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Nachricht vom 31.03.2009    

Von Frühjahrsbelebung keine Rede

Die Frühjahrsbelebung lässt auf sich warten - wenn sie denn überhaupt kommt. Die Arbeitslosenzahlen sind im März weiter angestiegen, ungewöhnlich für diese Jahreszeit und deutliches Signal: Die Krise schlägt nun auch in der Region voll durch. Angesichts dieser Konstellation setzt die Agentur für Arbeit verstärkt auf die Weiterbildung von Kurzarbeitern und Arbeitslosen.

Kreis Altenkirchen. In den letzten beiden Jahren war die monatliche Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten meist eine kleine Erfolgsgeschichte. Vor allem im Vergleich zu den Vorjahreswerten ging die Arbeitslosigkeit stetig zurück. "Damit ist es - zumindest vorläufig - vorbei", erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit in Neuwied. "In den letzten vier Wochen nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Altenkirchen erneut zu. Das ist zum Teil wohl dem ungewöhnlich langen Winter geschuldet. Als alleinige Ursache kommt die übliche saisonbedingte Flaute aber nicht mehr in Frage. Wir müssen deshalb davon ausgehen, dass Finanz- und Wirtschaftskrise auf dem regionalen Arbeitsmarkt angekommen sind."
In Zahlen bedeutet dies: Ende März sind im Westerwald und an der Sieg 4642 Menschen arbeitslos. Das sind 128 mehr als vor vier Wochen und sogar 814 mehr als im März 2008. 2434 der Arbeitslosen im Landkreis gehören zum Rechtskreis des SGB II (Hartz IV). Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist von 6,5 auf nun 6,7 Prozent. Gleichzeitig vermerkte die Arbeitsagentur zum Monatsende aber auch 168 offene Stellen.
Deutlich höher präsentieren sich die Arbeitslosenzahlen im benachbarten Landkreis Neuwied, der ebenfalls von der Neuwieder Arbeitsagentur betreut wird. Hier sind derzeit 6491 Männer und Frauen ohne Arbeit. Allerdings ist der Anstieg hier nicht so ausgeprägt: Binnen Monatsfrist stiegen die Werte um 79, binnen Jahresfrist um 483 an. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7 Prozent.
Stärker als in der Arbeitslosigkeit spiegelt sich die aktuelle Krise aber nach wie vor in der Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit anmelden. Seit November 2008 griffen bislang knapp 400 Betriebe auf diese Möglichkeit zurück, die Auftragsflaute ohne Entlassungen zu überstehen. Vorgesehen war die Kurzarbeit für rund 10.600 Beschäftigte. "Wie viele Unternehmen am Ende tatsächlich kurzarbeiten lassen und wie viele Mitarbeiter davon betroffen sind, können wir jetzt aber noch nicht sagen", erklärt Starfeld. "Denn die Anzeige regelt zunächst nur, wer mit wie vielen Leuten dieses Instrument überhaupt nutzen darf. Eine Verpflichtung zur Kurzarbeit ist damit aber nicht verbunden." Genaue Daten liegen der Arbeitsagentur deshalb erst dann vor, wenn die Betriebe das Kurzarbeitergeld mit ihr abrechnen. Das, so der Agenturleiter, könne erfahrungsgemäß mit einigen Wochen Verzögerung geschehen.
Mit der Vereinfachung bei der Kurzarbeit und vor allem mit der Förderung der Mitarbeiter-Qualifizierung während dieser Zeit wollen Arbeitsagentur und Bundesregierung die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise abfedern. "Daneben wollen wir aber auch verstärkt in die Weiterbildung von Arbeitslosen investieren", erklärt Starfeld. "Unser Budget haben wir für diesen Zweck bereits deutlich aufgestockt."


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