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Nachricht vom 03.08.2009    

"Herr der vier Winde" war mit Herdorfer Hunnen

Gut meinten es der "Herr der vier Winde" und "Mutter Erde" mit den Herdorfer Hunnen. Beim Sommerlager der 1. Herdorfer Hunnenhorde war vor allem das Wetter am Samstag sommerlich schön. Trotz der Ferienzeit waren gut 500 Besucher gekommen, um sich mit den Sitten und Gebräuchen des Steppenvolkes bekannt zu machen. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

Herdorf. Der oberste Herr der Hunnen, dem Steppenvolk aus den Tiefen der Mongolei, war mit seinen Töchtern und Söhnen aus dem Hellertal. Zum Sommerfest der 1.HHH (1. Herdorf Hunnen Horde) auf dem Gelände hinter "Geschenke Wagner" ließ der "Herr der vier Winde" zusammen mit "Mutter Erde" seine Sonne über dem Sommerlager der in Fell gewandeten, schnauzbärtigen Gesellen und der raffiniert kostümierten Töchter der Steppe scheinen. Und der Auftakt am Samstagabend konnte sich sehen lassen. Trotz Sommer- und Ferienzeit waren an die 500 Besucher gekommen, um sich in die Philosophie, Sitten und Gebräuche, Habitus, Religion, Sprache und Historie der wilden Reiter einweihen zu lassen. Da floss dann auch der (Bier-) Met in Strömen, brutzelten die Lamm- und Ochsenkeulen (Kotelett und Steaks) über dem Feuer und erschollen wilde Gesänge, die ohne große Mühe auch aus den Charts heruntergeladen werden können. Dafür sorgte DJ Machmalalla, der dafür sorgte, dass auch weiter entfernt Wohnende in den Genuss der Festmusik kamen. Pünktlich zur Mitternacht aber verstummten Musik und Feldgeschrei. Die Hunnen mit König Attila und dessen Ratgeber Fürst Edekon straften die Mär vom ungezügelten Volk Lügen, denn es ging gesittet, bunt und fröhlich, aber ohne jeglichen Ausschreitungen, im Sommerlager zu. Die Nacht verbrachten etliche Hunnen in ihren reich und original ausgestatteten Jurten und zudem hatte man einen Wachdienst des Hundesportvereins Betzdorf organisiert. Da werden es sich Langfinger zweimal überlegt haben, ob es ratsam war, sich mit einem aufmerksamen Schäferhund anzulegen. Weggekommen ist jedenfalls nichts.
Auch die kleinen Festbesucher durften sich am Sonntag nach dem Frühschoppen eingehend mit der Hunnengeschichte befassen. Man erklärte ihnen Waffen und Gerät, die Herkunft der Horn bewehrten Schädel und der Felle und dazu gab es auch noch Kaffee und Kuchen, kredenzt von dem Mädchen des KG-Tanzkorps. Fürs Auge gab es auch etwas, nämlich Bauchtanz einer Bauchtanzgruppe aus Kirchen.
Dann aber hatte der Schamane Baschiros (Siegfried Demin) seinen großen Auftritt. Nach einer Bewährungszeit und eingehender Läuterung von Leib und Seele erhielten Gerlinde und Gerhard Schade ihre Hunnennamen und werden ab sofort als Serena und Askan in den Annalen der Horde geführt. Zuvor hatte Baschiros noch eine Heilung durchgeführt.
Großen Zustrom befreundeter Horden gab es nicht. Das lag einmal an der Ferienzeit, aber auch am Jubiläum der Hunnenhorde von Völz (nahe der holländischen Grenze). Die Völzer hatten zu einem großen Sommerlager eingeladen mit einigen hundert Hunnen. Dennoch erschien noch eine Abordnung, um dem befreundeten Stamm Referenz zu erweisen. Das geschieht nach einem feststehenden Ritus. Der gastgebende Fürst, in diesem Falle Edekon ("Abba" Erner) fragt: "Kommt Ihr in feindlicher oder friedlicher Absicht?" "In friedlicher", kam die Erwiederung. Edekon: "Dann trinkt mit uns den Becher der Freundschaft, und vergesst auch nicht den Herrn der vier Winde und Mutter Erde." Daraufhin wird Met in alle vier Himmelsrichtungen gesprengt und auch auf den Erdboden. Danach hat der Gast den Becher bis zum Grund zu leeren mit einem Inhalt von immerhin einem Liter. Der umgestürzte Kelch zeigt dann den Erfolg der Zeremonie und für die Zeit des Aufenthaltes im Lager herrscht Fehdeverbot. Diese und ähnliche Riten schweißten die Hunnengemeinschaft zusammen und verhinderten unnötige Zwistigkeiten und Verluste.
Das Hunnen- und Sommerlager konnte am Abend als durchaus gelungen abgehakt werden, und nach der Menge der "Friedensbecher" zu urteilen, mangelte es auch nicht an Freundschaft und Harmonie. (Rainer Wirth)
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Ein Teil der 1. HHH lagerte in der Original-Jurte und ließ es sich gut gehen. Hinten links der Schamane Baschiros, daneben Fürst Edekon. Foto: Rainer Wirth


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