Werbung

Region |


Nachricht vom 13.12.2009    

Groß-Jagd auf Schwarzwild erfolgreich

Sechs Reviere wurden von rund 120 Jägern in einer gemeinsamen Aktion am Samstag bejagt. Die Reduzierung der Wildschweine war der Anlass für die groß angelegte Jagd, die mit zusätzlich 30 Treibern und einer Hundemeute am frühen Morgen startete. 13 Schwarzkittel wurden erlegt.

Helmeroth. Eine revierübergreifende Jagd auf Schwarzwild in dieser Größenordnung hat es bislang in der Region nicht gegeben. Da ist sich der Rother Revierleiter Udo Hammer sicher. Sechs Reviere, Köttingen, Roth, Bruchertseifen, Mörsbach, Helmeroth und Nisterberg mit rund 1500 Hektar wurden bejagt. Etwa 120 Jäger, 30 Treiber und eine Hundemeute waren im Einsatz. Mit dem Ende der Jagd hingen 13 Stück Schwarzwild in der Quarantänestation in Altenkirchen.
"Durchaus zufriedenstellend", lautete der Kommentar der Beteilgten.
Noch immer ist der Landkreis Seuchengebiet, und die Schweinepest, aber auch die Schadenssituation, die das Schwarzwild verursacht, waren Anlass für die Jagd. "Der Schwarzwildbestand muss abgesenkt werden, die Schäden werden zu groß", erklärte Hammer. Obwohl der Tisch für die Wildschweine mit Eicheln und Bucheckern in den Wäldern reich gedeckt ist, graben die Rotten hin und wieder ganze Felder, Wiesen und hin und ab und zu auch mal ein Freizeitgelände um. "Das ist im Prinzip ganz einfach und liegt im Organismus und Stoffwechsel der Tiere. Sie fressen sich mit pflanzlichem Eiweiß voll, dann verlangt der Stoffwechsel tierisches Eißweiß und sie graben nach Würmen, Larven und Maden im Erdreich. Dabei kennen sie keine Grenzen, sie sind Kulturfolger des Menschen", erklärte Hammer.
Die Verordnung zur Eindämmung der Schweinepest verlangt von den Jägern besondere Auflagen und Sorgfalt. So wird jedes erlegte Tier zur eigens eingerichteten Sammelstelle gebracht, dort aufgebrochen und entsprechend in den Kühlräumen gelagtert. Die Probenentnahme folgt und erst nachdem die Ergebnisse feststehen erhält der Jäger sein erlegtes Wildbret. Sollte ein Tier positiv getestet werden, wird es unter entsprechenden Vorkehrungen vernichtet. Das bedeutet aber nicht dass alle erlegten Tiere vernichtet werden müssen. Jedes Stück Wild wird einzeln gehängt, auch beim Aufbrechen und Ausweiden gibt es größte Sorgfalt, sodass keine Berührungen stattfinden. Die strengen Vorschriften sind mit veranwortlich, dass keine "Strecke" gelegt werden darf. Es gehört eigentlich zur Tradition der Treibjagden, am Ende die Tiere auszulegen und zu begutachten. Das fiel natürlich in Helmeroth auch aus, tat aber der guten Stimmung der bei der Jägerschaft keinen Abbruch. Die Hörner verkündeten das Ende der Jagd und es gab die Glückwünsche für die erfolgreichen Teilnehmer.
Der Holzlagerplatz der Firma Thiel mit der großen Remise in Helmeroth war entsprechend als Treffpunkt für die Jägerschaft hergerichtet worden. Die Treckerfreunde Bruchertseifen mit ihrer bekannten fahrbaren roten Gulaschkanone hatten für die Verpflegung der Jagdteilenhmer gesorgt. Ein schmackhafter Erbseneintopf wurde serviert, frisch zubereitet. Die heiße Speise und ein kühles Getränk mundete und man genoss das Ende der Jagd auch zum Gedankenaustausch und zur Diskussion. Schweinepest und Wildschäden waren ein Thema, ein anderes aber auch die illegalen Abfallentsorgungen an den Waldrändern. "Wenn die Leute Lebensmittelabfälle oder sogennante Mischabfälle einfach in der Natur entsorgen, oder aber auf ihre Komposthaufen am Grundstücksrand bringen, dann wittern Tiere dies. Diese verdorbenen Abfälle sind auch Krankheitsherde für Wildtiere", erklärte ein Jagdteilnehmer. Außerdem müssten sich die Leute dann nicht wundern, wenn eine Rotte den Grundstücken zu nahe kommt und entsprechend dort gräbt, um an die vermeintlichen Leckerbissen zu kommen. Die illegalen Abfallentsorgungen mit Plastiksäcken und oftmals ekelerregenden Inhalten gefährden viele Wildtiere, da sie auch Fremdstoffe mitfressen und elend daran sterben. (hw)
xxx
Die Jagdhörner verkündeten das erfolgreiche Ende der revierübergreifenden Jagd am Samstag. Fotos: Jan Burbach (2) Helga Wienand (3)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       



Aktuelle Artikel aus Region


Gedenkgottesdienst in Stein-Neukirch: Erinnerung an verstorbene Kinder

Am 1. November findet in der evangelischen Kirche von Stein-Neukirch ein besonderer Gedenkgottesdienst ...

Raubüberfall auf EDEKA-Markt in Niederfischbach - Täter auf der Flucht

Am Samstagabend, dem 18. Oktober, ereignete sich ein bewaffneter Überfall auf einen EDEKA-Markt in Niederfischbach. ...

Herbstmarkt Gebhardshain besticht mit ausstellerischem Einfallsreichtum

Am vergangenen Samstag fand in Gebhardshain der traditionelle Herbstmarkt statt. Rund um die Kirche St. ...

1288 Läufer sprinten beim Hachenburger Löwenlauf für den guten Zweck

Auch der 39. Löwenlauf in Hachenburg war ein voller Erfolg. Das Highlight des Tages war der angekündigte ...

Unbekannte stehlen Autoreifen in Michelbach

In Michelbach kam es zu einem dreisten Diebstahl. Innerhalb von knapp 26 Stunden verschwanden zwei komplette ...

Gefährliches Überholmanöver auf der B 256

Am Freitagabend, den 17. Oktober, ereignete sich auf der B 256 zwischen Schürdt und Flammersfeld ein ...

Weitere Artikel


Verfolgungsjagd endet mit Festnahme in Willroth

Wilde Verfolgungsjagd zunächst auf der A 3, dann auf der L 270 und der B 256. Ein alkoholisierter 18-Jähriger ...

SV Windhagen wählte neuen Vorstand

Josef Konrads steht weiter an der Spitze des SV Windhagen. In der jüngsten Mitgliederversammlung wurde ...

Zirkusfreizeit in den Osterferien

In den Osterferien bieten die Jugendpflege Betzdorf und das Kreisjugendamt eine Zirkusfreizeit für Kinder ...

Niederfischbacher SPD ehrte langjährige Mitglieder

Eine stärkere Einbindung der Basis fordert der SPD-Ortsverein Niederfischbach. Zur Versammlung, in der ...

Realschul-Brandstiftung: Belohnung ausgesetzt

Nach einem Brand in der Hausmeisterwohnung der Bertha-von-Suttner-Realschule in Betzdorf am 9. Dezember ...

DRK-Ortsverein ehrte Blutspender

34 Blutspender wurden jetzt vom DRK-Ortsverein Flammersfeld, Bereitschaft Horhausen, in Güllesheim geehrt. ...

Werbung