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Nachricht vom 15.06.2007    

Erneuerbare Energie als Chance

Ein drohender Temperaturanstieg von sechs bis sieben Prozent. Das komplette Abchmelzen des Grönlandeises. Die Überflutung Norddeutschlands - bis zu den Mittelgebirgen. Ein Szenario, das der bündnisgrüne Politiker Wolfgang Schlagwein im "Old Bakery" in Wissen zeichnete.

Wissen. Wolfgang Schlagwein ist vom Kreisverband der Bündnisgrünen in Ahrweiler. Er und seine Parteifreunde haben das ehrgeizige Ziel, den gesamten Landkreis in Zukunft zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen. In Wissen zeigte Schlagwein auf, dass dieses Ziel erreichbar ist, welche Pozentiale im Bereich Biomasse, Sonne, Wind, Geothermie, Wasserkraft und nicht zuletzt an Energiesparen und Effiziensgewinnen zu erreichen sind.
Schlagwein machte klar, dass es sich weniger um ein technisches oder finanzielles Problem, sondern eher um eine Machtfrage handelt. Schlagwein sagte, dass wir uns derzeit in einer entscheidenden Phase der Energiepolitik befinden. In den nächste zehn Jahren stünden Investitionen in Milliardenhöhe zur Erneuerung der Kraftwerkparks in Deutschland an. Jetzt müssten die Weichen gestellt werden, in welche Energiequellen diese Investitionen getätigt werden und wohin die Riese in die Energiepolitik gehen soll.
Die bisherigen - fossilen und atomaren- Hauptenergiequellen scheiden laut Schlagwein alle als nicht zukunftsfähig aus. Sollten die geplanten 40 Kohlekraftwerke in Deutschland gebaut werden, könnten alle Klimaschutzziele vergessen werden, sagte Schlagwein. Bei den schwindenden Ölreserven übersteige spätestens ab 2030 die Nachfrage die Förderkapazitäten, was zu einem Ansteigen des Rohölpreises auf 400 Dollar pro Barrel (heute um 60 Dollar) führen könne.
Auch die Atomenergie, die heute weltweit einen Antiel von etwa sechs Prozent an der Erzeugung der Primärenergie habe, könne keinen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die meisten Reaktoren seien überaltert, ein Neubau dauere Jahrzehnte und die Uranreserven seien ebenfalls begrenzt. Alle fossilen und atomaren Reserven seien zudem in wenigen Lagerstätten konzentriert und daher höchst krisenanfällig. Nur die erneuerbaren Energien seien überall vorhanden und benötigten deshalb keine weltweiten Transportwege.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien komme aber nicht von selbst, sagte Schlagwein. Das jetzige System sei gekennzeichnet durch hoch monopolisierte Strukturen von der Ölquelle bis zur Tankstelle. 100 Prozent erneuerbare Energien bedeuteten logischerweise 0 Prozent herkömmliche Energien. Die entscheidende Frage sei deshalb: Welche Akteure sollen die Entwicklung in Gang setzen und welche Strukturen sind dafür notwendig?
Weder von der Regierung, die in vielfältiger Weise von Wirtschaftsinteressen abhängig sei, noch von der Wirtschaft selbst, die Profiteur der jetzigen Monopolstrukuren sei, sei eine Veränderung zu erwarten. Die Veränderung müsse auf regionaler Ebene kommen oder sie komme garnicht, sagte Schlagwein. Energieagenturen müssten Konzepte entwickeln, welche Potentiale an erneuerbaren Eneggien und welche Einsparmöglichkeiten eine Region zu bieten habe. In der Mobilisierung eines neuen Bewusstseins sieht Schlagwein die Aufgabe, aufzuzeigen, dass es auf jeden ankommt. Dabei übersähen die Bündnisgrünen nicht, dass es auch zu Zielkonflikten mit Belangen des Naturschutzes kommen könne."Wenn es uns nicht gelingt, den Klimawandel - etwa durch Biomasse und Windkraft - zu stoppen, dann gibt es irgendwann keine Arten mehr, die wir schützen könnten", fasste die Landesvorsitzende Eveline Lemke-Ziebeil den Standpunkt ihrer Partei abschließend zusammen.



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