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Nachricht vom 26.05.2017    

Diakonie: Spiegelbutton soll Mut machen

Millionen von Menschen in Deutschland sind suchtkrank. Depression, psychische Probleme oder Angststörungen, die Zahl derer, die wegen seelischer Leiden Hilfe suchen, nehmen zu. Einige Studien gehen sogar davon aus, dass fast jeder im Laufe seines Lebens einmal davon betroffen ist – entweder selbst oder als Verwandter oder Freund eines Menschen, der erkrankt.

Foto: Diakonie

Altenkirchen. Angesichts der alltäglichen Probleme, die eine Suchterkrankung für den Betroffenen mit sich bringt, werden Angehörige nahezu zwangsläufig zu Ersthelfern im Krisenfall. Sie erledigen die Aufgaben im Haushalt mit, gleichen aus, was der Erkrankte nicht mehr schafft, und nicht selten finden sie sich irgendwann in einer Situation wieder, in der sie den kompletten Lebensunterhalt für ihren Partner oder Verwandten mit bestreiten müssen. Zieht sich der Erkrankte aus der Außenwelt zurück, hat auch das Folgen für Angehörige. Gäste kommen seltener, man geht weniger aus und vereinsamt im schlimmsten Fall gemeinsam.

Zu oft wird vergessen, dass Partner, Eltern, Kinder nicht einfach nur bedingungslos helfen können, sondern selbst Hilfe benötigen. Viele sind auch noch Vorwürfen von Außenstehenden ausgesetzt, wenn sie gelähmt von der scheinbar aussichtslosen Situation nicht die Kraft finden, den Erkrankten zu unterstützen oder gegen dessen Willen Hilfe zu organisieren. Ein Leben mit einer seelischen Erkrankung wie der Suchterkrankung in der Familie ist eine große Belastung für alle.

„Vor allem der Selbstzweifel ist bei Suchterkrankten, Personen die kurz vor einer chronischen Suchterkrankung stehen oder deren Angehörige ausgeprägt. Dieser Selbstzweifel begleitet sie ständig und löst oft noch mehr Leid aus, da der Zweifel in Alkohol oder Drogen bekämpft wird.“ erläutert Dirk Bernsdorff, Fachkraft für Suchtprävention im Diakonischen Werk Altenkirchen, die Situation von Angehörigen von Suchtkranken. Mit dem Projekt soll den Erkrankten, den Gefährdeten und den Angehörigen vermittelt werden, dass diese Selbstzweifel zu einer tragischen Spirale führen können.



Durch den Hinweis auf einem Spiegelbutton: "Auf der Rückseite siehst Du ein Wunder…" und dem Spiegelbild von sich, sollen die Personen auf die Besonderheit ihrer Lebens und der Notwendigkeit von Selbstbewusstsein hingewiesen werden, um einen Trigger zu haben, um sich zu erinnern, was im Leben wichtig ist: Sie selbst. „Mit diesem kleinen Spiegel kann eine Erinnerung an das Wesentliche im Menschen erreicht werden. Gerade für Personen die ihre Suchtkrankheit angehen möchten und Personen die "trocken" sind, kann ein solch kleiner Helfer ein wichtiger Hinweis für sich selbst sein, um die Suchtkrankheit weiter anzugehen, weiter zu bekämpfen. Durch den Button wird nicht die Sucht an sich bekämpft. Er kann aber eine Hilfe sein,“ glaubt Bernsdorff weiter.

Das Projekt wurde mitfinanziert von der Stiftung Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen.
Eine Gruppe für Angehörige von Suchtkranken trifft sich einmal im Monat mittwochs von 14 Uhr bis 16 Uhr im Diakonischen Werk. Die genauen Termine können im Diakonischen Werk oder bei Dirk Bernsdorff angefragt werden.

Informationen zu Selbsthilfe oder zur Suchtprävention sowie den Spiegelbutton selbst erhält man bei Dirk Bernsdorff, Telefon: 02681 8008 46 oder per E-Mail dirk.bernsdorff@diakonie-altenkirchen.de.


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