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Nachricht vom 08.02.2019    

Beim Laub wird es laut: Verzicht auf Laubsauger beantragt

Gemeinsam haben die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain einen Antrag zum Verzicht auf den Einsatz von Laubsaugern und -bläsern auf unversiegelten Flächen gestellt. Ihnen geht es um die Lärmbelästigung einerseits, aber auch um die Frage: Weshalb wird nicht das anfallende welke Laub auf Beete und unter Gehölze verteilt, wo es über den Winters langsam verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden kann?

Laub lässt sich auch ohne Lärm und Abgase beseitigen. (Foto: AK-Kurier)

Betzdorf. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit und im Frühjahr lärmen sie wieder, die Laubsauger und -bläser. Kaum fällt das Herbstlaub, kommen sie zum Einsatz, auch bei den Bauhöfen der Kommunen gehören sie zur Ausstattung. Gemeinsam haben die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain einen Antrag zum Verzicht dieser Geräte auf unversiegelten Flächen gestellt. „Wir sehen diese Gartengeräte nicht als so harmlos an, wie es scheint, sie schädigen nicht nur die Umwelt und die Gesundheit, sondern stören in erheblichem Maße den Naturhaushalt.“, so die Antragsteller Katrin Donath, Bündnis 90/Die Grünen, und Dominik Düber, Die Linke.

Laut und umweltschädlich
Mit einem Schallpegel von über 100 Dezibel – das ist ungefähr so laut wie ein Presslufthammer – haben diese Gerätschaften laut Pressemitteilung der beiden Fraktionen auch auf die Gesundheit der Benutzer schädigenden Einfluss. Denn schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kommt es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden. Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen zudem gesundheitsschädliche Abgase aus. „Um unsere Luft ist es sowieso nicht gut bestellt. Feinstaub und Stickoxide, vor allem aus dem Straßenverkehr belasten unsere Atemluft“, heißt es in der Pressemitteilung. Donath: „Wir sollten uns fragen, wieviel Ordnung verträgt unsere Natur? Weshalb wird nicht das anfallende welke Laub auf Beete und unter Gehölze verteilt, wo es über den Winters langsam verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden kann. Oder das Laub wird zu Haufen gerecht, das freut den Igel ebenso wie die Insekten, Kriechtiere und Kleinstlebewesen, die hier über den Winter Unterschlupf finden.“



Lieber zu Rechen und Harke greifen
„Laubbläser verschlimmern die Situation noch zusätzlich, denn beim Einsatz auf Wiesen und Gehwegen werden Mikroben, Pilzsporen, Unrat und Tierkot aufgewirbelt und fein in der Luft verteilt. Auch der vom Abrieb der Reifen und Bremsen stammende Feinstaub und Dieselruß, der sich bereits am Boden abgesetzt hatte, wird erneut aufgewirbelt, so dass er eingeatmet werden kann“, ergänzt Dominik Düber. „Die lauten „Ordnungshalter“ saugen mit den Blättern Kleintiere und Insekten auf und töten sie dabei. „Wenn wir uns an anderer Stelle für die Artenvielfallt und eine intakte Bodenbiologie einsetzten, müssen wir auf den Einsatz von Laubsaugern verzichten. Wir möchten mit unserem gemeinsamen Antrag erreichen, dass zu Rechen und Harke gegriffen wird, denn diese Gerätschaften kommen ganz ohne schädliche Emissionen aus“, die Antragsteller. Rechen und Besen seien eine wirkliche Alternative. Anders als oft behauptet, wäre der Mehraufwand selbst für eine Kommune gering und durchaus vertretbar. Die Ratsmitglieder der beiden Fraktionen seien sich einig: „Unsere Kinder erwarten von uns, dass wir beim Umwelt-, Klima-, und Artenschutz endlich handeln, das sollten wir tun und Taten folgen lassen. Vieles beginnt mit kleinen Schritten die eine große Wirkung haben.“ (PM)


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