wasser gewonnen werden. "Es reicht für zum Heizen von rund 100 Einfamilienhäusern", erklärte Wieber. Er brachte Beispiele, wie das System über Wärmetauscher funktioniert, das A und O sei die Nähe der Abnehmer. Anhand von Beispielen zeigte er auf, wie man in Herdorf öffentliche Gebäude und Industriegebiete mit Wärme aus den ehemaligen Gruben versorgen kann.
Den Entwurf des Bebauungsplanes hatte Dipl.-Ing. Jörg Kleine vom Ing.-Büro Brendebach vorgestellt. Den Rückbau der alten Ermert- Hallen, die Umwandlung in ein Gewerbe- und Wohngebiet unter Berücksichtigung der Umweltbelange und der Finanzierungen stellte Kleine vor. Mit einem rund 1,5 Kilometer langen Rohrsystem könne man vom Stadtkern bis hin zum Stolleneingang die Geothermie optimal nutzen.
Die Untersuchung der Flächen auf industrielle Altlasten erläuterte der Leiter von GeoConsult, Neuwied, Peter Frinken.. So fand man zehn Flächen, die einem besonderen Sanierungskonzept unterliegen. Vieles kann mit einer Bodenversiegelung erreicht werden.
Zum Altlastensanierungs-Konzept fand der Umweltminister lobende Worte. Das entspreche den Konzepten des Umweltministeriums, statt Flächenverbrauch die alten Flächen zu reaktivieren.
In der anschließenden Diskussion stellten Schüler der Regionalen Schulen kritische Fragen zum Atomausstieg und dem möglichen Neubau von Atomkraftwerken. Gabriel zeigte sich davon überzeugt, das der Ausstieg aus der Kernenergie bis 2020 vollzogen sei. Er glaubt nicht, dass neue Atomkraftwerke in Europa gebaut werden, sondern dass mit diesem Thema viel Geld verdient werde. (hw)
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Herdorfs Bürgermeister Uwe Erner empfing Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, MdB Sabine Bätzing und MdL Dr. Mathias Krell ( von links) in den alten Ermert-Hallen. Fotos: Helga Wienand


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