Werbung

Nachricht vom 14.03.2018    

IHK-Studie: Kleine Hotels fürchten um ihr Weiterbestehen

Trotz Rekordzahlen bei den Übernachtungen: Insbesondere kleinere Hotels im gesamten Westerwald blicken sorgenvoll in die Zukunft. Dabei stehen kleinere wie größere Beherbergungsbetriebe vor der Herausforderung, dringend nötige Investitionen nicht tätigen zu können, weil die finanziellen Mittel fehlen. Das belegt eine aktuelle Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und des Westerwald Touristik Service.

Radwandern soll als touristisches Standbein der Region Westerwald ausgebaut werden. (Foto: Wolfgang Tischler)

Koblenz. Wie sieht die Zukunft des Gastgewerbes im Westerwald aus? Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und der Westerwald Touristik Service haben die gastgewerblichen Betriebe der Tourismusregion jüngst zu ihrer künftigen Entwicklung befragt. Das Ergebnis: Insbesondere kleine Hotels sorgen sich um ihren Fortbestand. Zugleich stehen kleinere wie größere Beherbergungsbetriebe vor der Herausforderung, dringend nötige Investitionen nicht tätigen zu können, weil die finanziellen Mittel fehlen.

„Während die Zahl der Beherbergungsbetriebe im Westerwald seit Jahren sinkt, wächst die Nachfrage weiter – 2017 verzeichnete der Westerwald eine Rekordzahl von 1,7 Millionen Übernachtungen. Nun ist die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe so zu gestalten, dass Beherbergungsbetriebe zuversichtlich in die kommenden Jahre schauen können“, betont Christian Dübner, Tourismusreferent bei der IHK Koblenz.

Wie die von dwif-Consulting GmbH druchgeführte Studie zeigt, zählt das Thema Unternehmensnachfolge zu den für das Gastgewerbe dringlichsten Themen. Zwar gibt rund die Hälfte der großen Hotelbetriebe an, bereits einen künftigen Nachfolger zu haben, und für 40 Prozent von ihnen hat das Thema keine Relevanz. Nur 17 Prozent der kleinen Hotelbetriebe allerdings haben die Nachfolge bereits geregelt – und 21 Prozent wissen schon, dass ihr Betrieb geschlossen wird. Eng verknüpft mit dem Thema der Nachfolge ist die Frage nach ausstehenden Investitionen: 60 Prozent der befragten Betriebe erklärten, sie haben Projekte und Investitionen in der vergangenen Zeit nicht realisieren können. Die Gründe sind vielschichtig: Genannt wurden fehlendes Eigenkapital, fehlende Fördermittel, mangelnde Kapitaldienstfähigkeit, ein schlechter Ruf bei Investoren und fehlende Unterstützung der Kommune.



„Für eine erfolgreiche Vermarktung des Westerwalds sind wir auf Betriebe angewiesen, die langfristig am Markt bestehen und einen guten Qualitätsstandard garantieren können“, sagt Christoph Hoopmann, Geschäftsführer des Westerwald Touristik Service. „Betriebsinhaber sind gefordert, sich möglichst frühzeitig mit ihrer Nachfolge zu beschäftigen. Allerdings können Beherbergungsbetriebe die Herausforderungen, vor denen sie stehen, nicht alleine bewältigen.“ Dübner ergänzt: „Insbesondere baurechtliche Vorschriften erschweren es den Inhabern, geeignete Nachfolger für ihre Betriebe zu finden. Gemeinsam mit der Westerwald Touristik Service fordern wir daher einen deutlichen Abbau bürokratischer Hürden und eine weitreichende Unterstützung für Nachfolgeinteressenten. Ziel aller Akteure muss auch eine Aufwertung der Ausbildung im Gastgewerbe sein, damit die Branche mit den nötigen Fachkräften fit für die Zukunft ist.“

Zu den Zukunftsthemen in der Region gehört laut Hoopmann auch das Radwandern: „Wir werden im Westerwald neben dem Thema Wandern in Zukunft auch verstärkt auf das Thema Rad setzen. Durch E-Bikes wird dies heute möglich. Die Politik hat vorausschauend bereits ein dichtes Radwegenetz in den drei Kreisen geschaffen, das es jetzt gemeinsam mit den Betrieben in Wert zu setzen gilt.“

Die komplette Studie steht online bei der IHK zum Download zur Verfügung: www.ihk-koblenz.de



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Pink Floyd-Tribute Band "One of these" vertrieb die Regenschauer im Stöffel-Park

Ein Konzertbericht sollte eigentlich, wie der Name schon sagt, ausschließlich über ein Konzert berichten. ...

Neue Ionisationskammer misst Radonbelastung in Siegen

In einem EU-Projekt hat die Universität Siegen eine innovative Ionisationskammer entwickelt, um die Radonkonzentration ...

Frontalcrash in Friesenhagen: Fahrer überlebt schwer beschädigten Pkw

Am frühen Sonntagmorgen kam es in Friesenhagen zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 26-jähriger Fahrer ...

3. Interkulturelles Gartenfest in Flammersfeld: Wetterkapriolen sorgten für "Umzug"

Am Samstag (2. August) hatten die Organisatoren, namentlich "Mach mit Flammersfeld", die Flüchtlingshilfe ...

Unbekannte zerkratzen Mercedes in Reiferscheid

In Reiferscheid wurde ein geparktes Fahrzeug Opfer von Vandalismus. Unbekannte Täter beschädigten einen ...

Erfrischung pur: Wandern am Wasser im Westerwald

Wenn die Temperaturen wieder steigen, bietet der Westerwald zahlreiche Wanderwege, die sowohl durch schattige ...

Weitere Artikel


Wissener Schützen steigen in die Rheinlandliga auf

Nach mehreren Anläufen hat es geklappt: Die zweite Luftgewehr-Mannschaft des Wissener Schützenvereins ...

Altenkirchener Landfrauen fahren in den Pfälzerwald

Die Landfrauen aus dem Bezirk Altenkirchen gehen auf Studienfahrt. Das Ziel Anfang Juli ist der Pfälzerwald. ...

Top-Leseleistungen an der Grundschule Hamm ausgezeichnet

Die Sieger des Lesewettbewerbs an der Hammer Grundschule stehen fest: Es sind Mirella Gucharian, Collin ...

ADD bestätigt Schließung der Grundschule Herkersdorf

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier hat die Überprüfung der Schließungspläne des ...

Matthias Grünebach bei den Deutschen Meisterschaften

Ein Platz unter den ersten Vieren seiner Klasse in der Qualifikation war das Ziel, um das Ticket für ...

CDU beklagt mangelnde Strukturförderung durch das Land

Während Südwestfalen und das Bergische Rheinland Millionen-Förderungen aus Regionale-Mitteln in NRW erhalten, ...

Werbung