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Nachricht vom 10.08.2016    

Wasserversorgung im Kreis Altenkirchen wird sichergestellt

Das Rätselraten um das große Rohrlager und das erhöhte Verkehrsaufkommen mit Baustellenfahrzeugen am Alserberg in Wissen hat ein Ende. Die Wasserversorgung des Kreises Altenkirchen wird mit einer Baumaßnahme gesichert. Die etwa 45 Jahre alte Hauptversorgungsleitung wird mit einer Schwesterleitung ergänzt, damit rund 110.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt werden können. Rund 12 Millionen Euro werden investiert.

Vor Ort zum Thema Wasserversorgung, von links: Wassermeister Karl-Horst Stark, Projektleiter Ingo Prinz, Fa. Niederländer, Ulf Heinemann vom begleitenden Ingenieurbüro, Michael Wisser, Projektleiter Fa. Robert Schmidt, rechts: Holger Müller von KasRo Robotertechnik und Marco Prinz. Fotos: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. Es ist seit dem 5. Juli eine gewaltige Baustelle im Holperbachtal entstanden, die mit modernster Technik aber auch mit ganz normaler Arbeitskraft der Menschen und Maschinen voranschreitet. Dort bekommt die 45 Jahre alte Wasserleitung, die fast den gesamten Landkreis Altenkirchen versorgt, eine Zwillingsschwester.

Das Land hatte die Sicherstellung der Wasserversorgung für die rund 110.000 Einwohner im Kreis gefordert, und dafür zuständig ist der Zweckverband Wasserversorg Kreis Altenkirchen (WKA). Wassermeister Karl-Horst Stark, zuständig für die Fernwasserversorgung, leitet die umfangreiche Baumaßnahme. Mit rund 12 Millionen Euro Gesamtbaukosten wird die Trasse realisiert, es gibt drei Bauabschnitte. Stark erklärte beim Ortstermin die umfangreiche Baumaßnahme mit vielen Details und Hintergründen.

Der erste Bauabschnitt beginnt am Hochbehälter „Freiheit“ oberhalb von Waldbröl und wird vom Aggerverband bis zur Landesgrenze in Kooperation mit Rheinland-Pfalz und dem WKA ausgeführt. Außer der Verbandsgemeinde Gebhardshain bekommen alle Kommunen im Kreis das Trinkwasser aus der Wiehltalsperre. Die Planungen für ein zweites Standbein mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Wasserversorgung aus der Wahnbachtalsperre wurden hinfällig, dafür gab es viele Gründe. Aber die Rohre waren bereits fertig und so verhandelte man mit dem Aggerverband, der von Waldbröl aus nun ebenfalls baut.

Der zweite Bauabschnitt ist derzeit im Gange, und führt von der Landesgrenze bis zum Verteiler Hof Holpe, Gesamtlänge rund 2,3 Kilometer, Kosten rund 3,1 Millionen Euro. Rund 140 Meter sind bereits verlegt und an der Baustelle kann man den Bau der Doppelrohrleitung derzeit verfolgen, die in vier Metern Abstand zur alten Pipeline gebaut wird.

Der dritte Bauabschnitt wird vom Verteiler Hof Holpe nach Pirzenthal mit der Siegquerung derzeit geplant und ausgeschrieben. Der Bau der 4,25 Kilometer langen Rohrleitung soll 2017 beginnen.

Die Baustellentrasse im Holperbachtal führt durch eines der schönsten ursprünglichen Täler des Landkreises. Da waren Umweltauflagen zu erfüllen, der kleine Holperbach muss geschützt werden, und vieles mehr gilt es zu beachten. Für den Schutz des Baches wurden eigens Rohre in Ton eingebettet, sodass die LKWs und Baumaschine darüber fahren können. Die eigentlichen Wasserrohre werden in einem Meter Tiefe unter den Bach gelegt. Moderne GPS-Technik kommt zum Einsatz, das Gelände ist exakt vermessen und ausnivelliert. Der Baggerführer bekommt die Daten automatisch, ein Fehler beim Ausheben wird so verhindert. Eine Baustraße für angelegt, sie wird am Ende zurückgebaut und der ursprüngliche Zustand hergestellt.



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In Wissen ist ein riesiges Rohrlager an der Kreisstraße entstanden. Hier werden die neuen Wasserrohre für das Verlegen präpariert. Es sind Spezialrohre, 600 Millimeter Durchmesser und jeweils 12 Meter lang. Die Trinkwasserrohre haben nicht nur eine Stahlkern, sie haben zusätzlich eine PE-Hülle und einen Faser-Zementschutz, um mechanischen Schutz von außen zu bieten. Im Rohrgraben werden sie dann verschweißt. Nun müssen diese Rohre einem sehr hohen Qualitäts- und Sicherheitsanspruch genügen. Nur auf Zertifikate verlässt sich der Wassermeister nicht. So prüft er vor Ort mit den Fachfirmen die Robotertechnik, die eingesetzt wird, um die Schweißnähte zu versiegeln. Da kommt ein Spezialmittel zum Einsatz, modernste Kameratechnik verfolgt diese Schritte und dokumentiert via Bildschirm die Arbeiten im Inneren.

Vor Ort sind der örtliche Bauleiter Karl-Horst Stark in Begleitung von Ulf Heinemann, dem Ingenieurbüro aus Altenkirchen, dass die Baumaßnahme begleitet. Für die Erdbauarbeiten ist Projektleiter Michael Wisser von der Firma Robert Schmidt aus Müschenbach vertreten, die Firma Hubert Niederländer aus St. Ingbert ist mit Projektleiter Ingo Prinz mit seinem Team für die Rohrleitungen zuständig. Der Robotertest mit all seinen vielen technischen Finessen hatte auch Verbandsvorsteher Michael Wagener und Betriebsführer Dirk Beyer zu Baustelle geführt. Der WKA, unter dem Dach der Stadtwerke Wissen seit vielen Jahren, liegt mit dem Bau im Sollplan, sowohl der Bauzeit als auch im Finanzrahmen, was ja nicht selbstverständlich bei Großprojekten in Deutschland ist.

Im dritten Bauabschnitt, der im Jahr 2017 beginnt, werden am Verteilerbauwerk die Leitungen geteilt, die Versorgung für die VGs Wissen, Kirchen, Betzdorf und Herdorf-Daaden sichergestellt. In Richtung Süden wird das Trinkwasser für die VGs Hamm, Altenkirchen, Flammersfeld und Teilmengen nach Hachenburg und Puderbach geliefert. Die gesamte Baumaßnahme wird zu 80 Prozent gefördert, auch für die betroffenen Gemeinden, in diesem Fall Hamm und Wissen gibt es Zuschüsse. Überwiegend sind landwirtschaftliche Flächen betroffen, auch hier werden Entschädigungen gezahlt. (hws)


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