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Groß-Jagd auf Schwarzwild erfolgreich
Sechs Reviere wurden von rund 120 Jägern in einer gemeinsamen Aktion am Samstag bejagt. Die Reduzierung der Wildschweine war der Anlass für die groß angelegte Jagd, die mit zusätzlich 30 Treibern und einer Hundemeute am frühen Morgen startete. 13 Schwarzkittel wurden erlegt.
Helmeroth. Eine revierübergreifende Jagd auf Schwarzwild in dieser Größenordnung hat es bislang in der Region nicht gegeben. Da ist sich der Rother Revierleiter Udo Hammer sicher. Sechs Reviere, Köttingen, Roth, Bruchertseifen, Mörsbach, Helmeroth und Nisterberg mit rund 1500 Hektar wurden bejagt. Etwa 120 Jäger, 30 Treiber und eine Hundemeute waren im Einsatz. Mit dem Ende der Jagd hingen 13 Stück Schwarzwild in der Quarantänestation in Altenkirchen.
"Durchaus zufriedenstellend", lautete der Kommentar der Beteilgten.
Noch immer ist der Landkreis Seuchengebiet, und die Schweinepest, aber auch die Schadenssituation, die das Schwarzwild verursacht, waren Anlass für die Jagd. "Der Schwarzwildbestand muss abgesenkt werden, die Schäden werden zu groß", erklärte Hammer. Obwohl der Tisch für die Wildschweine mit Eicheln und Bucheckern in den Wäldern reich gedeckt ist, graben die Rotten hin und wieder ganze Felder, Wiesen und hin und ab und zu auch mal ein Freizeitgelände um. "Das ist im Prinzip ganz einfach und liegt im Organismus und Stoffwechsel der Tiere. Sie fressen sich mit pflanzlichem Eiweiß voll, dann verlangt der Stoffwechsel tierisches Eißweiß und sie graben nach Würmen, Larven und Maden im Erdreich. Dabei kennen sie keine Grenzen, sie sind Kulturfolger des Menschen", erklärte Hammer.
Die Verordnung zur Eindämmung der Schweinepest verlangt von den Jägern besondere Auflagen und Sorgfalt. So wird jedes erlegte Tier zur eigens eingerichteten Sammelstelle gebracht, dort aufgebrochen und entsprechend in den Kühlräumen gelagtert. Die Probenentnahme folgt und erst nachdem die Ergebnisse feststehen erhält der Jäger sein erlegtes Wildbret. Sollte ein Tier positiv getestet werden, wird es unter entsprechenden Vorkehrungen vernichtet. Das bedeutet aber nicht dass alle erlegten Tiere vernichtet werden müssen. Jedes Stück Wild wird einzeln gehängt, auch beim Aufbrechen und Ausweiden gibt es größte Sorgfalt, sodass keine Berührungen stattfinden. Die strengen Vorschriften sind mit veranwortlich, dass keine "Strecke" gelegt werden darf. Es gehört eigentlich zur Tradition der Treibjagden, am Ende die Tiere auszulegen und zu begutachten. Das fiel natürlich in Helmeroth auch aus, tat aber der guten Stimmung der bei der Jägerschaft keinen Abbruch. Die Hörner verkündeten das Ende der Jagd und es gab die Glückwünsche für die erfolgreichen Teilnehmer.
Der Holzlagerplatz der Firma Thiel mit der großen Remise in Helmeroth war entsprechend als Treffpunkt für die Jägerschaft hergerichtet worden. Die Treckerfreunde Bruchertseifen mit ihrer bekannten fahrbaren roten Gulaschkanone hatten für die Verpflegung der Jagdteilenhmer gesorgt. Ein schmackhafter Erbseneintopf wurde serviert, frisch zubereitet. Die heiße Speise und ein kühles Getränk mundete und man genoss das Ende der Jagd auch zum Gedankenaustausch und zur Diskussion. Schweinepest und Wildschäden waren ein Thema, ein anderes aber auch die illegalen Abfallentsorgungen an den Waldrändern. "Wenn die Leute Lebensmittelabfälle oder sogennante Mischabfälle einfach in der Natur entsorgen, oder aber auf ihre Komposthaufen am Grundstücksrand bringen, dann wittern Tiere dies. Diese verdorbenen Abfälle sind auch Krankheitsherde für Wildtiere", erklärte ein Jagdteilnehmer. Außerdem müssten sich die Leute dann nicht wundern, wenn eine Rotte den Grundstücken zu nahe kommt und entsprechend dort gräbt, um an die vermeintlichen Leckerbissen zu kommen. Die illegalen Abfallentsorgungen mit Plastiksäcken und oftmals ekelerregenden Inhalten gefährden viele Wildtiere, da sie auch Fremdstoffe mitfressen und elend daran sterben. (hw)
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Die Jagdhörner verkündeten das erfolgreiche Ende der revierübergreifenden Jagd am Samstag. Fotos: Jan Burbach (2) Helga Wienand (3)
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