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Nachricht vom 21.12.2018    

Nun also doch: Insolvenz bei Hermes in Hamm

Ende November keimte noch einmal Hoffnung auf, jetzt ist die Gewissheit da: Beim Traditionsunternehmen Hermes Fleischwaren mit Hauptsitz in Hamm an der Sieg übernimmt der Insolvenzverwalter. Zum 1. Januar 2019 wird das Amtsgericht Betzdorf nach Informationen des AK-Kuriers das Insolvenzverfahren eröffnen.

Rund 180 Jahre Hermes-Geschichte am Standort Hamm gehen in den nächsten Wochen zu Ende. (Foto/Screenshot: AK-Kurier)

Hamm. Nun also doch: Fast 180 Jahre Firmengeschichte der Hermes Fleischwaren GmbH & Co. KG gehen zu Ende: Zum 1. Januar 2019 wird das Amtsgericht Betzdorf nach Informationen des AK-Kuriers das Insolvenzverfahren eröffnen. Noch Ende November war man davon ausgegangen, dass man durch ein so genanntes Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung das Unternehmen retten könnte. Dass die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren, geht aus einem Schreiben der Hermes-Geschäftsleitung an seine Franchise-Partner hervor. Nun treffen die schlechten Nachrichten zur Betriebsstilllegung über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenige Tage vor Weihnachten umso härter. Denn im Zuge der Insolvenz wird es Kündigungen geben müssen.



Das Unternehmen wurde 1840 von Jaques Hermes in Hamm gegründet. Der Firmengründer erwarb sich rasch einen guten Ruf, den sein Sohn Philipp Hermes mit viel Fleiß und Unternehmungsgeist über die Grenzen des heimatlichen Westerwaldes hinaus trug. Heute hat das Unternehmen neben dem Stammsitz in Hamm 25 Filialen zwischen Bonn und Herborn, unter anderem in Wissen, Betzdorf, Hachenburg, Herdorf, Montabaur, Dierdorf und Selters. Die Geschäftsführung bilden Raymund und Uwe Hermes. (scan)



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Kommentare zu: Nun also doch: Insolvenz bei Hermes in Hamm

4 Kommentare
Ehrlich gesagt, die Gründe für diese Insolvenz kenne ich nicht (was aber vermutlich auch für die Verfasser der anderen Kommentare gilt). Es hat halt jeder seine eigene Theorie oder Vermutung.
Aber sehen wir’s doch mal so: das ist der Teil einer ganz normalen wirtschaftlichen Entwicklung. Dinge ändern sich. Früher hat die Eröffnung einer neuen Hermes-Filiale bestimmt mit dazu beigetragen, dass der ein oder andere Metzger seinen kleinen Laden geschlossen hat. Vielleicht trifft es nun die Firma Hermes, weil Kunden sich anders orientieren (z.B. Fleischtheken in Supermärkten oder die Tiefkühltruhen der Discounter). Auch der (teilweise) Verzicht auf Fleisch und Wurst spielt bestimmt eine Rolle, da der Markt dadurch kleiner wird.
Ich wünsche den „Hermesianern“, dass eine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden wird - evtl. mit einem neuen Konzept oder der Zusammenarbeit mit anderen Lebensmittelproduzenten. Das kostet zwar bedauerlicherweise erst einmal Filialen und Mitarbeiter, jedoch kann man darauf wieder aufbauen.
Es gibt genug Unternehmen, die sich aus heiklen finanziellen Lagen wieder haben befreien können. Das sollte ein Grund zur Hoffnung sein.

#4 von Volker Nemsch, am 26.12.2018 um 12:54 Uhr
Da muss ich Herrn Höhner zustimmen. Es obligt uns nicht als außen stehende Dritte darüber zu urteilen, ob und wie ein Unternehmen in Insolvenz geht. Aber man sollte sich mal seitens unserer Politik und Behörden in unserem Bundesstaat und in Europa Gedanken machen, welches Spiel man hier unentwegt treibt. Es werden immer mehr Vorschriften und Vorgaben erlassen, welche es vor allem kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben nicht mehr ermöglicht, ihre Betriebe erfolgreich fortzuführen. Allerorts hört man von Schließungen kleiner Handwerkbetriebe (Metzger, Bäcker, Lebensmittelgeschäfte, etc.). Die Meister dieser Betriebe wollen teilweise gar nicht mehr ihren eventl. Nachfolgern aus familiären Bereichen den immer fataler werdenden Verwaltungswahnsinn antun.
Hier muss irgendwann die Reißleine gezogen werden, sonst werden wir zukünftig nur noch mit maschineller Nahrung versorgt. Ich will an dieser Stelle nicht wieder auf die viel zitierten "alten Zeiten" verweisen, aber irgendwie kommt es mir dann doch wieder in den Sinn und ich frage mich immer noch, wieso wir noch leben!!! Scheinbar haben wir in den politischen Gremien in Deutschland und Europa zu viele Mitarbeiter sitzen, die immer mehr auf blöde Gedanken kommen.
#3 von Dieter Dornhoff, Selbach, am 24.12.2018 um 10:42 Uhr
Ich weiß nicht ob Herr Rödder weiß von was er spricht.Mann sollte erst einmal den Hut ziehen vor dem Lebenswerk von Raymund Hermes ,wieso und weshalb es zur Insollvenz kam ,darüber kann man nur spekulieren aber ich glaube das steht uns nicht zu.Inwieweit die Firma von Heiko Hermes damit was zu tun hatt sollte Herr Rödder nochmal überdenken.Den Betroffenen Mitarbeitern wünsche weiterhin alles Gute und hoffentlich bald eine neue Arbeitsstelle ,trotz der schweren Situation Frohe Weihnachten.
#2 von Klaus Höhner, am 23.12.2018 um 19:22 Uhr
Leider ist das allzu oft zu sehen: Das Erbe der Vorfahren wird gegen die Wand gefahren, wenn der eigene Vorteil und die eigenen Interessen (hier die teueren, alten Automobile einer Nobelmarke) wichtiger werden als der Erhalt von über 150 Arbeitsplätzen. Schade, um solch eine Traditionsfirma. Meine Gedanken sind nun bei den Menschen und deren Familien, die nun ihren Arbeitsplatz verlieren.
#1 von Klaus Rödder, am 22.12.2018 um 12:17 Uhr

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