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Weller im Enspurt um Bürgermeisteramt
Noch einmal Gas gibt der SPD-Kandidat für das Amt des Kirchener Stadtbürgermeister, Michael Weller, vor der entscheidenden Stichwahl am 11. Oktober. Die Union habe ihre Prinzipien - Personalunion Verbandsgemeinde- und Stadtbürgermeister - aus reinem machtpolitischen Interesse, schimpfen die Sozialdemokraten.
Kirchen. "Jetzt erst recht" lautet Michael Wellers Devise für die Stichwahl um das Amt des Stadtbürgermeisters am kommenden Sonntag. Dabei kann er der vollen Unterstützung der Genossinnen und Genossen sicher sein, bekräftigt der Kirchener SPD-Chef Andreas Hundhausen. "Das Ergebnis vom 27. September hat bewiesen, es gibt eine Mehrheit gegen Müller", meint Hundhausen. Weller erklärt in einer Presseerklärung, dass er weiter für die Themen eintrete, für die er bereits in den zurückliegenden Wochen und Monaten gemeinsam mit den Sozialdemokraten geworben habe. Dazu gehöre neben der Gründung eigener Stadtwerke und dem Erhalt des Freibades Wehbach auch die klare Ablehnung eines Gewerbegebietes auf dem Molzberg. Weitere wichtige Punkte seien die wirtschaftliche Entwicklung durch interkommunale Gewerbegebiete, die Aufstellung eines Tourismuskonzeptes, eine familien- und seniorenfreundliche Infrastruktur sowie die Konsolidierung des Haushaltes. Die SPD kritisiert in diesem Zusammenhang das "gigantische Anwachsen des Schuldenbergs in der Ära Müller" und vermisst Konzepte zur Beseitigung des Missstandes.
Die Sozialdemokraten bauen mit Blick auf den Rücktritt Webers bei der Kommunalwahl im Juni darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger bei ihrer Wahlentscheidung auch "honorieren", wem sie den dritten Wahlgang innerhalb von gut vier Monaten zu verdanken haben. Es sei inkonsequent von der CDU, sich vor der Kommunalwahl vehement für eine Personalunion des Verbandsgemeinde- und Stadtbürgermeisters auszusprechen und jetzt mit Wolfgang Müller als "Notlösung" anzutreten. Obwohl dieser wiederholt erklärt habe, wie sehr er sich auf seinen Ruhestand freue, lasse er sich erneut in die Pflicht nehmen. "Hier sieht man, dass Prinzipien aus reinem Machtinteresse über Bord geworfen werden", meint die SPD, die sich über die öffentlichen Auftritte von Amtsinhaber Müller in den letzten Wochen wundert. "Es wurden Projekte vorgestellt, die man längst hätte angehen können. Sogar das Freibad Wehbach ist überraschend wieder Thema, obwohl Müller das Bad bereits abgeschrieben und den ‚Beerdigungskuchen’ bestellt hatte", kritisiert Weller, der den plötzlichen Aktionismus für unglaubwürdig hält.
Sorgen bereitet der SPD die zu befürchtende geringe Wahlbeteiligung. Um den notwendigen Wechsel in Kirchen zu schaffen, werde es darauf ankommen, die Wählerinnen und Wähler vom Gang an die Wahlurne zu überzeugen, so Weller und Hundhausen, die dafür in der verbleibenden Zeit noch einmal massiv werben wollen.
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