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Nachricht vom 10.12.2009    

Stadtrat Wissen beschloss "Konzertierte Aktion"

Das Thema Gesundheitsversorgung in der Region ist viel zu ernst, um es in unterschiedlichen politischen Lagern zu bearbeiten. Diese Einsicht hatten die Stadtratsmitglieder in Wissen und formulierten aus zwei Vorlagen einen gemeinsamen Beschluss, der einstimmig angenommen wurde. Eine interkommunale Arbeitsgruppe soll gebildetet werden.

Wissen. Es geht um die Zukunft der ärztlichen Versorgung im Mittelzentrum Wissen, das eine Versorgungsfunktion für Teile der VG Hamm und Gebhardshain bislang mit erfüllte. Rund 40.000 Menschen sind von den angedachten Veränderungen betroffen. Die beabsichtigte Schließung der Inneren mit Intensivstation am Antonius-Krankenhaus Wissen, die Zusammenlegung der beiden Notarztstandarte Altenkirchen und Wissen sowie die Zukunft der hausärztlichen Versorgung verlangt Handeln. Mit ein Grund, dass die beiden Anträge der CDU und SPD im Stadtrat in ihren Forderungen sehr nah beieinanderliegen. Die gleichlautenden Anträge werden am Mittwoch, 16. Dezember im VG-Rat behandelt.
Bürgermeister Michael Wagener ließ keinen Zweifel daran aufkommen, das jetzt gemeinsames Handeln und Solidarität für die gesamte Region gefragt sei, nicht nur für den Standort Wissen. Die Nachbarkommunnen seien von den Veränderungen ebenso betroffen und es gehe auch um den Erhalt der Chirurgie am Krankenhaus Altenkirchen. Beides stehe in Verbindung, die Innere Abteilung mit Intensivstation in Wissen und die chirurgische Abteilung am DRK-Klinikum, denn es gehe um die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im nördlichen Landesteil.
Wagener erinnerte an den Kampf vor mehr als zehn Jahren, als man in Wissen die Chirurgie am Krankenhaus schloss. Schon damals habe man angedeutet, dass die Innere allein nicht lebensfähig sei. Die GFO (Gesellschaft der Franziskaner zu Olpe)müsse eine Geriatrie am Standort wollen, und Land und Kostenträger jetzt die Geriatrischen Fachabteilungen auch in die Pläne aufnehmen, führte Wagener aus.
"Für die Zusammenlegung der Notarztstandorte wird es aus dem Kreis keine Zustimmung geben, dies ist dem DRK Landesverband ebenso wie dem Landrat in Montabaur bekannt", sagte Wagener. Bei der Zusammenlegung gehe es um ein Sparkonzept auf dem Papier, auf Kosten der Menschen im nördlichen Landesteil. Der Westerwaldkreis habe die Probleme mit den Notarztstandorten und man habe die Neuaufteilung auf dem Papier hingekriegt. So soll die gesamte Region Birken-Honigsessen jetzt zusätzlich von Kirchen aus bedient werden, im Nistertal entsteht für den Hachenburger Raum ein Notarztstandort und in Bruchertseifen für Wissen und Altenkirchen. "Damit sind wir nicht einverstanden, auch der Landrat nicht", sagte Wagener. Ohne weitere Gespräche werde es keine Entscheidung aus Montabaur geben. Mit Blick auf den Vorschlag eines medizinischen Versorgungszentrums am Krankenhaus gab Wagener zu bedenken, dass ein MVZ kein Ersatz für eine Intensivabteilung und eine Innere sei.
CDU-Ratsmitglied Dr. Katrin Salveter gab zum Thema MVZ zu bedenken, dass dies ein Gemisch von Facharztpraxen sei, und die hausärztliche Versorgung dort höchsten integriert werden könne. Sie erinnerte an fünf Altenheime der Region (Wissen 2, Hamm und Gebhardshain und Birken-Honigsessen) und die vielen Menschen die zu pflegt würden. Schon jetzt gebe es Probleme ältere Patienten in den vorhandenen Krankenhäusern unterzubringen. Unbedingt müsse man die Krankenkassen mit ins Bott holfen, forderte sie.
Der gemeinsame Beschluss sieht nun die Installation einer Arbeitsgruppe vor, wo alle Partner an einen Tisch geholt werden sollen. Die Vertreter der zuständigen Ministerien, der Kostenträger, der kassenärztlichen Vereinigung, des Krankenhausträgers Wissen (GFO), des Trägers der Notarztversorgung (DRK), die heimischen Wahlkreisabgeordneten, ein Vertreter des medizinischen Qualitätsnetzes Hamm-Wissen, ein ärztlicher Vertreter der VG Gebhardshain sowie die Bürgermeister der beiden Nachbarkommunen sollen unter Federfrührung Wageners die Arbeit aufnehmen.
Es geht um den Erhalt der Inneren/Intensivstation am Krankenhaus Wissen, eventuell mit dem Schwerpunkt Geriatrie und der Möglichkeit ein MVZ einzurichten.
Die Notarztstandorte Wissen und Altenkirchen gilt es zu erhalten, ebenso die Chirugie in Altenkirchen. Die hausärztliche Versorgung im Raum Wissen auch für die Zukunft sicherzustellen ist eine weitere Forderung, mit der sich die Arbeitsgruppe beschäftigen soll. (hw)



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