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Nachricht vom 18.10.2018    

Dorffunk gestartet: „Mein digitales Dorf in der Tasche“

Der Dorffunk in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ist gestartet: Bei einer Präsentation im Berghof in Dauersberg wurde das Projekt vorgestellt. Ein Ziel des Dorffunkes ist es, sich gegenseitig Hilfe anzubieten, aber auch, sich zu vernetzen und mit Menschen in der Verbandsgemeinde zu kommunizieren und Informationen auszutauschen – ob nun als Verein oder als Privatperson.

Start des Dorffunkes: Erst einmal wurde die nötige App auf den Smartphones installiert. (Foto: tt)

Betzdorf. „Heute startet ein weiterer Punkt der digitalen Strategie.“ Das sagte Bürgermeister Bernd Brato, als er im Berghof die Teilnehmer begrüßte. Dieser weitere Punkt, von dem Brato sprach, war es, dass „die Dorffunk-App an den Start geht“. Es sei ihm viel daran gelegen, dass man damit weiterkomme. Die Kommunikation solle dabei im Mittelpunkt stehen. „Ich hoffe, dass sie alle dieses kleine Ding dabei haben“, sagte der Bürgermeister und schwenkte mit seinem eigenen Handy in der Luft. Die Frage beantwortete sich dann von selbst, als jeder auf das eigene Handy schaute, um die App herunterzuladen und sich anzumelden – um ein Teilnehmer beim Dorffunk zu werden.

Zweite Phase der digitalen Dörfer läuft
Bevor der Download aktiviert wurde, stand die Vorstellung des Dorffunkes auf dem Plan, was Christian Tamanini und Jill Klohe vom „Team digitale Dörfer“ beim Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) Kaiserslautern übernahmen. Die beiden Designer waren nicht allein gekommen, sondern auch Entwickler und der „technische Support“ waren mit von der Partie. Bei der Vorstellung wurde kurz auf die erste Phase des Projektes „digitale Dörfer“ zurückgeblickt, an dem sich die Alt-Verbandsgemeinde Betzdorf seit 2015 beteiligt – inzwischen auf die fusionierte Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ausgeweitet. In dieser ersten Phase sei es darum gegangen, die Nahversorgung mit digitalen Lösungen zu verbessern. Exemplarisch wurden die Stichwörter „BestellBar“ und „LieferBar“ erwähnt. Ende 2017 begann die zweite Phase, die bis Ende 2019 andauern wird.

Es wurde auch an die eingeführten „Dorfnews“ (www.bg-aktuell.de) erinnert, zum Beispiel mit Kurzmeldungen, Wetter und Öffnungszeiten. Es habe noch ein Kanal für „spontanes Austauschen“ gefehlt, hieß es bei dem Vortrag: „Es geht darum, dass sich die Einwohner besser vernetzen.“ Über den Dorffunk soll kommuniziert werden. Wer zum Beispiel ein Werkzeug benötigt, der kann eine entsprechende Suche starten, ein anderer kann, wenn er beispielsweise das Gesuchte zur Verfügung stellen kann oder weiß, wo es zu bekommen ist, mit einer Nachricht antworten. Neben den Funktionen „Suche“ und „Biete“ kann auch „Geplauscht“ beziehungsweise „Smalltalk“ gehalten werden, was die zur Verfügung gestellte Version 1.3 bietet. Über den Dorffunk soll gegenseitige Hilfe angeboten werden, sagte Tamanini.

Mitfunken erwünscht
Grundsätzlich können alle in der Gemeinschaft des Dorffunkes lesen, was kommuniziert wird. Wenn jemand beispielsweise für einen Umzug einen Anhänger sucht, den Umzug aber diesen nicht allen bekannt machen möchte, der kann auch in einem 1:1-Chat einen bestimmten Teilnehmern „anfunken“, wie Tamanini an diesem Beispiel verdeutlichte. Vom ersten Tag an beim Dorffunk dabei ist www.bg-aktuell.de: Über den Dorffunk sollen auch die „Dorfnews“ zu lesen sein, damit die Teilnehmer wissen, was in der Gemeinde los sei, hieß es. Früh mitzufunken und mitzugestalten, dazu wurde in dem Vortrag motiviert – und mit dem Stichwort Mitfunken rannten die Vertreter des „Teams digitale Dörfer“ am Dienstagabend offene Türen ein. Nach der Vorstellung waren alle Teilnehmer mit gezückten Handy in der Hand zu sehen, mit Download und Anmelden beschäftigt. Hilfe war mit dem technischen Support-Team vor Ort, und auch organisatorische Fragen wurden beantwortet, und Jill Klohe wünschte allen „viel Spaß beim Funken“.



Dorffunk-App ist verfügbar
Das Downloaden zog sich etwas hin: „Der Router ist völlig überfordert“, erläuterte Sascha Hensel, der mit Sarah Brühl als Projektteam im Rathaus das Projekt „digitale Dörfer“ begleitet. Man habe mit 50 Teilnehmern gerechnet, aber es seien knapp 80 geworden – und die waren alle zeitgleich mit dem Download beschäftigt. Wer sich die Dorffunk-App herunterladen möchte, kann dies über www.dorf.app machen, berichtete Tamanini. Es werden im Übrigen bei den Nachrichten immer nur der ausgeschriebene Vorname und der Anfangsbuchstaben des Nachnamens angezeigt, berichtete Christian Tamanini – und in seinem Fall wären somit „Christian T.“ an der Nachricht zu lesen.

Der Dorffunk soll noch erweitert werden. Als nächster Schritt ist ein „Vorschlagsmelder“ vorgesehen. Über diesen sollen die Menschen zum Beispiel die Möglichkeit haben, Ideen und Themen der Kommune vorzuschlagen. Der Plan sei es, dass diese Funktion im ersten Quartal 2019 dazu kommen soll, berichtete er.

Unter den Teilnehmern im Berghof, die bei der Präsentation die Dorffunk-App heruntergeladen hatten, war ein Gewinnspiel ausgelobt worden. Am Ende wurden die Platzierten ermittelt. Sieger ist Hans-Werner Psotta aus Betzdorf. Er freut sich über ein iPad. Weitere Preise, zum Beispiel Gutscheine, gab es bis zum fünften Platz. Die weiteren Platzierten im Überblick: 2. Bernd Henrichs (Reichshof), 3. Andreas Hahmann (Dickendorf), 4. Christian Greb (Steineroth), 5. Paula Mertens (Bruche). Nach der Prämierung ermunterte Bürgermeister Brato die Anwesenden: „Bitte funken sie weiter.“ (tt)


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