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Nachricht vom 28.09.2009    

Keine Angst, wenn die Spinnen kommen

Viele Menschen haben Angst vor Spinnen. Angeboren ist sie nicht. Aber das hilft den nützlichen Tierchen wenig. Deshalb bittet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu): Bitte Spinnen im Haus nicht töten, sondern lebendig vor die Tür setzen - wenn's denn schon sein muss.

Region. Es lässt sich nicht leugnen - der Sommer ist vorbei. Sinkende Temperaturen und steigende Luftfeuchtigkeit bringen nicht nur die Menschen dazu, sich wieder mehr in ihren vier Wänden zu verkriechen, das traute Heim wird auch vermehrt von Mitbewohnern besiedelt, die nicht immer herzlich willkommen sind. Zu teilweise heftigen Reaktionen führt der achtbeinige Einmarsch von Spinnen, die darauf hoffen, in einer stillen Zimmerecke mit fetter Beute den Winter zu überstehen. Der Nabu Rheinland-Pfalz bittet, die ungeliebten Nützlinge nicht zu töten und sie
im Notfall lebend vor die Tür zu setzen.
In unseren Häusern fühlen sich unter anderem die Hauswinkelspinne (Foto) und die Zitterspinne recht wohl und befreien uns von lästigen Insekten wie Stechmücken und Stubenfliegen. Die Hauswinkelspinne gehört zum klassischen Ekeltier, da sie groß, dunkelbraun und dicht behaart ist. Schaut man sich das Tier genauer an, wird man schnell feststellen, dass diese Spinne fast nur aus Beinen besteht. Der eigentliche Körper ist nur etwa zwei Zentimeter groß. Also eigentlich kein Grund, sich zu ängstigen.
Wer diesen Mitbewohner trotzdem nicht dulden will, den bittet der Nabu Rheinland-Pfalz, die nützlichen Tiere nicht mit Pantoffeln, Staubsaugern oder Zeitungen zu traktieren, sondern in einem Glas einzufangen und nach draußen zu bringen.
Vergleichsweise zart gebaut erscheint die Zitterspinne mit ihren dünnen, grazilen Beinen und dem kleinen Körper. Obwohl sie fast regelmäßig als Untermieter anzutreffen ist, fällt sie nicht sehr auf. Häufig bemerkt man die Zitterspinne erst, wenn man zufällig ihr Netz berührt: Sie beginnt zu zittern! Öfter noch als die Spinne selbst fallen allerdings ihre großflächigen Netze auf, vor allem, wenn sie verlassen und nach einiger Zeit verstaubt sind. Dieser eher "schwächeren" Spinne traut man gar nicht zu, dass sie sich mit großen Gegnern anlegt. Dennoch ist gerade sie es, die in Schächten oder im Keller der Hauswinkelspinne nachstellt. Sie pirscht sich an das Opfer an und bewirft es mit Fäden. Ist das Opfer in seinen Bewegungen gehemmt, wird es von der Zitterspinne
in Rotation versetzt und dabei eingesponnen, bis dann der tödliche Biss angesetzt wird. Es spricht also einiges dafür, zumindest diese Spinne im Haus zu dulden.
Einige andere Spinnen verirren sich eher in unsere Häuser, als dass sie diese gezielt aufsuchen. Hierzu zählt beispielsweise die bekannte Kreuzspinne, deren kunstvoll gesponnene Netze man jetzt allerorten auch in Gärten und in Blumenkübeln auf Terrassen und Balkons beobachten kann und die kleine oft an Hauswänden zu beobachtende schwarzweiß-gestreifte Zebraspringspinne. Sie sind nicht ans Leben in Häusern angepasst und sterben spätestens, wenn man im Herbst zu heizen beginnt; dann sinkt die Luftfeuchtigkeit, und die Spinnen vertrocknen.
Alle Spinnenarten, von denen es allein in Deutschland rund 1000 gibt, leben räuberisch von der Jagd auf andere Insekten. Sie haben damit eine bedeutende Funktion in der Natur als Regulator der Insektenfauna. Eine Ahnung davon, wie wichtig Spinnen im Naturhaushalt sind, bekommt man, wenn man frühmorgens die von Tautropfen schweren, unzähligen Spinnennetze auf einer Wiese betrachtet - ein wunderschöner Anblick für jeden Spinnenfreund.
Die interessante Broschüre "Spinnen - Faszination auf den zweiten Blick" (Din A5, 24 S.) kann für 6 x 55 Cent-Briefmarken bestellt werden beim Nabu Rheinland-Pfalz, Postfach 1647, 55006 Mainz.


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