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Nachricht vom 29.06.2017    

Friedrich-Ebert-Stiftung führte Planspiel Politik durch

33 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Betzdorf-Kirchen beschäftigten sich in einem Planspiel mit dem Thema Migranten auf am deutschen Arbeitsmarkt. Sie schlüpften in die Rollen der Abgeordneten, des Bundesrates aber auch der Lobbyisten.

Foto: Friedrich-Ebert-Stiftung

33 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Betzdorf-Kirchen beschäftigten sich in einem Planspiel mit dem Thema Migranten auf am deutschen Arbeitsmarkt.


"Politik fand ich eigentlich immer langweilig, denn ich hatte überhaupt keinen Einblick. Mit dem Planspiel konnte man sich aber einfach und angenehm einen Überblick verschaffen. So konnten wir den ganzen Tag Politik erleben. Mit Hilfe der Argumente konnte man gut diskutieren", erklärt Larissa, Schülerin der IGS Betzdorf-Kirchen und für einen Tag Abgeordnete der CDU im Bundestag. Am 22. Juni durfte sie mit ihren 32 Mitschüler/innen in die Rollen der politischen Akteure der Bundesrepublik Deutschland schlüpfen. Als Mitglieder der Bundesregierung, des Bundestags, des Bundesrats oder als Interessen- und Pressevertreter/in gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die deutsche Politik. Alle waren mit Elan bei der Sache und spürten, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen der politischen Lager in einem Kompromiss zu vereinen.

Gemeinsam diskutierten sie hitzig verschiedene Probleme, mit denen Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt konfrontiert sind. Debattenschwerpunkt war dabei das Thema Sprachkurse, denn ohne eine gemeinsame Sprache kann keine Integration gelingen. Bei den Verhandlungen über die formulierten Änderungsanträge zwischen dem Bundesrat und dem Bundestag bestand weitgehende Einigkeit. Beim Leitartikel einigten sie sich darauf, dem Gesetz einen weiteren Paragrafen zum Thema „Freie Kulturauslebung" hinzuzufügen. Die Forderung des Bundesrates, einen weiteren zusätzlichen Paragrafen über „Clanbildung" aufzunehmen wurde abgelehnt. Das Thema soll dagegen im bestehenden Paragrafen 4 behandelt werden. Beim Paragraf 1 wurden zahlreiche Kompromisse gefunden: der Begriff „traditionelle Werte" wird durch „allgemeine Normen" ersetzt; Sprachkurse werden kostenlos angeboten; die Prüfung gilt mit der Note „ausreichend" als bestanden; anstelle des Sprachkurses wird ein Grundlagenkurs über Sprache und Werte angeboten, der Grundlagenkurs kann umgangen werden, wenn die Prüfung im Vorfeld erfolgreich abgelegt wird.



Weiterhin wurden die Änderungsanträge von Bundestag und Bundesrat für den Paragraf 2 angenommen. Neben Pflege, Industrie, Forschung wird auch das Thema Bildung in die Förderung aufgenommen. Außerdem soll das Berufsanerkennungsverfahren beschleunigt werden. Weitere Änderungsanträge zum Paragraf 4 wurden angenommen. Die Kluft zwischen der deutschen Gesellschaft und Gruppen von Migranten soll nicht nur eingedämmt werden, eine Schließung der Kluft wird angestrebt. Darüber hinaus wurde ein Sonderparagraf 5 vom Bundestag erarbeitet und als Änderungsantrag von beiden Seiten angenommen. Sofern nachweisbare Qualifikationen im Berufswesen mit deutschen Standards übereinstimmen, werden diese direkt übernommen. Zuletzt wurde der Änderungsantrag zur Finanzierung vom Bundesrat besprochen. Nach kurzer Debatte einigten sich beide Kammern darauf, eine Sonderregelung für finanzschwache Länder einzuführen, um die Finanzierung der Maßnahmen zu gewährleisten.

Bei der Schlussabstimmung zeigte sich die Stabilität der ausgehandelten Kompromisse. Alle Kapitel wurden, auch durch Einflussnahme der Interessenvertreterinnen, durch Mehrheitsbeschlüsse in Bundestag und Bundesrat angenommen.
Ziel des Planspiels war es, ein besseres Verständnis für politische Entscheidungsfindung auf Bundesebene unter Einbezug von verschiedenen Standpunkten und Ansichten zu vermitteln. "Ich fand das Planspiel sehr gut geeignet, um Politik zu vermitteln, denn es war sehr anschaulich und besser, als das Thema nur theoretisch zu bearbeiten. Ich denke jedoch, dass Kompromisse in der Realität viel schwerer und komplizierter zu finden sind", meinte Ruben, Mitglied der Bundesregierung im Spiel.

Möglich gemacht wurde das Planspiel vom Landesbüro Rheinland-Pfalz/Saarland der Friedrich-Ebert-Stiftung. "Bei der Simulation erfahren die jungen Leute hautnah, wie schwierig es ist, im demokratischen System für die eigene Meinung in Debatten einzutreten und Kompromisse auszuhandeln", berichtet Martin Gräfe von der Friedrich-Ebert-Stiftung. (PM)


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