Wissener Erfolgsquartett: Musik, Shopping, Bauernmarkt, Weinfest
Von Andreas Schultheis
Das Konzept, den Dauerbrenner „Musik & Shopping“ und den neuen, erstmals durchgeführten Westerwälder Bauernmarkt mit Weinfest zu kombinieren, ist aufgegangen. Zwei Tage lang präsentierten sich die heimische Landwirtschaft sowie der örtliche Handel bei bester Stimmung im Zentrum von Wissen.
Wissen. Sonntagnachmittag, gegen 15.30 Uhr: Der 1. Westerwälder Bauernmarkt mit Weinfest in Wissen ist in vollem Gang, „Musik & Shopping“ ebenso. Gerade ist die Modenschau des Treffpunkt Wissen zu Ende gegangen. Wolfgang Scharenberg singt in der Wissener Mittelstraße mit „Jessie“ einen, wahrscheinlich den Hit schlechthin von Joshua Kadison: „Jessie, paint your pictures 'bout how it's gonna be“, heißt es dort. Hätte jemand ein Bild gemalt oder beschrieben, wie es sein sollte, diese Kombination aus einer Markt-Premiere und dem etablierten Aktionstag des Treffpunkt Wissen: Es hätte genauso sein müssen wie dieser Sonntag.
Der Schauplatz: malerisch
Schon am Samstag hatte sich der Erfolg des Wochenendes abgezeichnet: Der malerische Halbmond des Wissener Kirchplatzes als Hauptschauplatz des Marktes, die rund 25 Verkaufsstände mit Wurst, Fleisch, Eiern, Honig, Milch, Joghurt, Wild, Brot und vielem mehr aus landwirtschaftlicher Produktion, dazu ein Streichelzoo und Heuspielplatz mitten auf dem Kirchplatz – das Konzept ging auf. Zugegeben: Wein wird an der Sieg (noch) nicht angebaut, da hatten sich die Veranstalter des Wochenendes – neben der Stadt Wissen der Westerwälder-Gästeservice in Montabaur, der Treffpunkt Wissen und der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, Kreisverband Altenkirchen – der Hilfe von Winzern von Mosel und Kaiserstuhl bedient.
Der Anspruch: Wohlfühlen
„Für das erste Mal sind wir sehr froh und zufrieden und können mit Stolz sagen: Wir haben vieles in hoher Qualität aufgefahren, was unsere Siegstadt, die Gemeinden drumherum und der Westerwald zu bieten haben“, unterstrich Stadtbürgermeister Berno Neuhoff bei der Eröffnung auf der Marktplatz-Bühne, um die sich vieles drehte am Marktwochenende. Er sei unter anderem mit dem Anspruch angetreten, dass Wissen eine Stadt zum Wohlfühlen sein solle. Auch dem diene das Marktwochenende: „Wohlfühlen ist für mich Qualität und Qualität ist wohlfühlen.“ Dazu gehört für ihn auch das Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft, die regionale Produkte produziert. „Wir sollten diese regionalen Lebensmittel wertschätzen und kaufen. Damit sichern wir nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern auch die Vielfalt der Region.“
Das Konzept: Zusammenarbeit
Neuhoff dankte vielen Helfern vor und hinter den Kulissen, insbesondere seiner Mitarbeiterin Carina Schuhen für ihren Einsatz sowie Pfarrer Martin Kürten dafür, dass die katholische Kirche den Kirchplatz für die Veranstaltung zur Verfügung stellt. Kürten selbst zeigte sich überzeugt vom Erfolg der Veranstaltung und würdigte die Initiative des Stadtbürgermeisters hierzu. Landrat Michael Lieber erinnerte an eine Umfrage, wonach die Mehrheit der Deutschen gerne in einer Kleinstadt leben wolle. Warum das so sei, zeige der Bauernmarkt in Wissen, wo man gemeinsam etwas auf die Beine stelle für die gemeinsame Zukunft der Region. Georg Groß, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, dankte vor allem dafür, dass die Landwirtschaft mit der Veranstaltung eine Plattform bekomme, um sich und ihre Produkte zu präsentieren. Und Thomas Kölschbach, Vorsitzender des Treffpunkt Wissen, war sich sicher, „dass wir mit der Kombination aus Bauernmarkt und ‚Musik & Shopping‘ die Attraktivität unserer Stadt weiter steigern.“ Der Treffpunkt sei froh, dass man Ideen und Engagement für dieses Wochenende gebündelt und umgesetzt habe.
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Die Kritik: „gemütlich“ und „echt“
So blieb im offiziellen Teil lediglich die Aufgabe für den Stadtbürgermeister, den Ausschank des Siegtaler Landbieres durch Anschlagen des Bierfasses zu eröffnen. Spätestens von jetzt an war das Wochenende ein Selbstläufer. Der Spätsommer zeigte sich von seiner besten Seite, das Bühnenprogramm mit dem Schulorchester der Marion-Dönhoff-Realschule plus, „SonusSax“ alias Friedhelm Schneider, insgesamt 80 Kindern und Jugendlichen des Tanzstudios Balé und dem abendlichen Konzert mit „Jazz 4 you“ war wohl dosiert und ließ den Besuchern ausreichend Gelegenheit, immer wieder die zahlreichen Verkaufs- und Informationsstände zu besuchen: Da war unter anderem der Rassegeflügelzuchtverein mit seinen Rassehühnern, die Fleckviehzucht im Westerwald mit Streichelzoo, der Angelsportverein Wissen, der Landfrauenverband, Wildnispädagoge Ansgar Küchle oder Korbflechterin Anna Weber – und, und, und … „Wir sind froh und dankbar, aber auch erleichtert, dass unser gemeinsam mit den Marktteilnehmern erarbeitete Konzept, hochwertige regionale Produkte und ein Weinfest auf dem Kirchplatz und Marktplatz anzubieten, so aufgegangen ist“, war dann auch das Resümee von Berno Neuhoff am Abend des ersten Tages. Er habe viel Lob gehört. Die Worte „gemütlich“ und „echt“ seien dabei am häufigsten gefallen.
Die Stadt: voller Musik
Gemütlich und echt ging es weiter: Mit dem verkaufsoffenen Sonntag der Wissener Fachgeschäfte startete nicht nur zweite Markttag, sondern insbesondere „Musik & Shopping“ mit unterschiedlichen Musikformationen an mehreren Plätzen der Stadt. Da waren beispielsweise „No limit in the sky“ und „Fierce Crisis“ oder „Soulmatic“ auf der Rathausstraße, die die Gäste begeisterten. Neben Wolfgang Scharenberg war es in der Mittelstraße erneut „SonusSax“, der für Unterhaltung sorgte. Und die Bühne am Marktplatz bespielten Solisten und Ensembles der Kreismusikschule, so dass auch hier für Stimmung gesorgt war. Mehrere Tanzgruppen der DJK Wissen-Selbach zeigten zudem ihr Können. Wie immer hatte der Treffpunkt auch an Aktionen und Spiele für die Kinder gedacht: Ein Luftkissen zum Tollen war ebenso aufgebaut wie ein Stand zum Kinderschminken. Und ja, auch das gute alte Kinderkarussell auf der Rathausstraße drehte sich unaufhörlich und bestens besetzt. Und: Mit der großen Modenschau vor der Sparkasse hat die Wissener Werbegemeinschaft ein markantes Ausrufezeichen gesetzt. (as)
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