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Nachricht vom 05.10.2016    

Erfolgreiche Fachexkursion nach Süddeutschland

Die diesjährige Fachexkursion des Waldbauvereins Altenkirchen führte dieses Mal in den Stadtwald Freiburg zum Forstbetrieb Fürst zu Fürstenberg. Die Mitglieder konnten vor allem von den Erfahrungen im Anbau der Douglasie profitieren.

Vom Erfolg der Waldbewirtschaftung im Forstbetrieb Fürst zu Fürstenberg konnten sich die Mitglieder des Waldbauvereins Altenkirchen vor Ort überzeugen Foto: Verein

Altenkirchen. Eindrücke über den Waldbau mit der Douglasie zu gewinnen, war hauptsächliches Ziel des Besuches im Wald der Stadt Freiburg im Breisgau. Seit über 100 Jahren verfügen die dortigen Förster über Erfahrungen im Anbau der Douglasie, die heute rund 20 Prozent Flächenanteil im 5.000 ha großen Stadtwald einnimmt.

Nicole Schmalfuß, Betriebsleiterin des städtischen Forstbetriebes, ließ es sich nicht nehmen, die mehr als 40 Teilnehmer des Waldbauvereins selbst durch einen Teil des Bergwaldes zu führen. Bereits bei der Anfahrt zum Treffpunkt beeindruckten Waldbilder mit starken Exemplaren von Douglasien, Weißtannen und Fichten unterstellt mit reicher Naturverjüngung.

Dieser Eindruck bestärkte sich noch beim anschließenden Spaziergang im Wald. Im Vergleich zur Fichte hat die Douglasie einen deutlich höheren Zuwachs. Zugleich erweist sie sich widerstandsfähiger gegen zahlreiche Faktoren, die die Fichtenwirtschaft beeinträchtigen. Zwar verjüngt sie sich auf natürliche Weise leicht, ist aber aufgrund ihres Lichtbedürfnisses in Mischung mit schattentoleranteren Baumarten wie Weißtanne und Buche im Nachteil und bedarf, soll sie im Nachfolgebestand etabliert bleiben, entsprechender Unterstützung. Dies ist gleichzeitig aber auch Beleg dafür, dass sie sich auf den meisten Waldstandorten alles andere als invasiv verhält.

Obwohl sie keine einheimische Baumart ist, stellt sie dem unverblendeten Waldbesitzer damit eine interessante Erweiterung des gegebenen Baumartenspektrums, besonders auch vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels, dar.

Die langjährigen Erfahrungen in Freiburg aber auch anderenorts sollten Zweifler jedenfalls nachdenklich werden lassen. Mit den Bildern der gewaltigen Baumriesen im Kopf (mit über 60 Meter Höhe steht im Stadtwald Freiburg einer der höchsten Bäume Europas) und den Zahlen über die Holzerlöse im Ohr, werden die Teilnehmer der Exkursion dem Waldbau mit der Douglasie im eigenen Wald sicherlich einen größeren Stellenwert beimessen.
Nach der Weiterfahrt nach Donaueschingen, wurde der erste Tag mit einer Betriebsbesichtigung der Brauerei Fürstenberg abgeschlossen.



Der nächste Morgen führte die Teilnehmer dann in den 17.000 ha großen Forstbetrieb des Fürsten zu Fürstenberg.
Vor drei Jahren hatte der Waldbauverein Altenkirchen den Leiter dieses Betriebes, Dr. Jens Borchers, zum Vortrag in den Westerwald eingeladen. Seine Ausführungen zum zukunftsfähigen Waldbau mit der Fichte fand bei den Zuhörern große Beachtung und führte auch im Nachgang zu zahlreichen Diskussionen.

Das war für den Waldbauverein Anlass genug, seinen Mitgliedern praktische Anschauung der Wirtschaftsweise im Fürstenbergischen Forstbetrieb zu ermöglichen. Auch hier ließ es sich Betriebsleiter Dr. Borchers nicht nehmen, die Teilnehmer selbst zu führen.
In der Erkenntnis, dass die nach- und werthaltige Bewirtschaftung der Fichte vor allem durch Stürme und Borkenkäfer beeinträchtigt wird, liegt das Bestreben darin, die Bäume nicht zu hoch und zu dick werden zu lassen sprich den wirtschaftlich optimalen Baumdurchmesser in kürzerer Zeit zu erreichen.

Davon, dass dies auch in der Praxis funktioniert, konnten sich die Teilnehmer an verschiedenen Waldbildern überzeugen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein konsequentes Handeln. Ein Grundsatz übrigens, der auch für einen anderen Aspekt gilt, der an beiden Tagen immer wieder deutlich wurde: die Jagd.
Nur bei nachhaltig angepassten Wildbeständen hat der Waldbesitzer die Möglichkeit, seine waldbaulichen Vorstellungen auch umfassend ins Werk zu setzen.

So bleibt vom Besuch in den beiden durchaus unterschiedlichen süddeutschen Forstbetrieben vor allem zurück, dass zu einer erfolgreichen Waldbewirtschaftung eine klare Zielbestimmung, fachliches Können, Tatkraft und Beharrlichkeit gehören. Ansporn genug, die eigenen Verhältnisse gelegentlich daran zu messen.



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