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Nachricht vom 29.01.2019    

Geschichte und Geschichten aus der Popwelt: „Hits und Storys“ im Kulturwerk

Dass Paul McCartney in einer Hamburger Kneipe einen Deckel machte und Paul Simon einen außergewöhnlich stillen Ort zum Komponieren bevorzugte, wer weiß das schon? Werner Köhler. Der SWR1-Musikexperte war mit seiner Show „Hits und Storys“ zu Gast im Wissener Kulturwerk, hatte Anekdoten von Rock- und Popgrößen und die Geschichten hinter den Songs im Gepäck. Die Musik dazu lieferte die Band „Pop History“.

Helen Forster, die Sängerin von „Pop History“, interpretierte die Songs der Popgrößen. (Foto: waer)

Wissen. Wenn sich rund 800 Fans im Kulturwerk in Wissen einfinden, dann muss schon etwas Besonderes geboten werden. Werner Köhler, der bekannte und beliebte Musikexperte von SWR 1, kam mit seiner Show „Hits und Storys“ nach Wissen, dazu hatte er noch die Band „Pop History“ im Gepäck, die den kompletten Abend über den musikalischen Rahmen gestaltete. Werner Köhler, der über Jahrzehnte hinweg im SWR moderierte, hat im Laufe seiner Karriere alle Rock- und Popgrößen kennengelernt und interviewt. Es gelang ihm bei diesen Gesprächen, den Stars manche Geheimnisse zu entlocken, die er auf der Tour den staunenden Fans preisgab.

Paul McCartney ließ in Hamburg anschreiben
Zum Hit „Sympathy fort he devil“ von den Stones erklärte Köhler, dass zwei Tage nach dem Verfassen des Textes Keith Richards und Mick Jagger den Text abgeändert hätten, als Robert Kennedy erschossen wurde. Aus diesem Grund fügten sie die Zeile „Who killed the Kennedys?“ ein. Traurig kam die Geschichte von Eva Cassidy rüber, die im Alter von 33 Jahren an Krebs verstarb. Vor ihrem Tod hat sie den Song „Fields of gold“, geschrieben von Sting, aufgenommen, welches wegen des schwermütigen Inhalts als ein Abschied verstanden werden kann. Sting bedauerte sehr, dass er Eva Cassidy nicht mehr persönlich habe treffen können. Helen Forster, die Sängerin von „Pop History“, interpretierte den Song so gefühlvoll, dass bei vielen Besuchern die Augen feucht wurden. Zu „Love me do“ von den Beatles erzählte Werner Köhler, dass Paul McCartney während der Hamburger Zeit der Beatles in der Kneipe „Gretel & Alfons“ auf dem Kiez einen Deckel gemacht habe, den er nicht bezahlt hatte. Jahre später wurde er bei einer Pressekonferenz in Hamburg daran erinnert. Tatsächlich suchte Paul McCartney die Kneipe auf und zahle seine Schulden mit Zinsen zurück. Als die Band „Baker Street“ von Gerry Rafferty spielte, riss der Saxofonist Gernot Dechert die Zuhöre von den Sitzen, als er das weltberühmte Saxofon-Solo von Raphael Ravenscroft unnachahmlich interpretiert. Der Wechsel in den Stilrichtungen der Rock- und Popgeschichte ließ bei den Besuchern keinen Moment des Innehaltens aufkommen, auf „It’s raining again“ von Supertramp folgte „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer, der in dem Lied den Tod seiner Frau Anna verarbeitete. Der Sänger und Bandleader von „Pop History“, Peter Kühn, lief bei dem Hit „Kayleigh“ von Marillion zu Hochform auf, dem Original stimmlich in nicht nachstehend, war dieser Song ein musikalisches Highlight. Zu Marillion hatte Werner Köhler zu sagen, dass der Leadsänger Fish eigentlich mit richtigem Namen Derek William Dick heißt, als ihm der Name „Fish“ angedichtet wurde, nahm er diesen dankend an.



Ein stiller Ort zum Komponieren
Alle Songs und Geschichten können hier nicht beschrieben werden, das würde zu weit führen. Als nach der Pause „Sound of silence“ von Simon and Garfunkel ertönte, hatte Köhler zu Paul Simon, dem Komponisten des Songs, die passende Story parat. „Hello darkness, my old friend“ heißt es da in einer Liedzeile. Wie kam Paul Simon darauf? Am liebsten komponierte Paul Simon in der abgedunkelten Toilette seines Elternhauses, weil er dort die absolute Stille und Ruhe fand, die ihn inspirierte. Zwischen George Harrison und Eric Clapton entbrannte ein regelrechter Wettkampf um Pattie Boyd, damals die Ehefrau von George Harrison und ein gefragtes Top-Modell. Harrison soll ihr den Hit „Somethimg“ gewidmet haben. Doch wie das Leben spielt, Pattie Boyd lernte bei den Dreharbeiten zu „Yeah, Yeah, Yeah“ Erich Clapton kennen und verliebte sich in ihn. Nun begann ein munteres Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel, Boyd ließ sich von Harrison scheiden und heiratete zwei Jahre später Eric Clapton, der ihr „Layla“ und „Wonderful tonight“ auf den Leib schrieb. Trotzdem sind Boyd und Clapton auch wieder geschieden.

Erinnerungen an glorreiche Zeiten
Im weiteren Verlauf der Show kamen noch unter anderem Carlos Santana mit „Black magic woman“ und „Urgent“ von Foreigner zu Ehren. „Give peace a chance“ von John Lennon beendete die Show unter tosendem Beifall und Standing Ovations. Die Besucher hätten ohne Ausnahmen Zutritt auf einer Ü50-Party Zutritt erhalten, andächtig lauschten sie der Musik und den Geschichten. In diesem Zusammenhang lebten sicherlich bei den meisten große Gefühle und Erinnerungen an eine vergangene, glorreiche Zeit wieder auf. Das sehr dankbare Publikum ertrotzte schließlich noch einige Zugaben, die es in sich hatten: „Born to be wild“ von Steppenwolf und „Allright now“ von Free rockten die Halle im Kulturwerk, die Zuschauer verschmolzen zu einer einzigen Masse des Glücks. Als „Pop History“ das allerletzte Lied anstimmte, nämlich „Lass uns leben“ von Westernhagen, hatte das Publikum das Sagen, nein das Singen. Es gab wohl niemanden in der Halle, der sich nicht an dem stimmgewaltigen Chor beteiligte.

Der Mix, bestehend aus der ruhigen, sachlichen Art von Werner Köhler, und der Performance der ausgezeichneten Musiker, hierbei soll niemand explizit hervorgehoben werden, machte den überwältigenden Erfolg der Show aus. „Pop History“ konnte die Besucher aus der wohligen Wärme der Halle getrost in die nasskalte Nacht entlassen, die Besucher waren noch genügend aufgeheizt. (wear)


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