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Nachricht vom 09.11.2018    

Brotprüfung: Von Krusteneigenschaften und Krumenbildern

Was passiert eigentlich bei einer Brotprüfung? Die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald hatte dazu an die Berufsbildende Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen eingeladen. Brotprüfer Karl Ernst Schmalz erläuterte dabei die Vielfalt der Brote in Deutschland, bundesweit gebe es rund 3.200 Varianten.

Foto: Privat

Betzdorf/Kirchen. Wenn Landrat Michael Lieber und die Bürgermeister Maik Köhler und Bernd Brato aus Kirchen und Betzdorf dem Duft von Brot und Brötchen folgen, landen sie wahrscheinlich normalerweise in ihren Stammbäckereien und nicht an der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen. Die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald hatte dort ihre öffentliche Brotprüfung durchgeführt. Den Weg dorthin fand sie durch Lehrerin Marion Pfeiffer, die am diesjährigen Tag des Brotes in einer gemeinsamen Aktion mit ihren Azubis und Bäckermeister Dirk Müller aus Wissen 500 Brote in der Betzdorfer Innenstadt verschenkte. Dabei entwickelte sie nebenbei die schöne Idee einer Brotprüfung an der BBS Betzdorf-Kirchen.

Großartige Lernchancen
Aber was passiert eigentlich bei einer solchen Brotprüfung? Diese Frage stellte sich sicherlich nicht nur Schulleiter Michael Schimmel, der in seiner Begrüßungsrede zugab, bisher gar nicht gewusst zu haben, dass es so etwas überhaupt gibt. Vielleicht gerade deswegen, aber vor allem wegen der angehenden Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen sei es ein großer Gewinn für die Schule, eine solche Prüfung einmal vor Ort zu haben. Sie biete großartige Lernchancen für die Azubis, die sich in dieser Art nicht simulieren lassen.

Hubert Quirmbach, Obermeister der Bäckerinnung, unterstrich die Relevanz dieses Tages. „Es ist die Chance, den jungen Leuten zu zeigen, dass auch Brot schmeckt“, erklärte er mit dem Hinweis auf die aktuell vorherrschenden Fast-Food-Essgewohnheiten. Außerdem sei es die auf freiwilliger Basis beruhende Chance für alle Bäckereibetriebe, ihr Brot auszeichnen zu lassen und sich wertvolle Tipps sowie Hilfestellungen einzuholen. Rund 40 Prozent aller Betriebe nehmen Jahr für Jahr diese Gelegenheit wahr.



3.200 Brotvarianten in Deutschland
Wie genau eine solche Prüfung nun abläuft und welche Hinweise für die teilnehmenden Bäcker sich daraus ergeben, erklärte im Anschluss Karl Ernst Schmalz. Er ist einer von nur insgesamt drei Brotprüfern bundesweit und lässt das aus Politikern, Lehrern, Bäckereimeistern und Schülern bestehende Publikum seine Leidenschaft spüren. Mit insgesamt 3.200 Brotvarianten ist Deutschland Weltrekordhalter. Das sei jedoch bei den vielen unterschiedlichen Regionen und Essgewohnheiten auch nötig und deswegen sei jedes Brot individuell zu betrachten und zu beurteilen. Die Beurteilung der Brote erstrecke sich über die Krusteneigenschaften, das Krumenbild, die Elastizität und nicht zuletzt über den Geruch sowie den Geschmack. Schmalz erklärte den interessierten Zuhörern weiterhin, dass auch Einflussfaktoren wie Temperatur oder Trockenheit des Weizens den Herstellungsprozess beeinflussen sollten. Spätestens jetzt wurde auch wieder jedem Laien bewusst, wie viel Know-How dieses Handwerk bedarf. „Brot und Brötchen aus Discountern sehen den regionalen Produkten zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich, doch es sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, stellte Herr Schmalz an dieser Stelle noch einmal heraus.

Die vielen anwesenden Azubis aus den jeweiligen Bäckereifachklassen waren jedenfalls beeindruckt. Nicht nur die Vielfalt der Brote imponierte ihnen, sondern auch die Tatsache, dass so viele Bäckereien aus der Region an dieser Brotprüfung teilnehmen, um ihre Qualität noch weiter steigern zu können. Diese Leidenschaft, die auch sie selbst an diesem Beruf entwickeln, lässt erahnen, dass auch in Zukunft noch viele Kunden den Weg am Automaten vorbei zu einer Landbäckereitheke finden. (PM)


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