Werbung

Nachricht vom 08.03.2018    

Studie der Uni Siegen: Jugendarbeit mit jungen Flüchtlingen

Wie nutzen geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene die Offene Jugendarbeit in NRW und Rheinland-Pfalz? Welche Erfahrungen machen sie, welche Sicht haben pädagogische Fachkräfte auf die Situation der Geflüchteten? Das hat eine Pilotstudie der Universität Siegen untersucht.

Siegen/Kreisgebiet. Jugendliche und junge Erwachsene, die aus Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, wollen in Jugendzentren und anderen Angeboten der Jugendarbeit nicht als „Opfer“ in die Kategorie Flucht eingeordnet werden. Sport machen, Freunde finden und einfach nur Spaß haben – das erhoffen sich die jungen Geflüchteten von Jugendtreffs. Eine Pilotstudie der Uni Siegen unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Coelen hat das herausgefunden. Das Forscherteam interviewte 16- bis 22-jährige Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Studie ist laut Pressemitteilung der Universität auf zwei Jahre bis Ende 2018 angelegt und hat zum Ziel, die Lebenswelt der Jugendlichen in ihrer neuen Heimat zu beleuchten. Die Stiftung Ravensburger Verlag fördert die Siegener Erziehungswissenschaftler im Fachgebiet Jugendbildung, Sozialisations- und Lebenslaufforschung bei ihrer Arbeit.

Wie nutzen Minderjährige und junge Erwachsene mit einer Fluchtgeschichte die Angebote der Offenen Jugendarbeit? Wie nehmen sie diese wahr? Welche Sicht haben (sozial-)pädagogische Fachkräfte auf die Situation der Geflüchteten? Die Forscher versuchen diese zentralen Fragen der Jugendarbeit zu beantworten. Bei der Pilotstudie steht aber nicht die Forschung im Mittelpunkt, sondern die praktische Anwendung der Ergebnisse in der Jugendarbeit.

Die befragten Jugendlichen gaben an, dass eine wichtige Motivation der Kontakt zu Gleichaltrigen ist. Sie möchten Freunde finden, spielen Fußball, Basketball oder Billard, und erhoffen sich Ausflüge und ähnliche Aktivitäten. Viele möchten der Langeweile entkommen, vor allem in ländlichen Wohnorten. Die jungen Menschen helfen sich aber auch gegenseitig beim Lernen. Sie möchten ihre Deutschkenntnisse verbessern und die neue Sprache aktiv nutzen und nicht nur mit Büchern lernen. Diejenigen, die schon etwas besser Deutsch können, helfen dabei den Anderen und übersetzen, wenn es nötig ist. Diese Hilfe wünschen sich viele Jugendliche auch von den Betreuern, wenn es um Behördengänge geht. Schon allein das Angebot dafür sei beruhigend und vorteilhaft.

Die bislang interviewten Jugendlichen wurden teils mehrfach interviewt (qualitative Erhebung), ebenso Fachkräfte der Jugendarbeit (repräsentative Erhebung). Die nächste Phase der Studie befasst sich mit den jungen Geflüchteten, die eine negative Einstellung zu Jugendtreffs haben und die Angebote der Jugendarbeit nicht annehmen. Die Gesamtergebnisse werden Ende des Jahres in einer wissenschaftlichen Abschlusstagung in Frankfurt vorgestellt. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen für "we(h)rtvolle Feuerwehrarbeit" ausgezeichnet

Altenkirchen/Koblenz. Der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen versteht sich als Interessensvertreter der 41. Freiwilligen ...

Vollsperrung: Sanierungsarbeiten auf der K78 zwischen Wöllenbach und Wolfswinkel

Wöllenbach. Für die Dauer der Arbeiten muss die K78 voll gesperrt werden. Eine entsprechende Umleitung über Gösingen wird ...

Aquarell-Workshop der Kreisvolkshochschule in Altenkirchen setzt Kirschblüte in Szene

Altenkirchen. Am Samstag, 27. April, bietet die Kreisvolkshochschule in Altenkirchen den Workshop "Moderne Aquarellkunst ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

"72-Stunden-Aktion": Messdiener packen rund ums Hospiz Kloster Bruche kräftig an

Betzdorf-Bruche. Drei Tage lang trotzten die Kinder und Jugendlichen dem nasskalten Aprilwetter, besserten Zäune aus, säuberten ...

Weitere Artikel


Fachtag in Altenkirchen: „Ehrenamt für alle! Wie kann es gehen?"

Altenkirchen. „Ehrenamt für alle! Wie kann es gehen?“ Zu diesem Thema gibt es am Donnerstag, dem 22. März, einen Fachtag ...

Neuer Senior Consultant bei der Data Center Group

Wallmenroth. Dieter Thiel (Foto) ist ab sofort neuer Senior Consultant bei der Data Center Group mit Sitz in Wallmenroth. ...

Über 190.000 Euro für Schulsozialarbeit im Kreis

Kreisgebiet. Das Land hat auch in diesem Jahr wieder im Rahmen einer Projektförderung eine Zuwendung in Höhe von 191.250 ...

Investitionen in die Zukunft des DRK-Krankenhauses

Hachenburg. Eine Förderung von 2,5 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz ist für das DRK-Krankenhaus ...

Zukunft des Stegskopfes: Bald soll Klarheit herrschen

Daaden. Wer geglaubt hat, dass die Würfel darüber schon längst gefallen sind, wie die Zukunft des ehemaligen Truppenübungsplatzes ...

„Verkehrte Welt“: Kinder bekochten ihre Eltern

Betzdorf. Den Blick hinter die Kulisse der Gastronomie durften jetzt 17 Kinder bei der Aktion „Verkehrte Welt“ der Jugendpflegen ...

Werbung