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Nachricht vom 30.06.2009    

Krise am Arbeitsmarkt ist noch nicht überwunden

Die Arbeitslosenzahl ist auch im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied wieder leicht angestiegen. Deshalb könne von einer Stabilisierung des Abeitsmarktes keine Rede sein, so Karl-Ernst Starfeld, Leiter der AA Neuwied in dem am Dienstagmorgen veröffentlichten Arbeitsmarktbericht.

Region/Kreis Altenkirchen. "Im Mai sah es so aus, als könnte der Arbeitsmarkt in der Region sich zumindest stabilisieren. Dieser Trend setzte sich im Juni leider nicht fort." Es sind keine guten Nachrichten, die Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit (AA) Neuwied, in der monatlichen Statistik zu verkünden hat. Im Bezirk seiner Agentur - sie umfasst die Landkreise Neuwied und Altenkirchen - stieg die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen vier Wochen um 83 auf nun 11.229 an. Vor einem Jahr waren im AA-Bezirk 2246 weniger Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 6,9 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 6,8, vor einem Jahr bei 5,5 Prozent. Zwar bezieht der größere Teil der Betroffenen, nämlich 6426 Männer und Frauen, Arbeitslosengeld II, gehört also zu den so genannten Hartz IV-Empfängern. Der Vorjahresvergleich macht aber deutlich, dass es den stärkeren Anstieg beim Arbeitslosengeld I gibt: 1562 Menschen fallen derzeit mehr in diesen Rechtskreis als im Juni 2008. Bei Arbeitslosengeld II gab es dagegen eine deutlich geringere Steigerung von 684.
Für den Landkreis Altenkirchen bedeutet dies: Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den letzten vier Wochen um 56 auf nun 4792 an - 1345 mehr als vor einem Jahr. 2216 Menschen beziehen Arbeitslosengeld I, 2576 Arbeitslosengeld II. Die Arbeitslosenquote liegt - wie auch in Neuwied - bei 6,9 Prozent. Rein statistisch betrachtet ging der Anstieg vor allem zu Lasten der Frauen: Bei ihnen stieg die Zahl um 43, bei den Männern um 13 an. Mehr als die Hälfte der arbeitslosen Menschen im Landkreis, nämlich 2458, haben nie eine Ausbildung gemacht. Insgesamt wurden im Juni 1149 Menschen arbeitslos; 1096 Männer und Frauen konnten diesen Zustand beenden. Derzeit liegen der Arbeitsagentur für den Landkreis Altenkirchen 184 offene Stellen vor.
Seit Beginn der Wirtschaftskrise hat die Kurzarbeit in der Arbeitsmarktberichterstattung einen hohen Stellenwert bekommen, weil sie helfen soll, Entlassungen zu vermeiden. In den vergangenen vier Wochen meldeten bei der Agentur Neuwied 72 Betriebe für 608 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Der Trend zu diesem Hilfsmittel nimmt damit weiter ab. Im Mai registrierte die AA zwar nur 62 Betriebe, die aber 1034 Beschäftigte meldeten. Insgesamt ließen sich im AA-Bezirk seit November 2008 gut 600 Betriebe für knapp 13.000 Arbeitnehmer registrieren.
Bedeutsam ist im Sommer auch der Blick auf den Ausbildungsmarkt. Seit Beginn des letzten Ausbildungsjahres im Oktober 2008 meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Neuwied 1905 junge Menschen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. Im gleichen Zeitraum meldeten Betriebe aus der Region 1267 Ausbildungsplätze. Derzeit gibt es noch 867 unversorgte Bewerber, denen 311 offene Stellen gegenüber stehen. "Eigentlich hätten wir wegen der deutlich zurückgehenden Schülerzahlen in diesem Jahr bereits mit einem deutlich entspannteren Ausbildungsmarkt gerechnet", erklärt Starfeld. "Leider macht sich aber auch hier die Wirtschaftskrise bemerkbar." Dennoch, so der AA-Chef, werde man alles unternehmen, um den jungen Leuten zu einer Perspektive zu verhelfen. An die Arbeitgeber in der Region richtete er den Appell, trotz unsicherer Lage die Ausbildung nicht zu vernachlässigen. "Auch wenn die Krise derzeit alles überschattet: In Zukunft wird es wegen des demografischen Wandels schwierig werden, qualifiziertes Personal zu bekommen. Wer morgen noch in ausreichender Zahl Fachkräfte haben will, der muss sie heute ausbilden."


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