Werbung

Nachricht vom 15.10.2018    

Blutspender wird zum Lebensretter

Hilfe für Leukämiekranke: Nikolai Junk hat Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet. Irgendwo gibt es einen Menschen, der leukämiekrank ist und seine Hilfe braucht, weil Junk genau der genetisch passende Spender ist. Seit 2015 ist der gelernte Metzger als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert. Damals war er Blut spenden und die Stiftung, die seit Jahren mit dem DRK kooperiert, war vor Ort, um Spender zu werben. Die nächsten Gelegenheiten in der Region, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen, gibt es in Wittgert (Westerwaldkreis) und in Birken-Honigsessen (Kreis Altenkirchen).

„Menschen helfen!“ Nicht mehr und nicht weniger. Das ist das Ziel von Nikolai Junk, wenn er beim DRK Blut spendet. (Foto: privat)

Westerburg/Region. „Menschen helfen!“ Nicht mehr und nicht weniger. Das ist das Ziel von Nikolai Junk, wenn er beim DRK Blut spendet, wenn er sich bei der Feuerwehr engagiert und wenn er seinem ihm völlig fremden genetischen Zwilling das Leben rettet. Er ist keiner, der seine Hilfe an die große Glocke hängt. Der 38-Jährige erzählt seine Geschichte, weil er möchte, dass sich mehr Menschen bei der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender registrieren lassen. Seit er 15 Jahre alt ist, gehört er zur Feuerwehr. Seit er 18 Jahre alt ist, spendet er Blut. Keinen Termin hat er verpasst. Inzwischen ist der Westerburger Vater von zwei Jungs (14 und 3 Jahre alt) und schmiedet Zukunftspläne. Doch in den vergangenen Wochen hat er erst einmal ein anderes Projekt, das seine Gedanken beherrscht: Irgendwo gibt es einen Menschen, der leukämiekrank ist und seine Hilfe braucht, weil Junk genau der genetisch passende Spender ist.

Aufruf: Zwei Mal helfen
Seit 2015 ist der gelernte Metzger als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert. Damals war er Blut spenden und die Stiftung, die seit Jahren mit dem DRK kooperiert, war vor Ort, um Spender zu werben: „Es hat sich angeboten“, sagt er heute. Jeden Tag werden in Deutschland 14.000 Blutspenden gebraucht: Meistens sind es Krebspatienten, die diese Transfusionen bekommen. Deshalb starten die DRK-Ortsvereine in Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen sowie die Stefan-Morsch-Stiftung regelmäßig den Aufruf: „2x Helfen! Spendet Blut und lasst Euch typisieren.“

Fast 35.000 junge Menschen unter 40 Jahren haben sich seitdem als Stammzellspender bei den gemeinsamen Aufrufen registrieren lassen. Menschen – wie Nikolai Junk, die bereit sind, nicht nur regelmäßig Blut zu spenden, sondern im Ernstfall auch einem Leukämiekranken durch eine Stammzellspende das Leben zu retten. 250 von ihnen haben bereits einem Patienten die Chance auf Leben gegeben. Und genau das hat jetzt auch der Westerwälder gemacht.



Stammzellen werden aus dem Blut des Spenders gewonnen
Bei der Transplantation von Blutstammzellen gewinnt man die Stammzellen nicht aus dem Knochenmark, sondern mit Hilfe eines speziellen Verfahrens aus dem Blut des Spenders. Vorher muss jedoch die Zahl der Stammzellen im Blut erhöht werden. Hierzu wird der Spender maximal eine Woche lang ambulant vorbehandelt. Das heißt, ihm wird ein Botenstoff zur Anreicherung der Stammzellen unter die Haut gespritzt. Dieser Botenstoff wird natürlicherweise vom menschlichen Organismus gebildet und sorgt unter anderem dafür, dass Stammzellen vom Knochenmark ins Blut übertreten. Bei der Spende von Stammzellen aus dem Blut ist weder eine Narkose noch eine Operation erforderlich. In einer Entnahmestation (Apherese) – wie die der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – werden dann, ähnlich wie bei einer Dialyse, die Stammzellen entnommen. Nikolai Junk hofft nun, dass er irgendwann den Empfänger seiner Stammzellen kennenlernen darf und dass dann „dieser Mensch ein Teil meiner Familie wird.“

Die nächsten Gelegenheiten in der Region, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen:
• Donnerstag, 18. Oktober, 16.30 – 19.30 Uhr, Haiderbach-Halle, Schulstr., Wittgert (Westerwaldkreis)
• Freitag, 26. Oktober, 17 – 20 Uhr, Grundschule, Hauptstr. 134, Birken-Honigessen (Kreis Altenkirchen)

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die erste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 450 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD). (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Höhepunkt jedes Schützenfestes ist der Festumzug: So auch in Wissen

Beim Standkonzert am Sonntagmittag (13. Juli) sorgten, neben den "Lokalmatadoren" der Stadt- und Feuerwehrkapelle, ...

Schwerer Unfall auf der A 45: 38-Jähriger aus dem Kreis Altenkirchen schwer verletzt

Ein Verkehrsunfall in der Nacht zum 12. Juli auf der A 45 bei Schwerte führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen ...

Graffiti-Projekt in Hamm (Sieg) eröffnet neue Perspektiven

In der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) fand ein besonderes Graffiti-Projekt statt, das Jugendliche kreativ ...

Erste ADAC Radservice-Station am Nürburgring eröffnet

Am Nürburgring gibt es ab sofort eine neue Anlaufstelle für Radfahrende. Der ADAC Mittelrhein hat dort ...

Von Grossstadtgeflüster bis Madsen: Bonn wird im August wieder zur Festivalhochburg

Wenn "Madsen", "Grossstadtgeflüster" und "Das Lumpenpack" auf einer Bühne stehen, ist klar: Das Green ...

Fahrschulwagen verursacht Unfallflucht in Wissen

In der Bruchstraße in Wissen ereignete sich am 11. Juli ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrschulwagen ...

Weitere Artikel


Handball-Bezirksliga: VfL-Damen unterliegen TuS Weibern

Mit 26:30 unterlagen die Damen des VfL Hamm dem TuS Weibern im Heimspiel der Handball-Bezirksliga. Zeitweise ...

TuS Horhausen erfolgreich beim Staffelmarathon in Waldbreitbach

In der Besetzung mit Bernd Büdenbender, Meiko Lüneburg, Frank Schultheis und Sonja Schneeloch erreichte ...

Bezirksliga Ost: Betzdorf holt drei Punkte in Wallmenroth

Das gibt Schub für die nächsten Spiele: Die SG 06 Betzdorf entführte im Lokalderby der Bezirksliga Ost ...

„Mach dich frei!“ - Grundlagen-Workshop für die Schauspielarbeit

Wer kennt das nicht: Der Schweiß rinnt von der Stirn, wenn man nur daran denkt vor dem Chef und anderen ...

Ist Germanistik wirklich heilbar?

Germanistik ist heilbar. Oder doch nicht? So genau weiß das keiner. Aber was sagt schon der Titel über ...

Bericht aus Rom: Katharina Kasper ist die erste Heilige des Bistums Limburg

Dieser 14. Oktober war ein besonderer Tag für viele Westerwälder Katholiken: Mit Katharina Kasper wurde ...

Werbung