Werbung

Nachricht vom 31.03.2017    

Klimaschutz im Westerwald: Wir müssen nur wollen!

Drittes Regionalforum „Energiewende & Klimaschutz im Westerwald“ diskutiert Folgen des Klimawandels und mögliche Handlungsoptionen für Kommunen in der Region. Mit 125 Gästen war der Tagungssaal des Hotels Glockenspitze voll besetzt. Das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz hatte zum Regionalforum 2017 „Energiewende und Klimaschutz im Westerwald – Wir müssen nur wollen!“ eingeladen.

Die Referenten des Abends im Klimaschutz-Talk: Peter Müller (Energieagentur Rheinland-Pfalz), Dr. Gunther Tiersch (ZDF-Chefmeteorologe), Dr. Ulrich Matthes (RLP Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen), Klimaschutzmanager Nico Hickel (VG Bad Ems), Klimaschutzmanager Dr. Viktor Klein (VG Birkenfeld) und Klimaschutzmanager Stefan Glässner (Kreisverwaltung Altenkirchen) Fotos: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Altenkirchen. Das Forum wurde in Kooperation mit der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder!“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises veranstaltet. Den Schwerpunkt des Abends bildete die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels, insbesondere für eine Mittelgebirgsregion wie den Westerwald.

„Die Jahre 2016 und 2015 waren weltweit das wärmste beziehungsweise zweitwärmste Jahr, seitdem die Temperatur global gemessen werden. Das zeigt: Der Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Energiestaatssekretär Dr. Thomas Griese. Und der Klimawandel mache auch vor Rheinland-Pfalz keinen Halt: Das Auftreten neuer Schädlinge, wie etwa der Kirschessigfliege, oder der Starkregenereignisse im vergangenen Jahr seien nur einige Beispiele dafür, so Griese. Die Beiträge der Experten Dr. Gunther Tiersch, dem Chefmeteorologen des ZDF, und Dr. Ulrich Matthes, dem Leiter des Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen, veranschaulichten mögliche Szenarien für die Region Westerwald, wenn die Erderwärmung weiter voranschreitet. „Es bleibt kaum noch Zeit für Gegenmaßnahmen, wenn wir das 2-Grad-Ziel von Paris noch erreichen wollen, müssen wir jetzt konsequent handeln“, brachte es Gunther Tiersch auf den Punkt.

Mit welchen Maßnahmen und Initiativen Kommunen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, zeigten die Präsentationen verschiedener Praxisbeispiele und neuer Projekte im zweiten Teil des Forums. Kreisklimaschutzmanager Stefan Glässner stellte heraus, dass umgesetzte Projekte wie das neue Nahwärmenetz auf Basis regenerativer Energien an der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen oder auch die kreisweite Heizungskesseltauschkampagne den Energiebedarf senken und somit den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) reduzieren. Darüber hinaus seien es auch Investitionen in die regionale Wertschöpfung, die zusätzliche Einnahmen und somit Arbeitsplätze vor Ort bedeuten.



Wie das kommunale Energiemanagement der Verbandsgemeinde Bad Ems es ermöglicht, die CO2- und Energieeinsparpotenziale bei den Liegenschaften der Kommune zu nutzen, erläuterte Nico Hickel. Auch der Bereich Mobilität birgt viele Chancen für den Klimaschutz. Dr. Viktor Klein, Klimaschutzmanager aus Birkenfeld, war nach Altenkirchen angereist, um das Elektro-Bürgerauto seiner Verbandsgemeinde vorzustellen. Der ehrenamtlich betriebene Fahrdienst mit einem Elektroauto existiert seit 2014. Für Viktor Klein ist das Elektro-Bürgerauto ein Erfolg. Die bisherige Bilanz spricht für sich: über 4.300 Fahrten und mehr als 75.000 gefahrene Kilometer und viele zufriedene Gesichter, versichert der Klimaschutzmanager.

Das Regionalbüro der Energieagentur Rheinland-Pfalz wird sich zukünftig verstärkt mit den Themen Elektromobilität und kommunales Energiemanagement beschäftigen. Das Projekt „Elektromobilität im ländlichen Raum“ soll die Kommunen, aber auch die Unternehmen und Bürger aus der Region, beim Thema Elektromobilität weiter unterstützen, informieren und vernetzen. Zudem wird das landesweite Projekt „100 Energieeffizienz-Effizienz-Kommunen“ auch einen Schwerpunkt in den drei Landkreisen des Westerwalds finden. Interessierte Kommunen haben die Möglichkeit sich bei der Einführung und Etablierung eines Energiecontrollings und -managements für ihre Liegenschaften unterstützen zu lassen.


Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 



Aktuelle Artikel aus Region


Umstrittenes Klimaschutzgesetz in Rheinland-Pfalz verabschiedet

Im rheinland-pfälzischen Landtag wurde an einem der heißesten Tage des Jahres ein neues Klimaschutzgesetz ...

Elli Maaß begeistert mit "Der kleine Rubin" beim Schreibwettbewerb in Sassenroth

In Sassenroth überzeugte die Viertklässlerin Elli Maaß mit ihrer fantasievollen Geschichte "Der kleine ...

Flammersfelder Tennis-Damen freuen sich über verlustpunktfreie Saison und Aufstieg

Das ist ein Durchmarsch wie im Lehrbuch gewesen: Mit sechs Siegen aus sechs Spielen haben sich die Flammersfelder ...

Doppelmord in Bad Breisig: Zusammenfassung der letzten Verhandlungstage beim Landgericht Koblenz

Da die Kuriere nicht von jedem Verhandlungstag des aufsehenerregenden Prozesses beim Landgericht Koblenz ...

Zwei Kitas aus Neuwied und Altenkirchen im Finale des Deutschen Kita-Preises 2025

Die Kindertagesstätten "Villa Kunterbunt" in Unkel und "St. Nikolaus" in Kirchen haben es unter die acht ...

Eichenprozessionsspinner breitet sich aus: Vorsicht vor den Brennhaaren

In mehreren Gemeinden im Westerwald wurden kürzlich auffällige Gespinste in Eichen entdeckt. Der unscheinbare ...

Weitere Artikel


Rhönrad: Leonie Flender und Jens Seckler sind Landesmeister

Schöne Erfolge bei den Rheinland-Pfalz-Rhönradmeisterschaften: Die fanden in diesem Jahr in Wirges statt. ...

Kreis-VHS bietet berufsbegleitende Fortbildung zum Mediator

Eine qualifizierte, berufsbegleitende Fortbildung zum Mediator (VHS) bietet die Kreisvolkshochschule ...

Bürgerversammlung Fensdorf: Ideen für die Zukunft wecken

Die Ortsgemeinde Fensdorf nimmt am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil. Am Donnerstag, 6. April, ...

Friedrich Wilhelm Raiffeisens 200. Geburtstag wird groß gefeiert

Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 geboren. An seinem 199. Geburtstag trafen sich Vertreter ...

Neue Farbe für die Betzdorfer Altstadt

Betzdorfs Altstadt mit den schönen Fassaden und den Geschäften wurde zum Frühlingsbeginn aufgewertet. ...

Aufruf: Blut spenden und Leben retten

Die Stefan-Morsch-Stiftung und der DRK Blutspendedienst suchen im März gemeinsam Lebensretter in Kirchen-Wehbach. ...

Werbung