Verstärkte Verkehrsüberwachung der Polizei scheint nötig
Zum Kampf gegen den Tod auf der Straße gehört auch die Verkehrsüberwachung durch die Polizei. Überhöhte Geschwindigkeit auf den Straßen ist die häufigste Unfallursache mit Todesfolge und Schwerverletzten. Die Polizei Betzdorf führte im Dienstgebiet Kontrollen an mehreren Orten durch, mit teils erschreckenden Ergebnissen.
Betzdorf. Am Dienstag, 20. Juni, führte die Polizei Betzdorf mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Koblenz in der Zeit von 9 Uhr bis 13.30 Uhr zahlreiche Verkehrskontrollen an den unterschiedlichen Orten und Straßen durch.
Neben anlassunabhängigen Kontrollen wurden auch die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, die Gurtpflicht, das Verbot der Nutzung von Mobiltelefonen und die Beachtung der Beschilderung (beispielsweise STOP-Schild) überwacht. Die Maßnahmen wurden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ortslagen Betzdorf, Alsdorf, Friedewald und Rosenheim durchgeführt.
Insgesamt wurden 47 Verstöße festgestellt. Dabei verstießen neun Personen gegen die Gurtpflicht, sechs Fahrzeugführer nutzten während der Fahrt verbotswidrig ein Mobiltelefon und zehn Fahrzeuge waren mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Der Tagesschnellste wurde mit 96 km/h in einer 70er-Zone gemessen. Bei vier Kontrollen wurden technische Mängel oder fehlende Dokumente festgestellt.
Insbesondere die hohe Anzahl von Gurt- und Handyverstößen ist beunruhigend. Besonders deutlich wird dies anhand von zwei Beispielen aus dem Jahr 2016: Auf der Strecke zwischen Rosenheim und Malberg ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall, bei dem eine 18-jährige PKW-Fahrerin ums Leben kam. Aufgrund der Gesamtumstände ist es wahrscheinlich, dass die junge Frau während der Fahrt ihr Smartphone benutzte und es dadurch zu dem folgenschweren Unfall kam.
Darüber hinaus dürfte ein nichtangelegter Sicherheitsgurt zumindest mitursächlich für den Tod eines 33-jährigen Mannes bei einem Unfall auf der B 62 in der Nähe von Hövels gewesen sein. Zeitgleich dürfte in diesem Fall auch nicht angepasste Geschwindigkeit zu dem Unfall geführt haben.
Nicht angepasste Geschwindigkeit war im Jahre 2016 in Rheinland-Pfalz die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden. Auch im ersten Halbjahr 2017 gab es Norden von von Rheinland-Pfalz bereits ein hohe Zahl der Unfälle mit Todesfolge. (PM/hws)
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