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Nachricht vom 17.11.2009    

30 Jahre Grüne im Kreis Altenkirchen

Seit 30 Jahren gibt es die Grünen im Kreis Altenkirchen. Am 16. November wurde in Altenkirchen der erste Ortsverband gegründet. Zur Geburtstagsfeier trafen sich jetzt zahlreiche Gäste im Haus Felsenkeller in der Kreisstadt.

Kreis Altenkirchen. Fast auf den Tag genau, am 16. November 1979, trafen sich ungefähr 50 Personen in der Bahnhofsgaststätte in Altenkirchen und gründeten den ersten Grünen-Ortsverband im Kreis. Am vergangenen Sonntag, 15. November, nun konnte die Ortsvereinssprecherin Anne von Dahl wiederum zahlreiche Gäste, alte, neue und ehemalige Mitglieder, zur 30-jährigen Geburtstagsfeier im Haus Felsenkeller in Altenkirchen begrüßen. Mit dabei damals wie heute waren der Biobauer Helmut Nestle und Gerd Dittmann. Nestle sitzt heute noch für die Grünen im Verbandsgemeinderat Altenkirchen, und Dittmann ist seit 25 Jahren deren Fraktionssprecher im Kreistag. In ihren Rückblicken ließen die beiden noch mal die wechselvolle Geschichte der Partei Revue passieren. Ursprünglich als "grundlegende Alternative zum herkömmlichen Parteiensystem" angetreten, haben sich die Grünen heute einen festen Platz im politischen Meinungsspektrum erobert. Viele ihrer Ideen, ursprünglich als weltfremde Spinnerei verspottet, finden sich heute als allgemein anerkanntes Gedankengut zumindest in der Rhetorik der anderen Parteien.
Dass es die Grünen aber immer noch braucht, machte der Nestor der Partei, Helmut Nestle, in seinem Rückblick deutlich. Für die neue Bundesregierung sei Wachstum das Allheilmittel für die derzeitige Wirtschaftskrise. Grenzenloses Wachstum aber sei angesichts begrenzter Ressourcen und begrenzter Belastbarkeit des Planeten nicht möglich. Reiner Materialismus sei Unsinn, so Nestles fundamentale Kritik am zerstörerischen Kapitalismus.
Pragmatischer ist der Ansatz von Gerd Dittmann. Mit Genugtuung berichtete er, dass er früher auch schon mal als Terrorist beschimpft worden sei und ihm heute im Kreistag von anderen auf die Schulter geklopft würde. Vieles sei erreicht worden aber immer noch seien wichtige grüne Themen einzubringen. Dazu zählte er den entschiedenen Kampf für den Klimaschutz, etwa durch erhebliche Ausweitung der erneuerbaren Energien und die verstärkte Bekämpfung der Armut.
Hatte es zu Zeiten der grünen Regierungsbeteiligung, etwa wegen Zustimmung zur Beteiligung der BRD am Kosovokrieg, vereinzelt auch Parteiaustritte gegeben, verzeichnen die Grünen heute wieder einen erfreulichen Mitgliederzuwachs, gerade bei Jugendlichen. Rund 15 Mitglieder gehören der neu gegründeten Grünen-Jugend an. "Wir finden es toll, wie wir hier als gleichberechtigte Partner angenommen werden und unsere Ideen direkt einbringen können," lobte deren Sprecher Milan Sühnhold das gute Klima bei den Grünen.
Kreisvorstandssprecher Horst Vetter beglückwünschte die Altenkirchener, dass sie vor 30 Jahren die Urzelle des Grünen-Kreisverbands gegründet hätten und noch immer ein Leuchtturm für die Grünen im Kreis darstellten. Erfreulich sei, dass trotz politischer Differenzen in Einzelfragen es nie zu persönlichen Feindschaften gekommen sei, Auch ausgetretene Mitglieder wie Christian Schmerda seien immer noch als Gäste willkommen. Diese Toleranz und der gegenseitige Respekt mache die Arbeit bei den Grünen menschlich angenehm.
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Foto: Die Gründungsmitglieder Helmut Nestle, Gerd Dittmann und Christian Schmerda (von links).



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