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Nachricht vom 14.01.2018    

Rheinische Kirche hat Zukunft und Jugend fest im Blick

Mit kirchlich und gesellschaftspolitisch aktuellen Themen haben sich die fünf Abgeordneten aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen bei der einwöchigen rheinischen Landessynode in Bad Neuenahr beschäftigt. Es ging um eine theologische Positionsbestimmung und auch das Thema "Sonntagsschutz" stand auf der Tagesordnung.

Der Schutz des Sonntags bleibt ein „Dauerbrenner“. Bei der Landessynode der rheinischen Kirche in Bad Neuenahr setzten sich auch die Abgeordneten aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen (von links) Petra Stroh, Pfarrer Marcus Tesch, Frank Schumann, Superintendentin Andrea Aufderheide und Pfarrer Martin Haßler für das „hohe Gut unserer Sozialkultur“ ein. Foto: Kirchenkreis

Kreisgebiet. In Bad Neuenahr ging am Samstag, 13. Januar die rheinische Landessynode zu Ende. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die theologische Positionsbestimmung „Für die Begegnung mit den Muslimen“ und ein Friedenswort anlässlich des Endes des 1. Weltkrieges vor einhundert Jahren. Weitere Themen prägten neben den Fragen zum Umgang mit Flüchtlingen, dem Schutz des Sonntags, einer Jugendsynode sowie Organisatorischem die diesjährige Synode.

„Das liebe ich an meiner Kirche. Diese offenen und demokratischen Beratungen, die von einer großen Solidarität und Geschwisterlichkeit getragen sind, selbst wenn es unangenehme Fragen sind, die an die Substanz gehen und einer schonungslosen Analyse bedürfen und auch manchen Schlafverzicht fordern!“ Im Jahr 1 nach dem großen Reformationsjubiläum kehrte nicht nur der Wissener Gemeindepfarrer und stellvertretende Superintendent Marcus Tesch „erfüllt, angeregt und auch ein bisschen müde“ in die Heimatregion zurück. Für ihn war es eine bereichernde Synode, die „protestantisch ernsthaft und mit rheinischer Fröhlichkeit“ agierte.

Superintendentin Andrea Aufderheide, die auch Mitglied der Kirchenleitung der zweitgrößten deutschen Landeskirche ist, fand es wichtig, dass nach vielen Jahren, in denen häufig finanzielle Auswirkungen einer sich verändernden Kirche den Synodeninhalt dominierten, diesmal wieder vertiefte inhaltliche Diskussionen die Arbeit des „Kirchenparlamentes“ bestimmten. „Wir haben viel Anregendes mitgenommen!“ So soll der Impuls des verabschiedeten Friedenswortes „Kirche des gerechten Friedens zu werden“ nun auf allen Ebenen der rheinischen Kirche diskutiert werden. 2021 sollen die Rückmeldungen in eine weitere Synodenberatung einfließen.

Auch für den nicht-theologischen Abgeordneten Frank Schumann (Birnbach) sind viele Synodalbeschlüsse „Aufschläge“ für die Weiterarbeit in den Gemeinden und im Kirchenkreis. Für ihn hat „nach Jahren der nötigen Spardiskussionen, der Reglementierungen durch NKF, Verwaltungsstrukturreform“ die Synode mit dem ‚Erprobungsgesetz’ einen Richtungswechsel vollzogen: „Man traut den Gemeinden und Kirchenkreisen zu, viele Dinge vor Ort kompetent und kirchenordnungskonform selbst zu lösen!“ Schumann freut sich, dass Ideen zur Veränderung und Vereinfachung kirchlicher Arbeit künftig leichter erprobt werden können. Um eine veränderungsfähige Kirche zu werden, müsse nicht immer gleich nach Lösungen für die Gesamtkirche gesucht werden, wie Präses Manfred Rekowski formulierte: „Es reicht, wenn wir Freiräume schaffen, damit Neues versucht werden kann!“



Neu geregelt hat die Landessynode auch die Mitarbeit von Menschen, die nicht der evangelischen Kirche angehören. „Christen aus anderen Konfessionen, in besonderen Fällen sogar Konfessionslose, können jetzt auch in der Bildungsarbeit, etwa in unseren Kindertagesstätten, leichter eingestellt werden!“ Dafür kann es für den Betzdorfer Synodalen, Schulpfarrer Martin Haßler, viele gute Gründe geben. Für ihn sind nach der intensiven Synodendiskussion nun die Verantwortlichen vor Ort bei der Arbeit an den Konzeptionen der Einrichtungen gefragt, die nun Fragestellungen wie „Wer sind wir und wie arbeiten wir mit den uns anvertrauten Menschen?“ nun in den Blick nehmen müssten.

„Da immerhin fast jedes vierte Mitglied der rheinischen Kirche unter 27 ist, freut es mich besonders, dass im kommenden Jahr der Landessynode eine Jugendsynode vorangestellt wird, die uns bei unseren Zukunftsfragen sicher entscheidend weiterbringen wird“, freut sich die Synodale Petra Stroh (Birnbach). „Es war bei unseren gemeinsamen Beratungen erfreulich zu erleben, wie engagiert und mit Nachdruck junge Synodale ihre Anliegen vertraten und uns einen profunden Einblick in die Lebenswelt der Jugend gaben!“ Vom 4. bis 6. Januar 2019 beraten dann die 100 Delegierten, die sich zu gleichen Teilen aus der Evangelischen Jugend im Rheinland und Landessynodalen zusammensetzen, Themen der sich anschließenden Landessynode.

In den kommenden Wochen werden die fünf Landessynodalen die vielen weiteren Diskussions- und Entscheidungsthemen der Landessynode – darunter Theologisches, Haushalt, Sonntagsschutz, Finanzen und Verwaltungstechnisches – mit den kirchlich Aktiven aus Gemeinden und Kirchenkreis besprechen und damit den Austausch aller kirchlichen Ebenen verknüpfen.

„Gemeinsam werden wir es schaffen, an einer zukunftsfähigen Kirche zu bauen“, unterstreicht Superintendentin Andrea Aufderheide. Am 9. Juni öffnet eine zweite „Zukunftswerkstatt“ des Kirchenkreises ihre Türen. Im Juni 2017 hatten in Kirchen rund 100 Aktive aus den 16 Kirchengemeinden erste Prozesse angestoßen, die seither lebendig diskutiert werden. (PES)



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