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Nachricht vom 05.10.2016    

Naturalien-Kabinett von Erwin Rickert in Schloss Schönstein

Unter dem Titel "Naturalien-Kabinett" präsentiert der bekannte Betzdorfer Künstler Erwin Rickert im Schloss Schönstein bei Wissen seine Werke der Öffentlichkeit. Geschichte, Architektur und Atmosphäre des altehrwürdigen Gemäuers bilden den perfekten Rahmen für die Ausstellung in den verschiedenen Sälen. Sie ist bis zum 21. Oktober zu sehen.

Erwin Rickert mit dem chinesischen Tuschepinsel auf der gebogenen Halterung eines Globus, sein bevorzugtes Werkzeug. Fotos: gum

Wissen-Schönstein. Beim Betreten der Eingangshalle sind unter Anderem sechs Ansichten von Schloss Schönstein zu bewundern. Sie gehören zur Kunstausstellung. Zur Vernissage am Freitagabend, 30. September, hatten sich zahlreiche Gäste und Bewunderer eingefunden, die der Hausherr des Schlosses, Nicolaus Graf Hatzfeldt zu Wildenburg, gemeinsam mit seiner Gattin zur Vernissage begrüßte.

Dass Rickert ein Naturliebhaber ist spiegelt sich wider in seinen Radierungen, Aquarellen und Zeichnungen. Dass er allerdings auch verschiedenste Kunstobjekte, unter anderem aus Holz fertigt, dürfte manchem Besucher der Ausstellungseröffnung bisher nicht bekannt gewesen sein.

Die freche Elster auf dem Tisch schmückt sich mit fremden Federn, um genauer zu sein mit Pfauenfedern. Über dem Tisch schweben zwei große Albatrosse, gefertigt aus Papier, die schlanken langen Beine aus Hölzern, das zarte Gefieder aus Farn. Die gezeichneten Schleiereulen schauen den Betrachter mit großen Augen an. Ein chinesischer Pinsel, befestigt auf der gebogenen Halterung eines Globus, stellt laut Aussage des Künstlers für ihn die Verbindung zum Globalen her. Sogar der Borkenkäfer darf in Rickerts Kunstwerken eine Rolle spielen. Zwei hölzerne Rundstücke mit Bissspuren des Käfers hat der Künstler mit chinesischer Tusche eingefärbt. Ein wunderbares Objekt um filigrane Zeichnungen auf Papier zu rollen, hier zeigt sich einmal mehr die verblüffende künstlerische Kreativität.



Der langjährige Freund und Kollege des Künstlers, Helmut Dohrmann, hielt die Laudatio. Dohrmann zitiert Rilke: "Alles beginnt mit der Lust an der Natur". Und plaudert anschließend aus dem Nähkästchen, zur Freude und bei den kleinen Anekdoten auch zur Belustigung der Anwesenden und des Künstlers: "Erwin Rickert reagiert paradox. Statt den Zusammenhang der Natur, der Dinge herzustellen, löst er Gegenstände aus dem naturgegebenen Zusammenhang und stopft sie in die Tasche. Eine Naturaneignung die sich zu einem opulenten Archiv ausgewachsen hat, zu finden im Hause des Künstlers. Muscheln, Vogelfedern, Hölzer, Steine, Schädel und Mäuseknöchelchen aus Eulengewölben, all dies gehört zu Rickerts Naturaneignung. Erwin Rickert sammelt also, und zwar mit kindlich verschmitzter Freude".

Dohrmann erwähnt Erwin Rickerts „Lieblingsspielwerkzeug“, den chinesischen Tuschpinsel, genau den welcher eines der erwähnten Objekte ziert. Damit ist der Künstler in der Lage seine feinsten Emotionen sichtbar zu machen.

Rickert ist nicht auf eine Stilrichtung beschränkt, seine bevorzugte Kunstepoche ist der Jugendstil. Aber auch Collagen, Assemblagen, Bilder die ein Zusammenspiel von surrealistischen Märchen zeigen, Bäume, Vögel, Blumen, Köpfe, die künstlerische Welt des Erwin Rickert ist äußerst vielfältig und für alle Kunstinteressierten noch bis zum 21. Oktober täglich von 14 bis 18 Uhr im Schloss Schönstein zu bewundern. (gum)


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