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Nachricht vom 28.03.2009    

Landfrauentag 2009: "Yes, we do!"

Der Landfrauentag 2009 im Kreis Altenkirchen stand unter dem Motto "Landfrauen - eine gesellschaftliche Kraft für das Land". Die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, sprach in der Altenkirchener Stadthalle am Samstag dem Kreisverband ein großes Lob für die Arbeit aus. "Sie gehören zu den Top-Ten in Land", sagte sie und forderte zum aktiven Einmischen auch auf den politischen Ebenen auf. Kreisvorsitzende Gerlinde Eschemann forderte unter dem Motto "Frauen in die Parlamente" die Frauen auf, sich bei den anstehenden Wahlen in den Gemeinderäten zu engagieren.

Altenkirchen. Seit mehr als 80 Jahren ist der Landfrauenverband Altenkirchen die gesellschaftliche Kraft in der Region und mit mehr als 1600 Mitgliedern die stärkste Frauenvertretung im Landkreis. Kreisvorsitzende Gerlinde Eschemann eröffnete den Landfrauentag 2009 am Samstagnachmittag in der vollbesetzen Altenkirchener Stadthalle mit einem fröhlichen "Yes, we are!" Unter den vielen Ehrengästen aus Politik, Gesellschaft und den Nachbarkreisen galt ihr besonderer Gruß der Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, der Landesvorsitzenden Elke Eckert und der amtierenden Westerwälder Milchkönigin Iris Meyer. Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Heijo Höfer galt ein Gruß und dem wiedergewählten Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Georg Groß, sowie den Vertretern aus den Verbandsgemeinden.
Eschemann warf einen Blick auf die Arbeit des Verbandes, der Frauen aus allen Bereichen zusammenführt und zur Gemeinschaft wachsen lässt. "Die steigenden Mitgliederzahlen belegen, wir sind aktuell", sagte Eschemann. "Frauen in die Parlamente, machen Sie mit bei den anstehenden Kommunalwahle" appellierte Eschemann. Sie warb für die politische Arbeit an der Basis, denn die Frauen seien die gesellschaftlich relevante Kraft auf dem Land. Einen Ausblick auf das Programm des laufenden Jahres gab die Vorsitzende, so wird am 20. September die siebte Wanderroute der Landfrauen mit dem Thema Natur und Kunst eröffnet. Im Juli gibt eine mehrtägige Fahrt nach Eisenach und für die Studienfahrt nach South Carolina sind noch Plätze frei. Das Jahr 2010 steht im Zeichen der zehnjährigen Partnerschaft mit den polnischen Landfrauen im Partnerkreis Krapkowice.
"Sie sind das Sprachrohr für den ländlichen Raum", würdigte Landrat Michael Lieber den Verband und sprach den Dank und die Grüße des Landkreises an den Landfrauentag aus. Er würdigte die vielen Projektarbeiten, die es ohne Initiative der Landfrauen so nicht gegeben hätte. Auch bei den gemeinsamen Aktivitäten der drei Landkreise unter dem Logo "Wir Westerwälder" sind die Landfrauen vertreten.
Bürgermeister Heijo Höfer griff im Grußwort die Stichworte auf und machte Mut für die politische Arbeit. "Gehen Sie in die Gemeinderäte, machen sie mit", sagte Höfer.
Die Landesvorsitzende Elke Eckert sprach in ihrem Grußwort auch die Besonderheiten des Kreisverbandes Altenkirchen an. Sie nannte die Einrichtung der Tagesmutterbörse und die Themenwanderwege der Landfrauen einmalig. "Die Landfrauen Altenkirchen haben Akzente gesetzt", lobte Eckert. Sie wies auf Themenschwerpunkte, wie gesunde Ernährung und Hauswirtschaftsunterricht an den allgemeinbildenden Schulen, hin. "Die Landfrauen haben vieles auf den Weg gebracht, aber den Rahmen bildet die Politik. Frauen müssen sich vermehrt in die Politik einbringen, da Frauen den Alltag besser kennen, sie wissen wie man Beruf, Familie, die Termine und das Einkaufen organisiert. Für die Kommunalwahl müssen mehr Frauen kandidieren, aber geben Sie auch diesen Frauen ihre Stimme", mahnte Eckert.
Ein leidenschaftliches Plädoyer für das Lebensmittel Milch und den bäuerlichen Berufsstand hielt die amtierende Westerwälder Milchkönigin Iris Meyer. Sie zeigte engagiert auf, das Milch als vielseitiges Lebensmittel von hoher Qualität auch seinen Preis haben muss.
Die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, lobte die professionelle Arbeit der Landfrauen Altenkirchen. "Sie gehören zu den Top-Ten im Bundesverband", lobte Scherb. Sie regte mit humorvollen Worten eine Fördermitgliedschaft für Männer im Frauenverband an. "Sie zahlen ihren Förderbeitrag und sollen dann still sein", sagte sie mit Blick auf die anwesenden Herren aus der Politik und den Institutionen. Im Landkreis Altenkirchen gebe es eine lebendige Gemeinschaft, die ein Superprogramm biete und auch die Arbeit im Ausschuss auf Bundesebene weise Qualität und Sachverstand auf. Ihr Dank galt Geschäftsführerin Anke Enders-Eitelberg für die gute Arbeit. Der Landfrauenverband habe mit Frauenpower viel erreicht, das müsse auch in Zukunft weitergehen. "Landfrauen fragen nicht ob etwas geschieht und warten, wir tun etwas. Wir sind nicht die reiselustigen, kuchenessenden und kaffeetrinkenden Bienchen, wir mischen uns ein. Wir sind Herz und Motor des ländlichen Raums", sagte Scherb.
Temperamentvoll warb die Präsidentin für die gemeinsame Arbeit im Landfrauenverband. Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ist ein Anliegen des Bundesverbandes. Die Politik müsse die Situation der Familien verbessern, sie müsse die Familien dahingehend unterstützen, dass sie selbst entscheiden könnten, wieviel Betreuung und Erziehung sie weggeben. "Kinder sind uns allen willkommen, aber wir brauchen auch zufriedene Eltern, sie dürfen nicht zu Almosenempfängern werden", warnte Scherb. Der Landfrauenverband will die Gleichstellung von Frau und Mann weiter vorantreiben. "Noch immer ist Frau und Familie im Sprachgebrauch, Mann und Familie ist uns ein Fremdwort", führte Scherb aus und warb bei den Frauen für mehr Mut, ihre eigenen Bedürfnisse auch zu artikulieren. "Verantwortung für die Gestaltung im ländlichen Raum tragen alle, wir müssen Bewusstsein wecken und uns noch mehr nach außen profilieren" forderte die Präsidentin. "Wir brauchen Zukunft in den ländlichen Regionen und sagen ein klares Nein zu Metropolregionen", sagte Scherb. Die Bodenständigkeit, die Vielfalt und die Einheit der Landfrauen seien Voraussetzungen für eine Mittlerfunktion bei den Verwaltungen, der Wirtschaft, der Politik und den Sozialverbänden. "Wir brauchen den sozial verträglichen Wandel auf dem Land" forderte sie. Aus der jetzigen Gesellschaft müsse eine Gesellschaft mit berechtigter Hoffnung werden und die Gesellschaft dürfe nicht zur "Ich-AG" verkommen. Scherb unterstützte die Forderung "Frauen in die Parlamente". "Ohne Ehrenamt ist in Deutschland kein Staat zu machen, wir erwarten deutlich bessere Rahmenbedingungen für das Ehrenamt von der Politik", führte sie aus. Der Landfrauenverband wäre ein Machtfaktor im Land, er werde noch zu wenig genutzt. Deshalb müsse man zukünftig deutlich öffentlichkeitswirksamer arbeiten und auch die Frauen in der Politik fördern. "Wir richten den Blick nach vorne, wir sagen nicht "Yes, we can", wir sagen: "Yes, we do!". Für Brigitte Scherb und ihre aufrüttelnde Ansprache gab es viel Applaus.
Zum reizvollen Rahmenprogramm beim Landfrauentag trugen Thomas Kagermann (Violine) und Robert Haas (Akkordeon) mit herrlicher Musik bei. Die Musikstücke waren mal stimmungsvoll und frühlingshaft, aber auch herrlich lustig. Zum Abschluss gab es die Aufführung des Ensembles "TheatronToKosmo". Eine Performance mit Film, Musik und Tanz rundete den Landfrauentag ab. (Helga Wienand)
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Die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb (rechts) hatte die Altenkirchener Landfrauen mit ihrer Vorsitzenden Gerlinde Eschemann für ihre Arbeit hoch gelobt. Fotos: Helga Wienand


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