Werbung

Nachricht vom 16.09.2017    

Daseinsvorsorge nicht durch die wirtschaftliche Brille sehen

Durch Pressemeldungen der Landesregierung wurde die Diskussion um die Zukunft der drei Leitstellen, die nicht bei den fünf Berufsfeuerwehren im Land angesiedelt sind, angestoßen. Der Landesrechnungshof will die Auslastung der Leitstellen nivellieren. Die Daseinsvorsorge im nichtpolizeilichen Bereich der Bevölkerung, dazu zählen besonders der Rettungsdienst und die Feuerwehren, darf nicht aus dem Blickwinkel der Betriebswirtschaft betrachtet werden.

Symbolfoto: Feuerwehreinsatzzentrale im Gerätehaus Neuwied.

Region. Nach Informationen aus dem Landesministerium des Inneren befasst man sich dort mit der Reduzierung der Leitstellen von derzeit acht auf nur noch fünf. Diese fünf Leitstellen sollen dann bei den Berufsfeuerwehren in Mainz, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen und Trier angesiedelt sein. Die Leitstelle Montabaur, die für die Kreise Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn und Westerwald zuständig ist, würde damit aufgelöst und nach Koblenz verlagert.

Hierbei steht die Aussage des Landesrechnungshofes im Raum die Auslastung der Leitstellen zu nivellieren. Ein Begriff, den die Betriebswirtschaft gerne nutzt um die Frage nach der Schließung von (Betriebs)Standorten deutlich zu machen. Klar ist sicherlich, dass die derzeitigen Leitstellen einen unterschiedlich hohen Grad der „Auslastung“, Synonym für die Anzahl der Notrufe, haben. Dies liegt nicht am Standort, sondern ist in der Bevölkerungsdichte begründet. Die Auslastung, soweit man im Bereich der Daseinsvorsorge, davon sprechen kann ist auch bei einzelnen Rettungswachen oder Feuerwehren sehr unterschiedlich. Soll dann auch diese Frage einmal aus der Sicht der Betriebswirtschaft behandelt werden, wird es eng für die heute bekannte und europaweit geschätzte Hilfeleistung. Sollen dann die derzeit geltenden Hilfsfristen angepasst werden, weil die Zahl der Wachen und Fahrzeuge verringert wird?

Der zweite Aspekt – die technischen Möglichkeiten nutzen – ist einer der Punkte die nicht diskutabel sein dürften. Technisch, im Zeitalter der Digitalisierung, ist es auch darstellbar ein Bundesland über eine Leitstelle zu versorgen. Fragt sich nur wer will eine solche Monstereinrichtung, die dann wohl eher eine Landesbehörde denn eine integrierte Leitstelle wäre. Es darf nicht vergessen werden, dass hier Menschen in akuten Stresssituationen Hilfe suchen und dies, je nach Einsatzart, kaum spurlos an den Disponenten vorübergeht. Wie hoch muss die Zahl der Beschäftigten sein um die Hilfeersuchen von dann, bezogen auf die Leitstelle Koblenz, rund 1.100.000 Einwohnern abarbeiten zu können.



Leider liegt noch keine Stellungnahme der betroffenen Landkreise Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn und Westerwaldkreis vor. Die Landräte wollen sich in der kommenden Woche zu einem Koordinierungsgespräch treffen und dabei eine gemeinsame Position für den Erhalt der Leitstelle Montabaur erarbeiten. Die Frage der Finanzierung des Neubaus in Koblenz, der erfolgen soll, ist ebenfalls noch nicht geklärt, wie die Landkreise mitteilen. (kkö)

Hintergrundinformationen:
Die Integrierte Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr Koblenz, zu der dann der Rettungsdienstbereich Montabaur auch gehören würde, ist derzeit zuständig für die Notrufabfrage und Meldekopf für den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz für
die Stadt Koblenz
den Landkreis Ahrweiler
den Landkreis Cochem-Zell
den Landkreis Mayen-Koblenz

Zudem ist die Integrierte Leitstelle zuständig für die Feuerwehrerstalarmierung und Führungsunterstützung, stellt die Feuerwehreinsatzzentrale für die Stadt Koblenz dar und ist zuständig für die Disposition des Rettungsdienstes im gesamten Rettungsdienstbereich.



Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen für "we(h)rtvolle Feuerwehrarbeit" ausgezeichnet

Altenkirchen/Koblenz. Der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen versteht sich als Interessensvertreter der 41. Freiwilligen ...

Vollsperrung: Sanierungsarbeiten auf der K78 zwischen Wöllenbach und Wolfswinkel

Wöllenbach. Für die Dauer der Arbeiten muss die K78 voll gesperrt werden. Eine entsprechende Umleitung über Gösingen wird ...

Aquarell-Workshop der Kreisvolkshochschule in Altenkirchen setzt Kirschblüte in Szene

Altenkirchen. Am Samstag, 27. April, bietet die Kreisvolkshochschule in Altenkirchen den Workshop "Moderne Aquarellkunst ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

"72-Stunden-Aktion": Messdiener packen rund ums Hospiz Kloster Bruche kräftig an

Betzdorf-Bruche. Drei Tage lang trotzten die Kinder und Jugendlichen dem nasskalten Aprilwetter, besserten Zäune aus, säuberten ...

Weitere Artikel


Sperrung der K 72 zwischen Wissen und Elkhausen

Wissen. Ab Montag 18. September bis Freitag 22. September wird die Kreisstraße 72 zwischen Wissen und der Einmündung der ...

Feuerwehr der VG Daaden-Herdorf übte in Dermbach

Herdorf. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute und acht DRK Helfer vor Ort. Die Übungslage lautete: Brand im Haupthaus, zwei ...

Leichtathletik-Mädchen des Kopernikus-Gymnasium Wissen feiern 5. Landesmeistertitel

Wissen. Bei sommerlichen Temperaturen und sehr guten Leichtathletikbedingungen startete die in die nächst höhere Altersklasse ...

Silber auf Landesebene in der Sonderklasse für Obererbach

Obererbach. Die interdisziplinär besetzten Jurys von jeweils fünf Personen in der Haupt- und Sonderklasse haben nach einer ...

Westerwälder Firmenlauf mit Teilnehmerrekord

Betzdorf. Petrus meinte es gut mit den Teilnehmern des 7. Betzdorfer Firmenlaufs am Freitagabend. In diesem Jahr konnten ...

Rauchmelder verhinderte größeren Brand in Gebhardshain

Gebhardshain. Am Donnerstag, 14. September wurde der Löschzug Steinebach kurz vor 20 Uhr zu einem vermeintlichen Kaminbrand ...

Werbung