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Nachricht vom 26.01.2019    

Bilder von eigenständigem Reiz: Stiftung Kultur erinnert an E.O. Albrecht

Er wurde erst auf Umwegen Fotograf. Und das war gut so. Denn das fotografische Werk, das E.O. Albrecht hinterlassen hat, darf getrost als einzigartig beschrieben werden. 50 seiner Arbeiten zeigt die Stiftung Kultur im Kreis Altenkirchen derzeit in der Altenkirchener Geschäftsstelle der Sparkasse Westerwald-Sieg. Zur Eröffnung kamen viele Kunstinteressierte aus der Stadt und dem Kreis, zumal E.O. Albrecht die meiste Zeit seines Lebens und künstlerischen Wirkens im Westerwald verbracht hatte.

Die Stiftung Kultur präsentiert Werke von E.O. Albrecht in Altenkirchen: (von links) Thomas Hombach (Sparkasse Westerwald-Sieg), Klaus Heinrich Reifenrath (Stiftung Kultur), Mitorganisator Detlev Ludwig, Barbara Albrecht, Gerhard Junglas (Stiftung Kultur) und Hans-Christoph Pfeiffer (Stiftung Kultur). (Foto: wear)

Altenkirchen. Die Stiftung Kultur im Kreis Altenkirchen ehrt den 1938 in Danzig geborenen Fotografen E.O. Albrecht mit einer Ausstellung von 50 Werken seines umfangreichen Schaffens. Zur offiziellen Eröffnung hatte die Stiftung in das Foyer der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Westerwald-Sieg nach Altenkirchen eingeladen. Dem Ruf folgten viele Kunstinteressierte aus der Stadt und dem Kreis, zumal E.O. Albrecht die meiste Zeit seines Lebens und künstlerischen Wirkens im Westerwald verbracht hatte. In Vertretung des Vorstandes begrüßte Thomas Hombach, der stellvertretende Leiter der Abteilung Marketing, die Besucher, und führte kurz in die Ausstellung ein. Insbesondere begrüßte Hombach Barbara Albrecht, die Witwe des 2017 verstorbenen Künstlers.

Die Landschaft des Nordens
Die Moderation übernahm Klaus Heinrich Reifenrath, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kultur im Kreis Altenkirchen. Er skizzierte den Lebensweg des Künstlers bis zu dessen Tod. Nach zweimaliger Flucht vor der russischen Besatzung landete E.O. Albrecht in Wissen und ging dort zur Schule. Nach Abitur und Studium wurde er Lehrer und Schulleiter. Reifenrath zeigte sich sehr glücklich darüber, dass insgesamt 50 Exponate des Künstlers in das Vermächtnis der Stiftung übergegangen sind. Bereits als Kind hatte Albrecht Freude am Experimentieren, erstellte Modelle, filmte, fotografierte, dabei entwickelte er eine Affinität zur Natur, zu Pflanzen und Tieren. Schließlich legte er sich auf das Fotografieren fest, bestand sogar noch nebenher per Fernstudium die Gesellenprüfung zum Fotografen bei der „Famous Photographers School“ in Hamburg. Albrecht entschied sich dann, die alte Technik des Bromöldrucks anzuwenden, was aber eigentlich nichts mit Drucken zu tun hat. Es ist eine Technik, in der sich perfekte Kameratechnik und handwerkliches Geschick miteinander vereinen. E.O. Albrecht nutzte die Ferienzeiten während seiner Zeit als Lehrer zu ausgiebigen Reisen nach Island, Schottland, Norwegen und Dänemark, er hatte für die reizvolle Landschaft des Nordens seine Leidenschaft entdeckt und hielt diese fotografisch fest.



Kein Druck im eigentlichen Sinn
Zur technischen Erläuterung des Bromölverfahrens übergab Klaus Reifenrath das Wort an Hans-Christoph Pfeiffer, der im Bereich der Volkshochschule zahlreiche Fotografie-Kurse verantwortet hat und ein wahrer Kenner der Materie ist. Pfeiffer erläuterte den Besuchern, dass es sich bei dem Bromöldruck, den Albrecht angewandt hatte, um ein fotografisches Positivkopierverfahren handelt, dieses jedoch keinen Druck im Sinne des Wortes darstellt. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die chemischen Vorgänge zu beschreiben, die bis zur Fertigstellung des Fotos vor sich gehen. Durch den Bromöldruck entstehen Bilder von eigenständigem Reiz. Das Bromöldruckverfahren wurde auch vor der Erfindung des Farbfilms genutzt, um auf Schwarz-Weiß-Fotos eine natürliche Farbgebung zu erzeugen.

Der Rahmen: Musik von Mozart, Sibelius und Karl May
Musikalisch umrahmt wurde die kleine Eröffnungszeremonie durch Werke von Jean Sibelius (Symphonie Nr. 4, 2. Satz) und W.A. Mozart (Deutsche Tänze Nr. Bolero) sowie von Karl May. Wer Karl May nur mit Western-Filmen in Verbindung bringt, der liegt falsch, denn Karl May hat auch Gedichte geschrieben und diese musikalisch umgesetzt, so zum Beispiel „Vergiss mich nicht“, welches er für einen gemischten Chor in D-Dur vertont hat. In lockerer Atmosphäre nutzten die Besucher die Gelegenheit, die Exponate von E.O. Albrecht in aller Ruhe zu betrachten, auch in Gesprächen mit anderen, die Eindrücke zu vertiefen. Ein kleiner Imbiss, der nach der Eröffnung gereicht wurde, unterstrich den angenehmen Rahmen und die Bedeutung der Ausstellung.

► Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse in Altenkirchen für jedermann zugänglich. Sie läuft bis zum 16. Februar. (wear)


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