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Nachricht vom 13.11.2009    

Förderschule weihte Trainingswohnung ein

Für die Jugendlichen der Förderschule am Alserberg in Wissen war der Donnerstag ein besonderer Tag. Die neue Trainingswohnung wurde offiziell mit Gästen und einem kleinen Fest eingeweiht. Landrat Michael Lieber und Ernst Röhrig vom Hiba waren die Ehrengäste. Der Landkreis und der Hiba unterstützen das Projekt.

Wissen. Wer eine neue Wohnung bezieht, die man selbst renoviert und eingerichtet hat, der hat Grund zur Freude und darf feiern. Wenn das Ganze dann noch offiziellen Charakter hat, dann gibt es eine Schlüsselübergabe und ein symbolisches Band wird durchschnitten.
Das geschah auch am Donnerstag in der Trainingswohnung der Förderschule am Alserberg in Wissen. Der Hiba-Treff in der Holschbacher Straße ist um eine wichtige und interessante Facette reicher geworden, denn dort ist eine Trainingswohnung für die jungen Schützlinge der Förderschule entstanden.
Landrat Michael Lieber für den Träger der Schule, und Ernst Röhrig für den Hilfsdienst für Behinderte und ihre Angehörigen im Kreis (Hiba) sowie Schülerin Santina für die Gemeinschaft der Förderschule durchschnitten das symbolische Band zur offiziellen Einweihung. Schulleiterin Andrea Lottritz-Roth freute sich sehr, diese Einrichtung mit der Unterstützung des Landkreises und des Hiba nun offiziell ihrer Bestimmung übergeben zu können.
Die kleine aber feine Wohnung im Hiba-Treff ist rund 25 Quadratmeter groß, und wurde von Schülern der Werkstufe, insbesondere von der Werkgruppe „Baufüchse“ unter der Leitung von Johannes Reifenrath renoviert. Die „Baufüchse“ rissen Tapeten ab, es wurde gespachtelt, gestrichen, und eine neue Tür eingesetzt. „Das Schwierigste war die Decke“, erinnert sich Kevin. Es gab Möbelspenden und durch den Kauf kostengünstiger Möbel wurde der Raum eingerichtet. Kevin und Sebastian sind begeistert von der Trainingswohnung und sie haben auch schon erste Erfahrungen im „Probewohnen“ gesammelt. Sie werden auch als erste Schüler der Förderschule die Nacht in der neuen Wohnung verbringen und freuen sich darauf.
Auch „Wohnen“ müssen die Jugendlichen der Förderschule erlernen, es gehört zum ganzheitlichen Bildungsansatz. Die 16- bis 19-Jährigen in den unterschiedlichen Werkstufen werden nicht nur auf ein Berufsleben qualifiziert, und mit sozialer Kompetenz in der Gruppe ausgestattet. Die Jugendlichen sollen auch Eigenverantwortung kennenlernen und vor allem in die Lage versetzt werden ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Dazu dient die Trainingswohnung im Hiba-Treff. Für den Aufenthalt und das Lernen in der Wohnung wurden Vereinbarungen zwischen Schülern und Erziehern getroffen. Feste Tage und Zeiten für den Aufenthalt in der Wohnung sind ebenso wie feste Regeln für die Nutzung vereinbart. Die meisten Schüler kennen die Regeln bereits auswendig, dazu gehört unter anderem das Sauberhalten der Wohnung, Rauch- und Alkoholverbot, und vieles mehr. Immer zwei Schüler bilden ein Wohnteam, sie gehen einkaufen, bereiten sich das Mittagessen (Fertigmahlzeit, wie Lasagne, Pizza, oder Suppe) zu, spülen, aufräumen, putzen all diese Tätigkeiten gehören ebenso dazu, wie die Freizeit. In einem festgesetzten Zeitrahmen müssen die Schüler wieder in der Schule zurück sein.
Mit kleinen Schritten wird das Wohntraining durchgeführt, seit April läuft das Projekt. Für die erste Übernachtung in der Trainingswohnung sind die Planungen abgeschlossen. Eine Lehrkraft wird vor Ort in Rufbereitschaft sein. „Wir sind für den Notfall gerüstet, es gilt auch für das Wohntraining am Tag, die Notrufnummer zur Schule kennen die Schüler“, sagte Lottritz
Ernst Röhrig vom Hiba freute sich, dass der Raum so ansprechend wurde. Noch in Arbeit ist die neue sanitäre Einrichtung, das Bad ist bald fertig. „Wir leben vom ehrenamtlichen Engagement und unsere Helfer leisten die Arbeit alle in der Freizeit“, meinte Röhrig. Ohne die Unterstützung durch den Hiba wäre das Projekt „Wohntraining“ so schnell nicht realisierbar geworden. Dies machte die Schulleiterin deutlich und der Dank galt allen, die zur Realisierung beitrugen. Die Schülerfirma „Erste Sahne“ mit Leiterin Christiane Wolter hatte die Feier vorbereitet, es gab Streuselkuchen und leckeres Kartoffelbrot. Jeder Gast erhielt einen gebackenen Schlüssel – hübsch verpackt. (hw)
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Landrat Michael Lieber, Santina für die Förderschule am Alserberg, und Ernst Röhrig vom Hiba (von rechts) durchtrennten das Band zur Einweihung der Trainingswohnung. Fotos: Helga Wienand




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