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Nachricht vom 04.03.2017    

Montaplast: CDU-Kreischef kritisiert Betzdorfs Bürgermeister scharf

Massiver Bürgerunmut über Belästigungen durch das Logistikzentrum von Montaplast herrscht in Bruche. Der Konflikt war auch Thema auf dem jüngsten CDU-Kreisparteitag. Der Partei-Vorsitzende Rosenbauer übte harsche Kritik an Stadtbürgermeister Brato (SPD), der IHK-Regionalgeschäftsführer forderte, ein solches Unternehmen "nicht mit dem Nudelholz" zu vertreiben.

Von links: CDU-Kreisvorsitzender Dr. Josef Rosenbauer, Kreisbeigeordneter Konrad Schwan und IHK-Regionalgeschäftsführer Oliver Rohrbach auf dem CDU-Kreisparteitag. Foto: ddp

Betzdorf. Über gut zwei Stunden widmete sich der Kreisparteitag der CDU in der Bürgergesellschaft den Herausforderungen und Perspektiven für den heimischen Wirtschaftsstandort. Dabei wurde so gut wie kein Thema ausgelassen, das hier eine Rolle spielt: Fachkräftemangel, Straßen oder Breitbandausbau – um nur einige zu nennen.

Erst in den letzten Minuten wurde ein seit Monaten andauernder Konflikt im Stadtteil Bruche beim Namen genannt: das Logistikzentrum von Montaplast, dessen LKW den Unmut der Anwohner provozieren. Die Folgen in Kurzfassung: die Gründung einer Bürgerinitiative; ein Stadtrat, der einen Bauantrag von Montaplast für zukünftige (und vergangene) Maßnahmen verweigert; und ein über das Unternehmen verärgerter Bürgermeister Bernd Brato, der selbst in dem betroffenen Gebiet wohnt.

Der Vorsitzende der CDU im Kreis, Dr. Josef Rosenbauer, nahm am Ende des Parteitags Brato massiv in die Kritik. "Wie der Bürgermeister hier in dieser Situation verfährt, halte ich für nicht mehr tragbar", sagte der ehemalige CDU-Landessekretär unter Applaus der anwesenden Parteimitglieder. Als Funktionsträger und Betroffener zugleich könne man nicht einfach Kommentare an die Zeitung abgeben. Auch der Kreisbeigeordnete Konrad Schwan, der ebenfalls anwesend war, hätte schwierige Auseinandersetzungen hinter sich, als es um Abfallwirtschaft ging. Doch er hätte "nicht die Jacke gewechselt, wie es gerade passte." Rosenbauer erwarte, dass ein Politiker zu dem stehe, was er mache. Wenn Lösungen gesucht würden, dürfe man nicht Äußerungen aus den entsprechenden Gesprächen in die Öffentlichkeit tragen.




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Rosenbauer erinnerte an eine – aus seiner Sicht – ähnliche Situation wie in Bruche. In Wissen sei damals zusammen mit der Firma Brucherseifer eine Lösung gefunden worden. Ohne diese Vorgehensweise wäre der Wandlungsprozess auf und um das ehemalige Walzwerk nicht so erfolgreich verlaufen.

Rosenbauer gehe es nicht um Schuldzuweisungen. Sein Appell, insbesondere an den Betzdorfer Bürgermeister, der in dieser Sache federführend sei: Im Gespräch bleiben mit den Verantwortlichen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Man müsse beiden Seiten gerecht werden, den Anliegern und dem Unternehmen. Rosenbauer forderte, Firmen und Arbeitsplätze vor Ort zu halten. Im Übrigen seien die Brücken und Straßen gebaut worden, "damit man hinkommt". Nötig seien Kompromisse.

Diese forderte auch Oliver Rohrbach und stellte sich auf die Seite des Unternehmens. Der Regionalgeschäftsführer für den Landkreis Altenkirchen hatte zuvor ausführlich über den Wirtschaftsstandort referiert. Montaplast sei einer der größten Arbeitgeber weit und breit in der Region. 4.000 Mitarbeiter beschäftige das Unternehmen weltweit, 3.000 in NRW und rund 900 im Kreis Altenkirchen. Viele Zulieferer, nicht nur aus der Logistikbranche, seien von der Firma abhängig. Unter dem Beifall der Zuhörer fasste Rohrbach zusammen: "Andere Regionen würden sich die Finger lecken nach einem Betrieb, der 4.000 Mitarbeiter beschäftigt – und nicht mit einem Nudelholz verjagen." (ddp)

Ein weiterer Artikel über den CDU-Kreisparteitag folgt.


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