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Nachricht vom 07.07.2009    

Firma ATM in Mammelzen hilft jungen Menschen ins Leben

Die Agentur für Arbeit in Neuwied hat den Spezialmaschinen-Hersteller ATM aus Mammelzen mit dem "Zertifikat für Nachwuchsförderung" ausgezeichnet. Für den besonderen Einsatz in Sachen fundierter beruflicher Ausbildung. Aber auch für die Firmenphilosophie: "Bei uns sind alle Menschen gleich wichtig." So wichtig, dass das Unternehmerpaar Müller für den betrieblichen Nachwuchs oft ganz individuelle Lösungen findet. Das heißt gezielte Förderung auch für junge Menschen, die sonst niemand haben will.

Region/Mammelzen. Es gibt Betriebe, die übernehmen überaus wichtige Aufgaben, von denen die meisten Menschen nicht einmal wissen, dass es sie überhaupt gibt. Solch ein Unternehmen ist die ATM GmbH in Mammelzen. In Fachkreisen hat der Hersteller von Spezialmaschinen für die Materialographie indes einen erstklassigen Ruf - und zwar weltweit. Das, da sind sich die Firmenleiter Heinrich und Brigitte Müller einig, haben sie vor allem ihren hochqualifizierten Mitarbeitern zu verdanken. Die bilden sie zum großen Teil selbst aus. Weil dabei nicht allein die fachliche Betreuung vorbildlich ist, zeichnete die Agentur für Arbeit die Westerwälder Spezialisten mit ihrem "Zertifikat für Nachwuchsförderung" aus.
Wenn man nicht gerade vom Fach ist, dann ist es gar nicht so einfach nachzuvollziehen, was die Firma ATM in Mammelzen eigentlich macht. Auf einen kurzen Nenner gebracht, könnte man das Westerwälder Unternehmen wohl als den Spezialisten hinter den Spezialisten bezeichnen. Denn wer Material prüfen will - sei es nun zur Qualitätssicherung, in der Forschung oder im Zuge einer Schadensanalyse -, der findet hier nicht nur passgenaue Maschinen, sondern auch das Fachwissen, das er für diese Aufgabe braucht. "Wir bauen einzelne Maschinen, aber auch ganze Labore", erklärt ATM-Chef Heinrich Müller. "Das Wichtigste ist, dass wir uns immer ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden einstellen müssen. Jede Maschine kann individuell angepasst werden. Das verlangt von unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Fachwissen und an Flexibilität."
Weil solche Experten auf dem Arbeitsmarkt schon heute schwer zu finden sind, legen Müllers viel Wert auf Ausbildung. Von den 100 Mitarbeitern sind neun Lehrlinge - drei weitere kommen im Sommer dazu. Kaufleute, Industriemechaniker und Zerspanungstechniker werden zurzeit ausgebildet. Wer bei ATM lernt, kennt sich aber nicht nur im eigenen Beruf aus. Die Techniker verbringen vier Wochen im Labor, damit sie wissen, woran sie eigentlich arbeiten. Und auch die Kaufleute absolvieren einen dreitägigen Kurs, der ihnen ein Gefühl fürs "große Ganze" vermittelt. "Diese Strategie kommt schon deshalb gut an, weil die jungen Leute mit ihrem Wissen in der Berufsschule glänzen können - und manchmal sogar mehr wissen als ihre Lehrer", sagt Brigitte Müller.
Aber es ist nicht allein die fundierte fachliche Ausbildung, auf die Müllers gesteigerten Wert legen. Auch die Firmenphilosophie ist mehr als ein gut klingender Slogan. "Bei uns sind alle Menschen gleich wichtig. Das gilt für die Putzfrau genauso wie für den Abteilungsleiter - und natürlich für uns selbst. Der Unterschied liegt allein im Maß an Verantwortung, das man für den Betrieb und die Menschen, die hier arbeiten, zu tragen hat." Achtung und Menschenwürde sind für Müllers keine Phrasen, sondern werden im betrieblichen Alltag gelebt. Nicht zuletzt von ihnen selbst. "Das, was wir erwarten, leben wir unseren Mitarbeitern vor - und hoffen, dadurch Vorbild zu sein." Für Brigitte Müller ist es deshalb selbstverständlich, ihren Mitarbeitern wenn möglich auch bei privaten Sorgen und Problemen weiterzuhelfen. Das gilt natürlich besonders für den betrieblichen Nachwuchs, für den das Unternehmerpaar oft auch bereit ist, ganz individuelle Lösungen zu finden.
Und obwohl die Ausbildung in dem hoch spezialisierten Unternehmen fachlich sehr anspruchsvoll ist und der weltweit gute Ruf nicht zuletzt von der Zuverlässigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters abhängt, gibt ATM immer wieder jungen Menschen, die sonst niemand haben will, eine Chance. Ohne gezielte Förderung geht das allerdings nicht. Bislang habe man in Sachen Nachhilfe meist mit Einrichtungen zusammengearbeitet, die darauf spezialisiert sind, erklärt Brigitte Müller. "Wir denken aber darüber nach, selbst einen betrieblichen Unterricht zu organisieren. Dann können wir noch gezielter mit den Jugendlichen arbeiten und auch die Abläufe im Betrieb stärker berücksichtigen." Ein Gedanke, der gerade jetzt gut ins ATM-Konzept passt. Denn die hauseigene Akademie steht kurz vor der Eröffnung. Hier sollen sich künftig die internationale Kundschaft, aber auch die eigenen Mitarbeiter in der Materialographie weiterbilden können. Sollte sich das Projekt umsetzen lassen, könne sie sich vorstellen, künftig häufiger Hauptschüler auszubilden, meint Brigitte Müller auch im Hinblick auf demographischen Wandel und zurückgehende Schülerzahlen. "Das geht aber nur, wenn sie in der Theorie von Anfang an unterstützt werden. Denn alleine sind sie mit dem anspruchsvollen Stoff der Naturwissenschaften, aber auch mit Business-Englisch überfordert. Und ich halte es nicht für sinnvoll, erst mit Hilfe zu beginnen, nachdem die jungen Leute in der Berufsschule ihre ersten Misserfolge hatten."
Eine Haltung, die Karl-Ernst Starfeld, den Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur, überzeugt. "Natürlich freuen wir uns darüber, dass ATM verhältnismäßig viele Ausbildungsstellen zur Verfügung stellt. Beeindruckend ist aber vor allem der Respekt, der jungen Leuten hier entgegen gebracht wird - und zwar auch dann, wenn sie auf den ersten Blick nicht unbedingt dem Traumbild eines Lehrlings entsprechen. Dieses Engagement wollen wir mit unserer Auszeichnung würdigen. Und ich hoffe, dass Weltbild und Führungsstil von Brigitte und Heinrich Müller nicht nur innerhalb ihres Betriebes Schule machen, sondern auch darüber hinaus zum Vorbild dienen."
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Übergabe des Ausbildungszertifikates an die Unternehmer Brigitte und Heinrich Müller: Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld (2. von links), Betriebsbetreuerin Nicole Jüngerich (links) und Volker Mendel, Leiter des Arbeitgeberservice (rechts), überreichten die Auszeichnung.



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