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Nachricht vom 18.03.2009    

Daadener wollen einen Kreisel

Ein Kreisel in Daaden an der Kreuzung L 280/L285? Den sähen viele Kommunalpolitiker sicher gerne - allein schon wegen der Optik - aber die Experten winken eher ab. Auch wenn Verkehrsminister Hendrik Hering am Dienstagabend bei einer Informations-Veranstaltung versprach, eine Machbarkeitstudie in die Wege zu leiten.

Daaden. Das Interesse hielt sich in Grenzen - trotz Ministerbesuchs. Aber SPD-Kreisvorsitzender Dr. Matthias Krell konnte dennoch etliche Interesseirte im Gasthof Koch in Daaden begrüßen, als es ums Thema "Verkehrs- und Wirtschaftsentwicklung im daadener Land" ging. Zu dieser Entwicklung gehört auch, was Daadener SPD-Kommunalpolitiker heiß ersehnen. Einen Kreisel im Ort. Und zwar am für sie neuralgischen Verkehrsknoten L 280/L 285. Es war schon dunkel, als Verkehrsminister Hendrik Hering mit Tross vor Ort enrschien. Und dementsprechend wenig Verkehr, der hätte beweisen können/sollen, dass statt der Ampelanlage (mit Videosteuerung) ein Kreisel die bessere Lösung wäre. Aber da sind auch noch viele Fragen offen wie die Kosten (mindestens 300 - bis 400.000 Euro?), reicht überhaupt der Platz, und - siehe oben - herrscht überhaupt genug Verkehr. Da wird der überschaubare Stau während der "Rush-Hour" möglicherweise nicht reichen. Aber zumindest versprach der Minister die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Das heißt für die Daadener zumindest, dass man weiter träumen darf. Wer weiß, wie lange.
Zuvor hatte SPD-Kreisvorsitzender Dr. Matthias Krell neben Minister Hering unter anderem Heinz-Peter Uhrmacher, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Diez, Bürgermeister Wolfgang Schneider, Ortsbürgermeister Günter Knautz und Beigeordnete, Kommunalpolitiker, interessierte Bürger und Dr. Ulrich Bernhard vom IHK-Beirat begrüßt.
Minister Hering ging zunächst auf die derzeitige Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen auf den Kreis Altenkirchen ein. Er plädierte für eine Versesserung der Mobilität der Menschen durch eine gezielte Förderung der Verkehrs-Infrastruktur. Die Landesregierung habe deshalb gerade für ländliche Gebiete erhebliche Investitionen in den Straßenbau - auch im Kreis Altenkirchen und im Daadener Land - vorgesehen. Hier gehe es vor allem um die bessere Anbindung an die Hauptverkehrsstränge, die Autobahnen, die nicht weit, aber zurzeit noch zu schwer erreichbar seien. Als dringende Projekte nannte er den Ausbau von B 8/B 414, aber auch der B 62 und der L 280, die das Daadener abesonders berührt.
Insgesamt sind es 10 Straßenbauprojekte, die das Daadener Land betreffen, so der Minister. So der Ausbau der L 280/K 112 bei Niederdreisbach (etwa 1,2 Millionen Euro). Hier sei der Plan fertiggestellt und werde zurzeit vom Rechnungshof überprüft. Mit der Einleitung der Planfeststellung könne noch in diesem Jahr gerechnet werden.
Ins Stocken geraten ist der Bau einer 3. Spur der L 280 bis zur Grenze NRW (ca. 450.000 Euro): Hier gibt es Konflikte mit der Landespflege.
Auch die Vervollständigung des Radwegenetzes von Weitefeld nach Elkenroth (420.000 Euro) ist, so der Minister, im Landes-Straßen-Programm: Baubeginn für die geplanten 1,6 Kilometer werde wahrscheinlich 2010 sein. Weitere kurzfristige Vorhaben beziehungsweise schon erledigte Maßnahmen sind die Deckenerneuerung der L 280 (Betzdorf/Daaden) sowie die Schulwege Emmerzhausen.
Hering ging auch auf den dringend notwendigen Ausbau der Kreisstraßen im AK-Land ein. Hier liegt die Entscheidung über das Was und wann beim Kreis, das Land greift fördernd ein. Hering sagte, der Zustand dieser Straßen sei "verbesserungsfähig", was er selbst und die Zuhörer als Euphemismus empfanden. Als Beispiele nannte er die K 109 (1,16 Kilometer von L 280 bis OD Derschen, 1,3 Kilometer, Grunderwerb fast abgeschlossen); die K 110/K 111 (OD Weitefeld/305.000 Euro, Baubeginn eventuell 2010), das Rege-Rückhaltebecken Weitefeld/Langenbach (Baubeginn wohl 2009), K 111 (OD Weitefeld, 220.000 Euro, 500 Meter, Baubeginn erwartet 2011/2012); die K 112 Weitefld/Niederdreisbach (2. Bauabschnitt: 530.000 Euro, Grunderwerb ist abgeschlossen, deshalb Baubeginn wahrscheinlich auch noch 2009, 3. Bauabschnitt - 180.000 Euro - die Planung muss überarbeitet werden).
Wichtig, so Hering, sei auch der Ausbau des Breitbandes. Dies sei äußerst wichtig für die Entwicklung ländlicher Räume. Hier sei auch im Daadener land noch einiges zu tun. Der Minister wies in diesem Zusammenhang auf die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten für die Kommunen seitens des Landes hin. In den nächsten 3 bis 4 Jahren, so Hering, rechne man mit einer flächendeckenden Versorgung. 13 Millionen Euro seien hierfür bereitgestellt worden, allerdings könne dieser Betrag auch noch aufgestockt werden.
Zur Sprache kam auch noch seitens der Kommunalpolitiker und Dr. Bernhard der dringend notwendige Ausbaui der landesstra0e zwischen Weitefeld und Friedewald. Diese sei wegen ihrer Enge und ihrer Serpentinen für den die Industriegebiete anfahrenden Schwerlastverkehr äußerst problematisch. Uhrmacher zeigte Verständnis, aber: "Man kann nicht alles gleichzeitig anpacken", und - darauf wies Hering hin, es steht auch nicht unbegrent Geld zur Verfügung, eher im Gegenteil. Dennoch gute Zeiten vor allem für den Tiefbau im Kreis Altenkirchen: Hier tut sich Einiges, zum Tekl mehr als im übrigen Land. Da hatte Wolfgang Stock vom Bund mit seinem Beitrag eher schlechte Chancen. In den nächsten 30 Jahren werde man aber keinen Straßenbau mehr wie jetzt verantworten können. Aber es ist jetzt, wurde er belehrt. (rs)
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Ortstermin: Minister Hendrik Hering (mitte) schaute sich die Kreuzung L 280/L 285 an. Hier ein Kreisel? - da fehlten irgendwie die zündenden Argumente. Foto: Reinhard Schmidt



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