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Nachricht vom 27.11.2018    

Projekt Pepper: Roboter könnten in der Pflege unterstützen

Die Universität Siegen und die Fachhochschule Kiel stellten die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Robotik in der Altenpflege“ (ARiA) vor. Wichtige Erkenntnis der bundesweiten Projektreise mit Roboter Pepper: Die Pflegekräfte reagierten deutlich weniger skeptisch als erwartet auf den mechanischen Helfer.

Das Forschungsteam hat im Laufe der Projektreise im Wissenschaftsjahr fast 1.000 Bewertungen zu Pepper erhalten. (Foto: Universität Siegen)

Siegen. Roboter Pepper hat seine Deutschlandreise beendet: Die Universität Siegen und die Fachhochschule Kiel (FH Kiel) stellten im Rahmen des Abschlusssymposiums am 23. November 2018 in Siegen die Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojekts „Anwendungsnahe Robotik in der Altenpflege“ (ARiA) vor. Wichtige Erkenntnis der bundesweiten Projektreise mit Roboter Pepper: Die Pflegekräfte reagierten deutlich weniger skeptisch als erwartet auf den mechanischen Helfer. „Die Angst, dass Roboter ihnen den Arbeitsplatz wegnehmen könnten, war schnell verflogen“, sagt Professor Dr. Jens Lüssem von der FH Kiel. Viele können sich vorstellen, von einem Roboter bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt zu werden – allerdings in klar abgesteckten Bereichen, wie zum Beispiel für Bewegungs- oder Singübungen. Pflegerische Tätigkeiten soll er nicht übernehmen. Die verantwortlichen Forscherinnen und Forscher der beiden Hochschulen fordern nun, dass die Themen Robotik und Digitalisierung künftig in der Ausbildung von Pflegekräften berücksichtigt werden sollten.

Neue Ideen für den Einsatz von Pflegerobotern
„Roboter und Digitalisierung führen in erster Linie zu einer Unterstützung der Menschen, nicht zum Wegfall von Arbeitsplätzen“, bekräftigt auch Tom Wünsche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Forschungsprojekt ist im Rahmen des vom BMBF initiierten Wissenschaftsjahres 2018 – Arbeitswelten der Zukunft gefördert worden. Insgesamt besuchten die Forscherinnen und Forscher der beiden Hochschulen bundesweit 50 Stationen und diskutierten auf Workshops und Informationsveranstaltungen mit Pflegeschülerinnen und -schülern, Lehrenden, Fachkräften des Pflege- und Gesundheitsbereichs sowie der interessierten Öffentlichkeit. Die Projekttour mit verschiedenen Workshops und Informationsveranstaltungen führte zu neuen Ideen für den Einsatz von Pflegerobotern – wie zum Beispiel zum Vorschlag, dass Roboter künftig Seniorinnen und Senioren beim Einkaufen unterstützen oder mit ihnen Übungen zur Sturzprävention machen könnten. „Mehr als 40 Konzepte sind dabei herausgekommen, wie man den Roboter künftig einsetzen könnte“, freut sich Dr. Rainer Wieching von der Universität Siegen.



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Emotionale Nähe zu Robotern?
Überraschend war das große Interesse der Workshop-Teilnehmer am Thema Datenschutz: Die Sicherheit der von Pepper gesammelten Daten sowie die Klärung der Zugriffsmöglichkeiten waren viel besprochene Punkte. Ebenso intensiv diskutiert wurden ethische Aspekte und die Art der Bindung von Pflegebedürftigen an Roboter. Klares Resultat: Die Anwendung sollte so gestaltet werden, dass die Seniorinnen und Senioren wählen können, ob sie Kontakt aufnehmen und welche emotionale Nähe sie zu Robotern haben möchten. Dies sollte auch in Patientenverfügungen festgehalten werden.

Es bleibt ein weiter Weg
Bis Roboter wie Pepper flächendeckend in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder in privaten Haushalten eingesetzt werden könnten, ist es noch ein weiter Weg mit vielen zu klärenden Fragen. Das Forschungsteam hat im Laufe der Projektreise im Wissenschaftsjahr fast 1.000 Bewertungen erhalten, die im Detail ausgewertet wurden. Pepper wird auch nach dem Ende des Wissenschaftsjahrs weiter testweise in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt. (PM)



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