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Nachricht vom 09.02.2019    

Vorhofflimmern: Gefährliche Folgen lassen sich verhindern

Wird Vorhofflimmern nicht behandelt, besteht ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Die Ursachen der Herzrhythmusstörung sind unterschiedlich. Die Krankheit ist die mit Abstand häufigste Herzrhythmusstörung. Um sich über moderne Therapieverfahren zu informieren, hat es 150 Besucher ins Siegener Kulturhaus Lÿz gelockt. Das Kardiologen-Team des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen stellte Ursachen, Untersuchungsmethoden und moderne Behandlungsmöglichkeiten vor.

Laien und Fachkundige über aktuelle medizinische Standards informieren, um das Wohl herzkranker Patienten zu steigern – so die Intention der Kardiologen im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Hier bei einer Fortbildungsveranstaltung im Lÿz (von links): Dr. Korkut Sözener, Professor Dr. Dursun Gündüz sowie die Privatdozenten Dr. Emmanouil Chavakis und Dr. Damir Erkapic. (Foto: Diakonie in Südwestfalen gGmbH)

Siegen. 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind von Vorhofflimmern betroffen. Die Krankheit ist die mit Abstand häufigste Herzrhythmusstörung. Um sich über moderne Therapieverfahren zu informieren, hat es 150 Besucher ins Siegener Kulturhaus Lÿz gelockt. Das Kardiologen-Team des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen stellte Ursachen, Untersuchungsmethoden und moderne Behandlungsmöglichkeiten vor.

Wird Vorhofflimmern nicht behandelt, besteht ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Die Ursachen der Herzrhythmusstörung sind unterschiedlich. „Sie reichen von Bluthochdruck, Übergewicht, einer koronaren Herzkrankheit und Diabetes bis hin zu einer Überfunktion der Schilddrüse“, verdeutlichte Dr. Korkut Sözener, Oberarzt der Rhythmologie. Die Symptome fallen ebenfalls vielfältig aus. Manche verspüren Herzstolpern, Herzrasen oder ein Engegefühl in der Brust, andere leiden unter Schwindel oder fühlen sich schwach. Wird Vorhofflimmern diagnostiziert, kann es unterschiedlich behandelt werden. Dr. Werner Meyners, Oberarzt der Sektion Kardiologie und Leiter der konservativen Intensivstation, zeigte auf, dass rhythmuswirksame Medikamente in der Lage seien, den Herzrhythmus und die Herzfrequenz zu normalisieren. Helfen die Tabletten nicht, gibt es weitere Verfahren. Privatdozent Dr. Damir Erkapic, Leiter der Rhythmologie, stellte die Katheterablation als effektive Therapie bei Vorhofflimmern vor: „Über kleinste Schnitte in der Leiste veröden wir krankhafte Leitungsbahnen im Herzmuskelgewebe, um das Flimmern zu beseitigen.“ Das Verfahren wird unter örtlicher Betäubung und bei Bewusstsein der Patienten durchgeführt. Wenn nötig, erhalten sie ein Beruhigungsmittel. Die Katheterablation kann unter bestimmten Voraussetzungen angewandt werden und kommt nicht für jeden Betroffenen infrage. Professor Dr. Christian Tanislav, Chefarzt der Geriatrie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, verwies darauf, wie wichtig es bei Vorhofflimmern ist, blutverdünnende Medikamente einzunehmen, um das Risiko für einen Schlaganfall zu senken. Dieser stelle nämlich die gravierendste Komplikation bei bestehendem Vorhofflimmern dar.



Die während der Veranstaltung genannten Therapieverfahren waren auch Thema bei einer Fortbildung, in der sich Klinik- und Praxisärzte auf den neuesten Stand aktueller Leitlinien brachten. Im Fokus standen außerdem ein gestörter Herzrhythmus, Bluthochdruck und erkrankte Herzklappen. Bei Menschen mit einer sogenannten Mitralklappeninsuffizienz, einer undichten Segelklappe zwischen linker Herzkammer und linkem Vorhof, fließt ein Teil des sauerstoffreichen Blutes nicht in den Körperkreislauf, sondern durch die geschwächte Klappe zurück in den Vorhof. Das Herz ist in der Folge überlastet und es kann zu Luftnot kommen. Prof. Dr. Dursun Gündüz, Leiter der Sektion Kardiologie, ging in diesem Zusammenhang auf das Mitra-Clip-Verfahren ein: „Wir setzen das kleine Implantat mithilfe eines Katheters über die Leistenvene ein.“ Der Clip fungiert wie ein Ventil und sorgt dafür, dass der ursprüngliche Blutstrom wiederhergestellt wird. Die Methode ist vor allem für jene von Vorteil, die gesundheitlich schon vorbelastet und älter sind.

Welche Begleitkrankheiten eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens mit sich bringen kann, erläuterte Privatdozent Dr. Emmanouil Chavakis, Oberarzt der Sektion Kardiologie: „Neben einer erhöhten Lebensgefahr steigert sich unbehandelt auch das Risiko für Darm-, Blasen- und Prostatakrebs.“ (PM)




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