Werbung

Nachricht vom 27.08.2018    

Über Insulaner, ihre Träume und Realitäten: „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“

Mit seinem aktuellen Film kommt der renommierte Filmemacher Heinz Brinkmann am nächsten Wochenende in den Westerwald: In „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ setzt er die wechselvolle Geschichte seiner Heimat in Szene und berichtet über Insulaner, ihre Träume und Realitäten. Brinkmann arbeitet seit 1991 als freischaffender Regisseur. Zu seinen beruflichen Stationen zuvor gehörten unter anderen das Maxim-Gorki-Theater und die DEFA-Studios. Der Film läuft in Neitersen und Hachenburg.

Der Blick auf die Seebrücke in Heringsdorf auf Usedom. (Foto: Salzgeber & Co. Medien GmbH)

Hachenburg/Neitersen. Die britische Tageszeitung „Guardian” hat die Seebrücke im Kaiserbad Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom unlängst zu einer der schönsten der Welt gekürt. Usedom, so heißt es oft, war für die Berliner einmal das, was Long Island bis heute für die New Yorker ist: das vornehmste Ausflugsziel vor den Toren der Stadt, der besondere Rückzugsort am Meer, wo vor allem die besseren Kreise ihre Wochenendhäuser besitzen. Wie großbürgerlich Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck einmal waren, kann man bis heute an den verbliebenen herrschaftlichen Strandvillen mit ihrer einmaligen Seebäderarchitektur erkennen.

Was treibt die Insulaner um?
Doch was denken die Bewohner heute über ihre Insel? In seinem aktuellen Film „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ lässt der renommierte Dokumentarfilmer Heinz Brinkmann Insulaner zu Wort kommen. Da ist die junge Polin Izabela Jarych, Empfangsdame im Fünf-SterneHotel „Ahlbecker Hof“. Sie träumt davon, auch noch in anderen Ländern zu arbeiten. Der Ortschronist Fritz Spalink begeistert sich für die Bäderarchitektur und ihre Gründerzeitvillen und kämpft um deren Erhalt. Lars Petersen, Bürgermeister der Kaiserbäder, ärgert sich über die Bausünden vergangener Jahre und sieht Swinemünde als zukünftiges wirtschaftlich-kulturelles Zentrum der Insel. Mariusz Lokay führte das Projekt der Europapromenade auf die Insel. Er versteht sich als Brückenbauer zwischen beiden Inselteilen, dem deutschen und dem polnischen. Für den Immobilienmakler Mathias Hasbargen ist der Bedarf an Neubauten und Eigentumswohnungen längst noch nicht gedeckt. Und die Fischgroßhändler und Inseloriginale Hartmut und Andre Domke nutzen ihre Kontakte nach Polen für ihr expandierendes Geschäft. „Heinz Brinkmann redet nicht über die Leute, sondern hört ihnen zu, achtet auf Zwischentöne, er macht sich seine Gedanken und lädt dazu ein, ihnen zu folgen“, schreibt die Berliner Zeitung zu dessen Film, der in diesem Jahr Bestandteil des Berlinale Specials der Internationalen Filmfestspiele in der Hauptstadt war.



Usedom im Wandel der Zeit
Schon 1992 drehte Brinkmann einen Film über die Insel. „Ich wollte wissen, wie sich der Beginn einer neuen Zeit – die Zeit nach der Wende – auf die ehemaligen Kaiserbäder auswirken würde. Damals war nicht abzusehen, welche Entwicklung die Insel mit ihren Seebädern nehmen würde. Es war ein historischer Moment, in dem Biografien extreme Wendungen nahmen und die größten Hoffnungen blühten“, sagt Brinkmann. Über ein Vierteljahrhundert später wirft er mit „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ einen Blick zurück auf die Lebenspläne der damaligen Protagonisten, von denen manche nach der Wende den Namen Usedom zum ersten Mal gehört hatten und sich erst kundig machen mussten, wo dieses neue „Geschäftsfeld“ in Deutschland denn liegt. Brinkmann arbeitet seit 1991 als freischaffender Regisseur. Zu seinen beruflichen Stationen zuvor gehörten unter anderen das Maxim-Gorki-Theater und die DEFA-Studios, zu seinen Filmen „Komm in den Garten“, „Akt(e) Peenemünde“, „Die Stute auf dem Grasdach“, „Fallwurf Böhme – Die wundersamen Wege eines Linkshänders“ oder „Sechs Tage – sechs Nächte“. Er ist Gründungsmitglied des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V. und war dessen langjähriger Vorsitzender.

Zwei Kino-Termine im Westerwald
Am kommenden Wochenende ist „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ gleich zwei Mal in der Region zu sehen: am Samstag, den 1. September (17.30 Uhr), wird der Film in der Wiedscala in Neitersen aufgeführt, am Sonntag, den 2. September (11.30 Uhr), im Hachenburger Kino Cinexx. Bei beiden Aufführungen wird Heinz Brinkmann selber dabei sein. (as)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Freiherr-vom-Stein-Gymnasium bot Betzdorf-Kirchen glanzvolle Auftritte beim Varieté

Betzdorf/Kirchen. Am Donnerstagabend (18. April) war es endlich wieder so weit: Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf-Kirchen ...

Barthroemer und Till Brandt: Tieftönende Harmonie im Heinzelmännchen

Seelbach. Das bekannte Duo barthroemer hat sich mit dem Bassisten Till Brandt zusammengetan und wird am Samstag im Lokal ...

Schiff Ahoi: Theatergemeinde Betzdorf sticht mit prominenten Stars in See

Betzdorf. Schiff ahoi! Die Besucher können sich auf eine Kreuzfahrt der Extraklasse mit einer grandiosen Bordbesetzung freuen. ...

Bewerbungsstart für den Deutschen Buchhandlungspreis 2024

Region. Die Gewinner erwartet ein Gütesiegel verbunden mit einem Preisgeld von bis zu 25.000 Euro. Insgesamt stehen für den ...

Landesmusikverband fordert Kulturfördergesetz für Rheinland-Pfalz

Neuwied/Region. Hallerbach sprach von einem "besorgniserregenden Blick" auf die Kulturszene in Rheinland-Pfalz. Er verwies ...

Sterne des Südens leuchten im Westerwald: hochkarätiges Literatursommer-Programm

Willroth. Stellvertretend für die drei Landräte der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“, Dr. Peter Enders (AK), Achim ...

Weitere Artikel


Siegtalbad in Wissen: Förderverein setzt auf mehr Familienfreundlichkeit

Wissen. Mit einer Begehung der Freibadanlage in Wissen begann der junge Förderverein Siegtalbad e. V., der inzwischen als ...

Sozialdemokraten besuchten Firma Bellersheim in Neitersen

Neitersen. SPD-Landtagsabgeordneter Heijo Höfer sowie Mitglieder der SPD aus dem Altenkirchener Stadt- und Verbandsgemeinderat ...

Besucherbergwerk Bindweide: Ab sofort wird gesprengt

Steinebach. Im Steinebacher Besucherbergwerk Bindweide kann ab sofort „gesprengt“ werden. Die neue Attraktion, eine elektro- ...

Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth: Sommerfest war wieder ein Erfolg

Berod/Gieleroth. Am gestrigen Sonntag (26. August) war es wieder soweit: Das traditionelle Sommerfest der Freunde der Kinderkrebshilfe ...

VdK Betzdorf besuchte den rheinland-pfälzischen Landtag

Betzdorf/Mainz. Auf Einladung von Michael Wäschenbach, MdL (CDU), besuchte der VdK-Ortsverband Betzdorf den Landtag von Rheinland-Pfalz ...

RSC Betzdorf besuchte die Deutschlandtour

Betzdorf. Nach zehn Jahren Pause startete in diesem Jahr endlich wieder eine Deutschlandtour der Radprofis. Die Strecke der ...

Werbung