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Nachricht vom 04.05.2018    

Neue Perspektiven auf den Genossenschaftsgründer

Die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen hatte nach Koblenz eingeladen. Dort gab es laut Pressemitteilung einen neuen Blick auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen: den als liberalen Freiwilligenmanager mit dörflicher Anbindung. Sein christlicher Glaube und seine patriarchale Haltung zielten auf Nächstenliebe und Selbsthilfe im engen dörflichen Umfeld ab, gerechte Entlohnung oder gar Kapitalbesitz von Arbeitern spielten demnach keine Rolle.

Die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen hatte nach Koblenz eingeladen. Dort gab es laut Pressemitteilung einen neuen Blick auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen: den als liberalen Freiwilligenmanager mit dörflicher Anbindung. (Logo: Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft)

Koblenz/Altenkirchen. Überraschende Perspektiven auf den Westerwälder Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen vermittelte die Tagung der Evangelischen Landjugendakademie letztes Wochenende in Koblenz. Die Landjugendakademie hatte sich einen außergewöhnlichen Ort am Rheinufer in Koblenz gewählt, um auch Studierende mit den Genossenschaftsgedanken vertraut zu machen. Neben dem Blick auf den Rhein sorgte Professor Traugott Jähnichen aus Bochum für einen ersten Aha-Effekt: Sein zentrales Werk kennzeichnet Raiffeisen mehr als liberalen Freiwilligenmanager mit dörflicher Anbindung denn als systemverändernden Reformer. Sein christlicher Glaube und seine patriarchale Haltung zielten auf Nächstenliebe und Selbsthilfe im engen dörflichen Umfeld ab, gerechte Entlohnung oder gar Kapitalbesitz von Arbeitern spielten keine Rolle. Sein Zeitgenosse Karl Marx dagegen hatte immer einen globalen und systemverändernden Ansatz, wie Burkhard Flieger in einem Vergleich der Grundhaltungen zeigte. Er betonte, dass viele heute als Genossenschaften organisierte Unternehmen den christlichen Werten von Raiffeisen nicht folgten. „Raiffeisen war der erste Sozialunternehmer im 19. Jahrhundert“, schlug Beatrix Sieben vom Koblenzer ISSO-Institut eine Brücke zu neuzeitlichen Start-ups. Diese haben durchaus einen sozialen Anspruch zur Verbesserung des Gemeinwohls. Raiffeisen zielte aber umfassender auf eine Verbesserung der lokalen Lebensverhältnisse.



Agnes Schuster aus der schwäbischen Dorfgemeinschaft Tempelhof verwies darauf, die Genossenschaftsform mit einer Stiftung zu verbinden. Dadurch können Grund und Boden, den das Ökodorf erworben hat, langfristig gesichert werden, auch wenn sich einmal die Genossenschaft auflösen sollte. Über 1.000 Bürger-Energiegenossenschaften und mehr als 2.000 genossenschaftliche Wohnprojekte sowie etwa 200 Dorfläden als Genossenschaft gibt es derzeit in Deutschland. (PM)


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