Werbung

Nachricht vom 30.09.2016    

Wie macht man Wissen „haltbar“?

Wissen, Erfahrungswerte, Ideen und unternehmensspezifische Kenntnisse sind wichtige Bausteine für den Erfolg eines Unternehmens. Von reibungslosen Prozessabläufen über technische Produktdetails bis zur hervorragenden Kundenzufriedenheit – hinter all diesen Punkten stehen Mitarbeiter, die ihr individuelles Wissen einbringen.

Helmut Hecking vor Auditorum im Foyer der Kernhaus AG am 28.September. Foto: Privat

Ransbach-Baumbach. Die Fragestellung, wie Unternehmen dafür sorgen können, dass diese Informationen nicht verloren gehen wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter in den Ruhestand geht oder das Unternehmen an die nächste Generation übergeben wird, stand am Mittwoch, den 28. September im Fokus der Wir Westerwälder – Veranstaltung „Wissensmanagement – Arbeitskraft geht, das Wissen auch?“ in den Räumen der Kern-Haus AG in Ransbach-Baumbach. Auf Einladung der Wirtschaftsförderungen der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis gemeinsam mit den entsprechenden IHK-Regionalgeschäftsstellen kamen rund 50 interessierte Unternehmensvertreter zusammen, um über theoretische Hintergründe und praktische Beispiele durch fachkundige Referenten informiert zu werden und sich über die Herausforderungen auszutauschen.

Professor Siegfried Schreuder, Leiter des Kompetenzzentrums für Wissensmanagement an der Hochschule Koblenz, machte deutlich, dass keine Patentlösungen existieren, da hier betriebsindividuelle Bereiche wie Organisationsstruktur, Spezialisierungsgrad oder Personalplanung eine wichtige Rolle spielen. Wie auch bei anderen Herausforderungen, können gute Beispiele aber hilfreich sein um Lösungen für die eigene Situation zu finden. Eines davon stellte Helmut Hecking, Ausbildungsleiter bei der Firma Wirtgen in Windhagen, vor. Für ihn ist eine der wichtigsten Grundlagen eine gemeinsame Kommunikationsebene zu finden und alle Seiten mit einzubeziehen. „Der kritische Faktor ist der Mensch. Ob ein Veränderungsprozess – und das ist Wissensmanagement – gelingt oder nicht, hängt immer von der Akzeptanz der handelnden Personen ab“, weiß er aus eigener Erfahrung.

Das trifft auch auf den Fall eines Generationenwechsels im Unternehmen zu, egal ob auf Mitarbeiter- oder Führungsebene. Das zeigte der Erfahrungsbericht von Markus Hoffarth-Righetti von der Kanzlei Hoffarth & Partner in Niederahr. Entscheidend für ihn ist nicht primär das fachliche, faktische Wissen sondern die Berücksichtigung der Beziehungsebenen. Dazu zählen einerseits Verbindungen zwischen Mitarbeitern und Kunden, zum Beispiel ein langjähriges Vertrauensverhältnis, und andererseits die soziale Funktion des Mitarbeiters im Betrieb. „Sie alle haben Meinungsführer, „Kummerkästen“, Bedenkenträger und Vermittler zwischen Hierarchieebnen in ihrem Betrieb und die sollten Sie kennen.“ Einen kleinen Exkurs in die rechtlichen Möglichkeiten Wissen zu schützen unternahm Patentanwalt Peter Strauß aus Koblenz. Schnell wurde die Vielschichtigkeit der Optionen deutlich: Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis, Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs – alle schützen wissen, aber mit unterschiedlichen (juristischen) Konsequenzen.



Zusammenfassend lässt sich festhalten: Betriebliche Vorhaben zum Wissensmanagement sind konkret und zielorientiert, sie sollten sich auf relevantes Wissen für das Unternehmen beziehen (aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und für die Zukunft). Wissensmanagement‐Vorhaben sind „Chefsache“, sie brauchen Zeit und Fingerspitzengefühl. Wissensquellen/‐geber sind interne und externe Teilnehmer (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten,...), der Wissenserwerb ist dynamisch und vernetzt organisiert. Neue Kommunikationstechnologien unterstützen die einfache Mitwirkung und (juristische) Schutzmöglichkeiten für Wissen sind sehr vielfältig und nicht unbedingt teuer.


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Sparkasse Westerwald-Sieg fördert junge Musiktalente

Die Sparkasse Westerwald-Sieg setzt ihr Engagement für das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz in Montabaur ...

Eventagentur "MyDearCaptain" organisiert ersten inklusiven Hafengeburtstag in Hamburg

Von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Mai, findet in Hamburg der größte Hafengeburtstag der Welt statt. ...

TraForce Workshop in Hachenburg: Mit Instagram zur starken Arbeitgebermarke

ANZEIGE | Am 20. Mai 2025 findet in Hachenburg ein kostenloser TraForce Workshop statt, der zeigt, wie ...

Wirtschaftsgespräch 2025: Netzwerken und Innovationen im Kreis Altenkirchen

Die IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen und die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen laden Unternehmer ...

Hachenburger Osterhasen überraschen mit neuer Limmo aus der Westerwald-Brauerei

In der Osternacht erlebten viele Haushalte im Westerwald eine unerwartete Überraschung. Hunderte als ...

DGB lädt zum Tag der Arbeit ins Kulturwerk Wissen ein

Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, öffnet das Kulturwerk Wissen seine Türen für eine besondere Veranstaltung ...

Weitere Artikel


Spielend zum Wirtschaftswissen

Am 5. Oktober geht das Planspiel Börse in die 34. Spielrunde. Europaweit startet dann der virtuelle Aktienhandel ...

Martin Diedenhofen ist SPD-Kandidat für Bundestag

Die SPD im Bundestagswahlkreis 197 - Neuwied/ Altenkirchen - kam am 30. September zusammen, um ihren ...

Gymnastikfrauen des VfL Dermbach im Kinzigtal

Insgesamt 15 Frauen der Gymnastik-Abteilung des VfL Dermbach erlebten bei ihrer 18. Fahrt ereignisreiche ...

Wut über Lkw-Lärm: Brucher Anwohner formieren sich

Noch nicht lange nutzt der Autozulieferer Montaplast die ehemaligen Wolf-Hallen in Bruche als Logistiklager ...

Flächenbrand schnell gelöscht

Es ging glimpflich aus, ein kleiner Flächenbrand in einem unwegsamen Waldstück bei Friesenhagen wurde ...

Hilfe für traumatisiere Flüchtlingsfrauen in Kirchen

Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge und Folterüberlebende des Diakonischen Werks Altenkirchen unterhält ...

Werbung