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Nachricht vom 02.04.2017    

Hegering Wissen erzielt Spitzenergebnis beim Schwarzwildabschuss

Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Hegeringes Wissen konnte Hegeringleiter Daniel Seibert aus den 10 Jagdbezirken des Hegeringes auf einer Fläche von circa 2.500 Hektar eine Jagdstrecke von 102 Schwarzkitteln vermelden. Die Wildschweinschäden nehmen zu und sind Ärgernis für Landwirte aber auch für private Grundstückbesitzer.

Ein Schadensbild, hier sorgten Wildschweine für eine umgebrochene Wiese. Foto: Daniel Seibert

Wissen/Fensdorf. Hegeringleiter Daniel Seibert konnte zur Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus in Fensdorf eine stattliche Anzahl Waidgenossen begrüßen. Kreisjagdmeister Forstdirektor Franz Kick sowie sein Stellvertreter Jörg Wirths waren ebenfalls anwesend. Nach zügiger Abhandlung der Tagesordnung unter Vorlage des Kassenberichtes erfolgte die Entlastung des gesamten Vorstandes. Kurt Heer aus Nisterbrück erhielt anlässlich seiner nunmehr 60jährigen Mitgliedschaft ein kleines Wein-Präsent überreicht. Die offizielle Ehrung durch den Landesjagdverband erfolgt am 5. Mai auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Altenkirchen in der Stadthalle in Betzdorf.

Das Vorstands-Team berichtete von verschiedenen Aktionen im abgelaufenen Jagdjahr und kündigte für dieses Jahr u.a. die Wiederholung des alljährlichen Ansitzwochenendes vom 1. bis 3. September an, der jährliche Schießtermin auf dem Schießstand der Kreisgruppe in Altenkirchen findet am 16. September statt, eine Besichtigung des DJZ-Revieres Waldbreitbach steht ebenso auf dem Programm wie der gemeinsame Besuch der Messe „Jagd und Hund“ im Januar 2018 in Dortmund. Ehe Kreisjagdmeister Franz Kick näher auf die Situation beim Schwarzwild im Kreisgebiet einging, erfolgte ein kurzer Situationsbericht zur Schwarzwildproblematik im Hegering.

Einstmals in Jägerkreise gern gesehenes Wechselwild in den Revieren unserer Heimat zur Bereicherung des gesamten Spektrums der hier vorkommenden Wildarten hat das Schwarzwild mittlerweile unsere Region fest im Griff und ist fast überall zum Standwild geworden. Das heißt auch, es ist fester Bestandteil ganzjähriger, kontroverser Diskussionen zwischen Jägerschaft, Jagdgenossenschaften und den landwirtschaftlichen Nutzern das „Problem“ in den Griff zu bekommen. Ohne natürliche Feinde hat die Spezies Wildschwein (lat.: sus scrofa) mittlerweile flächendeckend die Region als Lebensraum ganzjährig erobert.

Beginnend mit der Aussaat des Getreides und der anschließenden Ausbringung von Mais auf großen zusammenhängenden Flächen, zwischendurch garniert mit kleinparzelligem Anbau von Hackfrüchten, zum Beispiel Kartoffeln, ist das Nahrungsangebot ganzjährig in ausreichendem Maße sichergestellt. Komplettiert wird das Angebot durch Sprengmast bei Eiche und Buche in immer kürzeren Zeitabständen (der Klimawandel lässt grüßen). Nach Aufnahme dieser Leckerei verlangt der schweinische Verdauungstrakt vermehrt nach tierischem Eiweiß, (hoher Anteil von Gerbsäure bei den Eicheln). Um den Bedarf zu befriedigen, werden nun verstärkt grüne Wiesen in braune Äcker verwandelt, allen EU-Richtlinien zum Trotz, aber sehr zum Ärger der Landwirtschaftspartie.

Hier sind alle Beteiligten in hohem Maße gefordert. Die Jägerschaft durch scharfe Bejagung, die Anwendung intelligenter Bejagungsstrategien, sei es auf der Einzel- oder Ansitzjagd oder auf gemeinschaftlichen, revierübergreifenden Jagden unter Ausnutzung aller gesetzlichen Möglichkeiten. Die Grundeigentümer in Verbindung mit den landwirtschaftlichen Nutzern sollten der Jägerschaft die praktischen Möglichkeiten zur Bejagung erleichtern, zum Beispiel durch Anlage von Bejagungsschneisen in großen Maisschlägen (Freiflächen bereits bei der Einsaat vorsehen), Freiflächen rund um den Maisschlag für einen eventuellen Zaunbau freilassen und vieles mehr.

Diese Beispiele verdeutlichen: Das alles geht nur gemeinsam, dazu gehört auch, dass nicht nur die Jägerschaft im „Schichtdienst“ Stunden an den Maisschlägen und Wiesen verbringt, mit Hundemeuten Drückjagden organisiert, sondern auch, das der Landwirt im Herbst nach der Beweidungsphase seine Wiesen abschleppt, beim Auf/Abbau des Elektro-Zaunes seine Hilfe anbietet oder die Bejagungsflächen im/am Mais kostenlos zur Verfügung stellt. Denn eines ist sicherlich ganz klar und deutlich: Das Schwarzwild ist das Problem aller, nicht nur der Jäger! Übrigens auch der privaten Grundstückbesitzer, die nah an Waldrändern wohnen und wo der Garten willkommene Flächen bietet, um die begehrte Nahrung zu finden.



Der Hegering Wissen initiiert auch vor diesem Hintergrund schon seit mehr als zehn Jahren jeweils Anfang September ein gemeinschaftliches Ansitzwochenende innerhalb seines Gebietes. Dabei werden bei Früh- und Abendansitz möglichst viele Ansitzeinrichtungen mit Jägern besetzt. Zusätzlich wurden im vergangen Jahr mehrere revierübergreifende Jagden veranstaltet, wobei auch Teile des Westerwaldkreises mitbejagt wurden. Nach Ende der Hauptjagdzeit auf Rehwild und Schwarzwild konnten im zu Ende gehenden Jagdjahr innerhalb des Hegeringes in zehn Revieren auf einer bejagbaren Fläche von 2.500 Hektar, davon ca. 1.100 Hektar Wald, 102 Stücke Schwarzwild erlegt werden. Das entspricht durchschnittlich vier Stück Schwarzwild/100 ha. bejagbare Fläche oder neun Stück Schwarzwild/100 ha Waldfläche. Die Jägerschaft hat die Herausforderung angenommen und ist sich ihrer Verantwortung bewusst und sieht sich gut aufgestellt für die Zukunft.

Kick bezifferte die Abschusszahlen innerhalb des Kreises im zu Ende gehenden Jagdjahr 2016/2017 mit bisher 1.650 Stück erlegten Wildschweinen. Er lobte die Initiativen zur Schwarzwildbejagung im Hegering und appellierte an die Jägerschaft in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. Es wurde vereinbart, Jagdtermine in Zukunft noch besser abzustimmen beziehungsweise noch mehr gemeinsame Bewegungsjagden zu organisieren um den Schwarzwildbestand zu regulieren. (PM)



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