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Nachricht vom 27.06.2009    

Unwetter: Schlamm und Wassermassen in Elkhausen

Es ist in diesem Jahr das dritte Mal, das die Bergstraße in Elkhausen zum Transportband für Wasser- und Schlammmassen wird. Bei Starkregen, und ein solcher suchte Elkhausen am Samstag, 27. Juni, gegen 18 Uhr heim, trifft es die Anwohner der Bergstraße, insbesondere aber der Raiffeisenstraße besonders hart. Die Bergstraße musste aufgrund der entstanden Gefahrenlage für jeglichen Verkehr gesperrt werden. Feuerwehr und Bauhof waren im Einsatz.

Elkhausen. Ob die Goldfische im Anwesen von Wilhelm Kern in der Raiffeisenstraße in Elkhausen die erneute Überschwemmung mit Schlamm und Wassermassen vom gegenüberliegenden Berg überlebt haben, ist ungewiss. Aber eines ist sicher: die Anwohner sind am Ende ihrer Geduld. In diesem Jahr ist es schon das dritte Mal, dass die Häuser und Grundstücke aufgrund von Regenereignissen geflutet und verschmutzt werden.
Augenzeugen berichten folgendes: Gegen 18.15 Uhr setzt ein heftiger Regenfall über Elkahusen ein, bereits um 18.30 Uhr schießen die Wassermassen die Bergstraße hinunter, alle Regeneinlaäufe sind binnen Minuten verstopft. Die Schlamm- und Wassermassen ergießen sich über die Raiffeisenstraße, und treffen besonders hart die Grundstücke 10 und 12. Helmut Kern (Haus Nr. 12) sieht das Drama und ruft um Hilfe. Nicht nur aus Angst um sein Anwesen sondern auch um Sorge für Autofahrer löst er den Notruf 110 aus. Er schildert die Situation, die sich vor seinen Augen abspielt. Ungehindert schießen Schlamm und Wasser gegen sein Haus, suchen sich den freien Weg in den Garten, fluten den Teich, und ergießen sich ins das Gartenhäuschen. Ebenso ergeht es den Anwohnern in Haus Nr. 10. Schnell wird Nachbarschaftshilfe organisiert, im Dorf kennt man sich und hilft.
Kerns Notruf läuft bei der Polizei in Betzdorf aus, dort wird sofort die Feuerwehr Katzwinkel alarmiert. Sie ist schnell vor Ort, nach Sichtung der Situation wird die Ortsdurchfahrt vorübergehend gesperrt. Die Wasser- und Schlammmassen haben in der Bergstraße erhebliche Schaäden verursacht, so sind tiefe Löcher in die Asphaltdecke gerissen - hier müssen gewaltige Kräfte für den Aufriss in der Straßendecke gesorgt haben. Überall ist Schlamm und Erdreich, die Anwohner sind mit Aufräumen beschäftigt. Da sie nicht zum ersten Mal von einem Unwetter heimgesucht werden, und seit rund drei Jahren unter den Schlammlawinen leiden, haben mittlerweile viele Anwohner Vorkehrungen getroffen, damit die Brühe nicht im Keller oder im Haus landet.
Für die Anlieger in der Bergstraße aber auch tief unten in der Raiffeisenstraße ist die Ursache seit langem klar. Oberhalb des Neubauaugebietes wurde aus einer Wiese ein Acker. Statt Gras wächst dort Mais. Dort, wo sich immer eine gut geschlossenen Grasnarbe befand, entstand ein offener Acker. Der wird bei einem Starkregen aufgeschwemmt und fließt ab. Das Erdreich verstopft binnen Minuten sämtliche Regeneinläufe in der Straße. Somit sucht sich Wasser und Schlamm seinen Weg - prallt gegen Hauswände und Mauern. Den physikalischen Gesetzen gehorchend schießt das Wasser samt Erdreich die Bergstraße hinunter - mit all seinen Folgen für die Anlieger der Raiffeisenstraße in Elkhausen.
Die Leute haben das Drama jetzt im Jahr 2009 zum dritten Mal erlebt und sie sind mehr als wütend. Denn der Verursacher für das Drama steht fest und das wissen auch die Behörden. Seit es den Acker statt der ehemaligen Wiese gibt, gibt es auch die Probleme. In der Ortsgemeinde ist das Problem bekannt, die Feuerwehr ist auch schon mehrfach zu Einsätzen in Elkhausen gewesen. Der Landwirt von Hof Linden, der die Fläche gepachtet hat und bewirtschaftet, scheint völlig beratungsresitent. Es hat Gespräche gegeben - schon seit Jahren! Das Problem mit dem Acker und den dort abgehenden Schlamm- und Wassermassen, die für die Überschwemmungen im unteren Teil des Ortes sorgen sind seit rund drei Jahren allen bekannt. Dem Landwirt, den örtlichen Gremien und der Verwaltung in Wissen.
Für die Anlieger hat sich in all den Jahren nichts geändert - manche haben pfiffige Lösunge mit Gräben um ihre Grundstücke entwickelt. Doch auch die nützen nichts, wenn es so heftig regnet wie am Samstag. Sie sind blitzschnell mit dem abgespülten Erdreich verstopft. "Wenn ich meine Enkel und Nachbarn nicht hätte, wäre die Brühe jetzt im Haus", sagt eine alte Dame, die sich das Drama auf der Anliegerstraße anschaut. Überall wird geschaufelt, um die Schlammmassen von den Häusern fernzuhalten und dadurch läuft die unheilbringende Brühe natürlich in Richtung Raiffeisenstraße.
Die Straße ist aufgrissen, es entstehen Löcher, die ein Befahren der Straße nicht mehr möglich machen. Es wird die Vollsperrung angeortdnet. Bürgermeister Ernst Dornhoff und Wolfgang Würden sind vor Ort. Ihnen ist das Desaster bestens bekannt. Der Unmut der Betroffenen schlägt auch den Beiden entgegen. Die Vorwürfe gegen die Polizei, die Elkhausen im Stich gelassen habe, erweist sich bei einer Überprüfung als nicht richtig. Die Polizei hat direkt beim Notruf die Feuerwehr Katzwinkel alarmiert. Mehr kann die Polizei bei einem solchen Naturereignis nicht tun - zumal es keinen Personenschaden gab. (Helga Wienand)
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Schlammlawine in Elkhausen. Fotos: Helga Wienand/Florian Kölsch (2)


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