Werbung

Nachricht vom 08.12.2016    

Das Gesundheitsamt infomiert zu Norovirus-Infektion

In den letzten Wochen wird eine bundesweite Häufung von Erkrankungen mit Noroviren, die sich auch im Landkreis Altenkirchen widerspiegelt, beobachtet. Die meist heftige Magen-Darm-Erkrankung ist hoch ansteckend, die Erkrankungsgefahr ist im Winter und Frühjahr am höchsten. Das Gesundheitsamt des Kreises gibt Hygieneempfehlungen.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Norwalk virus (Norovirus, Caliciviren); Michael Laue/Robert-Koch-Institut.

Kreis Altenkirchen. Wie das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in den aktuellen Nachrichten aus dem Robert Koch-Institut vom 24. November berichtet, fand sich insbesondere in Nordrhein-Westfalen aber auch in anderen Bundesländern eine ungewöhnliche Häufung an Norovirus-Erkrankungen, mit deutlich früherem Beginn und deutlich stärkerem Anstieg als in den Vergleichsjahren.

Noroviren sind übertragbare Krankheitserreger, die bei Ansteckung des Menschen meist kurz andauernde, aber heftige Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Vom Erkrankten werden die Erreger massenhaft mit dem Stuhl und dem Erbrochenem ausgeschieden. Das Virus ist hoch ansteckend, sehr widerstandsfähig und bleibt in der Umwelt über Tage ansteckungsfähig. Deshalb kommt es häufig zu größeren Ausbrüchen von Brechdurchfällen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern.
Grundsätzlich kann jeder an einer Norovirus-Infektion erkranken. Besonders häufig trifft es Kinder unter fünf sowie Senioren über 70 Jahren. Die Gefahr der Ansteckung ist im Winter und Frühjahr am höchsten, entsprechend ereignen sich die meisten Ausbrüche von Oktober bis März.

Das Virus wird überwiegend durch direkten Kontakt zu Erkrankten (Erbrochenes, Stuhl oder mit dem Erreger verunreinigte Hände) und indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Türgriffe, Handläufe oder Armaturen übertragen. Wenn sich ein Kranker schwallartig erbricht, können sich zudem virushaltige Tröpfchen über die Luft verbreiten und durch Inhalation zur Ansteckung führen. Auch verunreinigte, insbesondere rohe Lebensmittel, wie Salate, Obst und Wasser sind mögliche Überträger des Virus. Obwohl die Symptome des Brechdurchfalls im Normalfall bereits nach ein bis drei Tagen vorbei sind, scheiden die Betroffenen bis zu 48 Stunden danach weiterhin hohe Erregermengen über den Stuhl aus. Sogar bis zu zwei Wochen - in Einzelfällen noch länger - findet man im Stuhl der Erkrankten Noroviren, die auch nach Abklingen der Symptome des Erkrankten zu einer Weiterverbreitung bzw. Ansteckung führen können.

Da die Erreger besonders ansteckend sind, lässt sich eine Infektion nicht immer verhindern. Einige wichtige Hygieneregeln helfen jedoch, die Ansteckungsgefahr zu senken:

- Waschen Sie ihre Hände immer sorgfältig mit Wasser und Seife. Insbesondere nach jedem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen.

- Meiden Sie nach Möglichkeit bis zu zwei Tage nach Abklingen der Krankheitszeichen direkten Kontakt zu Erkrankten.



- Benutzen Sie ausschließlich eigene Hygieneartikel und Handtücher.

- Reinigen Sie Flächen wie Waschbecken, Türgriffe, Toiletten und Böden im Umfeld des Erkrankten regelmäßig - am besten mit Einmaltüchern - und entsorgen Sie diese anschließend in den Hausmüll. Dabei kann das Tragen von Einmalhandschuhen einen zusätzlichen Schutz vor Infektionen bieten, ersetzt allerdings nicht das anschließende Händewaschen.

Die Reinigung mit Wasser und gängigen Reinigungsmittel ist in der Regel ausreichend. Wird ein Desinfektionsmittel für die Hände oder Flächen eingesetzt, ist beim Kauf auf die Wirksamkeit gegen Noroviren zu achten.

Sollten Sie oder ihr Kind erkrankt sein, beachten Sie bitte zusätzlich folgende Empfehlungen:

- Bereiten Sie im Erkrankungsfall keine Speisen für andere zu.

- Wechseln Sie Leib- und Bettwäsche, Waschlappen und Handtücher häufig und waschen Sie diese mit einem Vollwaschmittel bei mindestens 60°C.

- Vermeiden Sie auch nach Abklingen der Beschwerden mindestens für zwei Tage den Besuch von Altenheimen, Krankenhäusern und pflegenden Gemeinschaftseinrichtungen, um eine Ansteckung dort zu verhindern.

- Nach den Regelungen des Infektionsschutzgesetzes (§ 34 Abs. 1 IfSG) dürfen erkrankte Kinder unter sechs Jahren, Gemeinschaftseinrichtung wie Kindergärten und Schulen vorübergehend nicht besuchen. Eltern müssen die Einrichtung über die Erkrankung des Kindes informieren. Der Besuch der Gemeinschaftseinrichtung ist erst zwei Tage nach Abklingen des Durchfalls (geformter Stuhl) bzw. des Erbrechens zulässig.

- Schulkinder über sechs Jahren dürfen die Einrichtung nach Abklingen der Beschwerden besuchen, da bei Beachtung einfacher Hygieneregeln (gründliches Händewaschen nach WC-Besuch) eine Übertragung in der Schule nicht zu befürchten ist.

- Wer beruflich mit bestimmten Lebensmitteln zu tun hat, darf bei ansteckendem Erbrechen und/oder Durchfall frühsten zwei Tage nach Abklingen der Beschwerden wieder arbeiten. Dies gilt auch für den Verdachtsfall (§ 42 Abs. 1 IfSG)

- Und besonders wichtig: Achten Sie grundsätzlich auf eine sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene!!

Quellen: „Bürgerinformation Noroviren“ (Stand April 2016), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln und LUA-Nachrichten Epidemiologie 47/2016 vom 24. November 2016


Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


Wolfsdebatte im Westerwald: Tierhalter berichten von Angriffen

In Flammersfeld versammelten sich über 300 Menschen, darunter Politiker und Verbandsvertreter, um über ...

23. Weihnachtsmarkt Katzwinkel-Elkhausen: Gemeinschaft statt Konsum

Der 23. Weihnachtsmarkt auf dem Backesdorfplatz in Katzwinkel-Elkhausen setzte ein Zeichen der Gemeinschaft ...

Theaterstück "Die Wahrheit über Familie Becker" verbindet Geschichte und Gegenwart

In Betzdorf-Kirchen feierte das von Schülern der IGS Betzdorf-Kirchen Geschwister Scholl selbst verfasste ...

Mythen und Sagen des Westerwalds: die Hexeneiche bei Elkenroth

Die Geschichte um die Hexeneiche in Elkenroth gehört zu einer der bekanntesten Mythen des Westerwalds. ...

Eine gute Tat im Advent: EDEKA Niederfischbach unterstützt das Haus Mutter Teresa

In der Vorweihnachtszeit setzt EDEKA Niederfischbach ein Zeichen der Solidarität. Unter dem Motto "Einfach ...

Last Minute: Weihnachtsgeschenke aus der Küche

Lebensmittel-Geschenke haben den Charme sich zu verbrauchen. Natürlich kann man einen Präsentkorb auch ...

Weitere Artikel


DRK Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg: Ehrung und Abschied

In Hachenburg wurden 52 Betriebsjubiläen, sowie 14 Eintritte in den Ruhestand des DRK Verbundkrankenhauses ...

Vorstand dankt für langjährige Verbundenheit

Im Rahmen einer feierlichen Ehrung dankte der Vorstand 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse ...

Treffsicherheit mit Spezialitäten belohnt

Der Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel würdigte die Gewinner des diesjährigen Sauschießens mit den begehrten ...

Überbetriebliche Friseurausbildung im neuen Gewand

Ab dem nächsten Jahr tritt die neue Überbetriebliche Friseurausbildung (ÜLU) in Kraft. Sie soll Betrieben ...

Ehrungen Fußballverband Rheinland beim SV Mörlen

Seit Jahrzehnten haben sich Vereinsmitglieder bei ihrem Heimatverein SV Mörlen in den verschiedensten ...

Verleihung des Sport-Obelisken 2016 an Hans-Werner Rörig

Hans-Werner Rörig ist unter anderem Geschäftsführender Vorsitzender des SV Gehlert und verantwortlicher ...

Werbung