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Nachricht vom 20.09.2016    

Energiemesse in Mittelhof schwach besucht, dafür aber friedlich

Längst haben sich Widerstände gegen die geplanten Windkraftanlagen auf dem Hümmerich formiert. Eine Messe für erneuerbare Energien hätte den Gegnern Gelegenheit geboten, sich Luft zu machen. Stattdessen blieb es auf dem Campingplatz Im Eichenwald eher ruhig.

Von links: Matthias Weber vom Campingplatz, Nikolaus Neuroth, Marco Lenz (beide Mann Naturenergie), Martin Schaaf (Ruheforst Wildenburgerland), Wolfgang Frommer (Ecocamping), Ulrike Corten (Wisserlandtouristik) und Stephan Weiterhaus (Weitershaus Photovoltaik).

Mittelhof. Proteste im Vorfeld, Demonstrationen, ja zumindest hitzige Diskussionen – nichts von dem traf ein. Zumindest nicht auszuschließen war all dies im Vorfeld oder während des Wochenendes auf dem Campingplatz im Eichenwald. Die Einrichtung hatte sich an der landesweiten Aktionswoche „Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie“ beteiligt, mit einer Messe für erneuerbare Energien und einem Kartoffelfest an der Gaststätte Lichtung auf dem eigenen Gelände.

Und bekanntlich regen sich Widerstände gegen Pläne für Windkraftanlagen auf dem Hümmerich, der sich auch auf Mittelhofer Gebiet erstreckt. Also kamen mehrere Voraussetzungen für dicke Luft zusammen: Allen voran der Themenschwerpunkt der Messe, erneuerbare Energien, zu denen nun mal Windenergie zählt. Dann natürlich der Veranstaltungsort. Und außerdem der Betreiber des Campingplatzes, die Hatzfeldt-Wildenburg´sche Verwaltung, der die Waldflächen gehören, auf denen die Windkrafträder gebaut werden sollen. Und obendrein: Altus heißt die Firma, die die Räder errichten will. Sie war mit einem Stand auf der Messe vertreten.

Damit bot sich den Kritikerin der Anlagen reichlich Zündstoff auf der Messe. Doch stattdessen: Ruhige Gespräche und interessierte Blicke auf die Notebook-Präsentation des Altus-Vertreters. Matthias Weber, der für den Campingplatz verantwortlich ist, konnte diesen Eindruck nur bestätigen: Im Vorfeld habe es keine Widerstände gegen die Messe gegeben. Tatsächlich war es schon fast zu ruhig auf dem Gelände. Hier und da schaute nur der ein oder andere Besucher bei einem Stand vorbei. Natürlich hätte sich Weber mehr Gäste gewünscht. Doch er konzertierte sich auf die positiven Seiten: Die wenigen Besucher seien dafür umso interessierter gewesen. Zudem nutzen die verschiedenen Aussteller die Gelegenheit, untereinander Kontakte zu knüpfen.



Neben dem Kartoffelfest oder einer Pedelec-Tour mit 25 Teilnehmern wären auf jeden Fall an dem Thema Interessierte voll auf ihre Kosten gekommen. Sie hätte nicht nur das Standard-Repertoire eines klassischen Standes erwartet. Klar, zahlreiche Flyer informierten über die Vorzüge der Anbieter und generell von erneuerbaren Energien. Darüber hinaus konnte man auch eine Runde mit einem Elektroroller drehen, den die Firma Weitershaus Photovoltaik mitgebracht hatte. Ein Highlight war sicher ein Pellet-Holz-Campingkocher. Hört sich gewöhnlich an, bot aber durchaus Schauwerte und entlockte Besuchern staunende Blicke. An dem Kocher ist nämlich ein Akku gebaut, der sich selbst auflädt durch die Hitze des Feuers und es gleichzeitig durch eine Lüftung am Laufen hält. Damit hatte die Firma Mann Naturenergie ein Angebot dabei, das nicht nur zum Messethema passte, sondern auch zum eigenen Betrieb, der Holzpellets vertreibt.

Der Campingplatz selbst hat sich auch dem Klimaschutz verschrieben. So betreibt er unter anderem eine Hackschnitzelheizung und zwei Photovoltaikanlagen. Matthias Weber hat die Messe laut eigener Aussage in Eigenregie gestemmt. Aktionspartner waren das Regionalbüro Westerwald, die Energieagentur Rheinland-Pfalz, der Westerwald Touristik-Service, die Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und weitere. Für Weber sind erneuerbare Energien eine Herzensangelegenheit, sagte er dem Kurier. Angesichts der Widerstände gegen die geplanten Windkraftanlagen wird er noch ausreichend Gelegenheit haben, für seine Positionen einzutreten. Daniel Pirker



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