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Nachricht vom 02.09.2017    

Kopfschmerz- und Migränetag: Hilfe für Kinder und Jugendliche

Nicht nur Erwachsene, auch immer mehr Kinder und Jugendliche leiden regelmäßig an Kopfschmerzen oder gar Migräne. Mehrere Untersuchungen insbesondere an Schülern haben gezeigt, dass 29 Prozent aller Kinder manchmal, und zehn Prozent häufig Kopfschmerzen haben. Zwischen drei und vier Prozent der Kinder haben sogar die schwere Form einer Migräne.

Junger Patient beim Gespräch mit Chefarzt Dr. Martin Pritsch. Foto: privat

Siegen. Folgen für die Kinder sind oft eine Chronifizierung des Leidens und dadurch auch Beeinträchtigungen des normalen Tagesablaufes, schulischer Leistungen sowie zwischenmenschlicher Beziehungen.

Nachdem Kopfschmerzen und auch Migräne bei Kindern lange Zeit als Befindlichkeitsstörung abgetan wurden, hat sich dies erfreulicherweise in den letzten Jahren geändert. „Wir wissen heute viel mehr über die Entstehung von Kopfschmerzen. So kann man die einzelnen Formen besser unterscheiden und folglich auch effektiver behandeln“, so fasst Dr. Martin Pritsch, Chefarzt der Abteilung Neuropädiatrie an der Siegener Kinderklinik, die Problematiken anlässlich des Deutschen Tags des Kopfschmerzes am 05. September bzw. des Europäischen Kopfschmerz- und Migränetages am 12. September zusammen.

In der DRK-Kinderklinik werden betroffene Kinder in der Kopfschmerz- und Migräneambulanz der neuropädiatrischen Abteilung vorgestellt und dort von einem kompetenten Team von speziell ausgebildeten Neuropädiatern betreut. „Unser Ziel ist es, jedem Kind seine individuelle Kopfschmerzdiagnose zu stellen und im zweiten Schritt in den Gesamtkontext der Lebensbedingungen, des familiären Umfeldes, der schulischen Situation und des Gefühlslebens der Kinder und Jugendlichen zu setzen. Dabei bieten uns eine ausführliche Anamnese, die Diagnostik unter Zuhilfenahme von auf Kopfschmerzen abgestimmten Fragebögen sowie das Führen eines Kopfschmerztagebuchs gute Voraussetzungen für eine effektive medikamentöse und nicht medikamentöse Behandlung“, ergänzt Oberarzt Philipp Wolf.

Erstes Ziel ist es zunächst, mit den betroffen Kinder, Jugendlichen und ihren Eltern mögliche Kopfschmerzauslöser aufzuspüren. In der Folge kann man versuchen, diese zu meiden, bevor es überhaupt zu einer Kopfscherzattacke kommt. Daneben erfolgt eine auf die jeweilige Kopfschmerzform und das Alter abgestimmte medikamentöse und/oder nichtmedikamentöse Akuttherapie, sowie die Beratung und Unterstützung der Eltern im Umgang mit den Kopfschmerzen bzw. der Migräne ihrer Kinder. Manchmal, wenn die Kopfschmerzen häufig und heftig auftreten, dabei zu starken Beeinträchtigungen des Alltags führen oder die Akutmedikamente versagen, kann auch eine zeitlich begrenzte, vorbeugende Dauertherapie notwendig werden. Bevor Medikamente eingesetzt werden versuchen die Experten der Kinderklinik aber auch, mit pflanzlichen Präparaten oder Nahrungsmittelergänzungsstoffen zum Erfolg zu kommen. Die Anwendung der transcutanelektrischen Nervenstimulation (TENS) zur Aktivierung unseres körpereigenen Schmerzhemmsystems wird ebenfalls eingesetzt.



Im Rahmen der Anamnese oder im Verlauf der Betreuung ergeben sich nicht selten auch Hinweise auf mögliche schulische und/oder seelische Probleme als Ursache der Kopfschmerzen. Hier müssen unter Einbeziehung von Psychologen oder auch der Schule auch andere Wege beschritten werden. In diesem Zusammenhang kann der Einsatz psychodiagnostischer Testuntersuchungen hilfreich sein. Manchmal führen ambulante Maßnahmen zu keiner befriedigenden Besserung der Beschwerden. Dann besteht die Möglichkeit der stationären Aufnahme zur weiteren diagnostischen Abklärung und Einleitung einer Therapie.

Betroffene Patienten können sich zunächst auf der Homepage https://www.drk-kinderklinik.de/kliniken-ambulante-einrichtungen/klinik-fuerneuropaediatrie/was-wir-machen/ informieren oder in der Abteilung Neuropädiatrie unter 0271/2345-329 nach Überweisung durch den niedergelassenen Kinder- und Jugendmediziner direkt einen Termin in der Kopfschmerz-Ambulanz ausmachen. (PM)



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