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Nachricht vom 19.02.2019    

Nach dem Ende der „Ori“: Wissener Realschule plus spielt ihre Stärken aus

Von Andreas Schultheis

Im ersten Jahr nach dem Ende der langjährigen gemeinsamen Orientierungsstufe startet die Marion-Dönhoff-Realschule plus durch. Ihr Konzept: Kleine Klassen, individuelle Betreuung, eine große Auswahl an Arbeitsgemeinschaften, ein engagiertes Team. Dass die Entscheidung für die Realschule plus alle Chancen für den weiteren Schulweg lässt und sowohl Abitur wie Berufsausbildung ermöglicht, gehört ebenfalls zu den Stärken.

Das Leitungsteam der Marion-Dönhoff-Realschule plus setzt auf individuelle Förderung, kleine Klassen und hohen Praxisbezug: (von links) Sebastian Holl, Nadine Mattusch und Markus Kotte. (Foto: as)

Wissen. Es stehen einige Jubiläen an in Wissen im Jahr 2019: Die Stadt wird 50, ihre Partnerschaft mit Chagny ebenfalls. Auch das Freibad gehört zu den Geburtstagskindern. Und auch die Realschule: Sie öffnete im August 1969 ihre Pforten, seinerzeit noch in Trägerschaft der Stadt, wie das Wissener Heimatbuch aus dem Jahr 1982 berichtet. Damals war die Einrichtung einer gemeinsamen Orientierungsstufe mit dem Kopernikus-Gymnasium eine Bedingung für die neue Schulform am Standort Wissen. Diese gemeinsame Orientierungsstufe beider Schulen feiert bekanntlich in diesem Jahr kein Jubiläum. Sie wurde vor gut einem Jahr aufgegeben. Damals wurde es ziemlich hektisch an der Marion-Dönhoff-Realschule plus, galt es doch, kurzfristig organisatorisch und konzeptionell neue Wege zu gehen.

Das ist neu: Realschule plus künftig erst abschlussbezogen ab Klasse 8
Was heißt das konkret? Zunächst: Die bisherige kooperative Form der Realschule plus läuft zum Schuljahresende aus. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird die Wissener Realschule plus in integrativer Form geführt. Hier lernen die Jugendlichen von der Klassenstufe 5 bis zur Klassenstufe 7 gemeinsam im gleichen Klassenverband. Die Schulform fördert die Schülerinnen und Schüler hierbei entsprechend ihrer Neigungen und Leistungen in Kursen, Lerngruppen, offenem Unterricht oder Partnerarbeit. „Zusätzlich werden die Kinder dann ab der Klassenstufe 7 in leistungsbezogenen Kursen in Mathematik und Englisch sanft auf die abschlussbezogenen Klassen ab Stufe 8 vorbereitet“, erklärt Schulleiterin Nadine Mattusch. Mit dem Abschied von der Orientierungsstufe mit dem Gymnasium ist auch die Notwendigkeit der sehr breiten Differenzierung innerhalb der Klassen weggefallen. „Das gibt uns die Möglichkeit, noch besser auf unsere Schüler einzugehen und dem Einzelnen gerecht zu werden“, so Mattusch. Mit Sebastian Holl und Markus Kotte aus dem Schulleitungsteam sieht sie die kleinen Klassen mit maximal 25 Schülerinnen und Schülern als großes Plus der Realschule. Mit 61 Schülerinnen und Schülern in drei Klassen startete die neue Stufe 5 zu Beginn des laufenden Schuljahres, also mit rund 20 Kindern pro Klasse. Das ermögliche, individuell auf die Jugendlichen einzugehen. Insgesamt sind es derzeit 444 Schüler am Standort. „Wir sind eine kleine Schule, hier kennt jeder jeden. Diese familiäre Atmosphäre wirkt sich auch auf das Lernklima aus.“ Das Ziel: Die Schüler werden mit weniger Druck für alles vorbereitet und können dann entscheiden, wohin die Reise geht.

Für die – nunmehr schulinterne – Orientierungsstufe der Klassen 5 und 6 gibt es zudem ein bereits bewährtes Angebot, das im laufenden Schuljahr teilweise noch ergänzt wurde: Da sind die Bläser- und die Sportklasse, das Nachmittagsangebot „Lernen am Computer“, zudem eine umfangreiche Auswahl an Arbeitsgemeinschaften (AGs): Bogenschießen, Fußball, Kochen, Theater, „Wir T. u. N. was“ zählen dazu. Die AGs und verschiedene Projekttage geben den Schülern die Möglichkeit, die Schule aktiv mitzugestalten. Davon zeugen ein Pizzaofen, ein Outdoor-Klassenzimmer, eine Spielhütte, ein Carport, Kunstprojekte, die das Gebäudeinnere mitgestalten. Eine Klasse organisiert den Kiosk. „Die Schüler sind einfach am Ende stolz auf das, was sie da schaffen. Und sie haben eine ganz andere Wertschätzung für die Dinge“, berichtet Kotte.



Größerer Praxisbezug als andere Schulformen
In der Mittelstufe legt die Marion-Dönhoff-Realschule plus verstärkt Wert auf den Erwerb von Medienkompetenzen: So gibt es die Informationstechnische Grundbildung als eigenständiges Schulfach, außerdem Wahlpflichtfächer aus den Bereichen Kunst und Theater, Musik, Informatik und Sport. Auch die weitere Laufbahn der Jugendlichen hat man hier schon im Blick, dazu dienen Praxistage und der Einsatz des Jobfuxes, um erste Eindrücke von Berufsbildern zu bekommen. Die Realschule plus, so Holl, habe „eben einen höheren Praxisbezug als andere Schulformen.“ Und über den Wahlpflichtbereich habe man die Möglichkeit, die Jugendlichen jeweils nach persönlichen Neigungen zu fördern.

Wichtig ist Mattusch, Holl und Kotte die Botschaft, dass alle Wege offen bleiben mit der Entscheidung für die Marion-Dönhoff-Realschule plus: Wer den Weg Richtung Abitur weitergehen will, hat dazu verschiedene Möglichkeiten an Gymnasien, Beruflichen Gymnasien und Fachoberschulen sowie Integrierten Gesamtschulen. Unter anderem arbeitet die Realschule dazu eng mit der Berufsbildenden Schule (BBS) in Wissen zusammen. Und wer sich für eine Ausbildung entscheidet, erfährt ebenfalls Top-Unterstützung: Dazu pflegt die Realschule mit zahlreichen Unternehmen Patenschaften und Kooperationen. Der Berufsvorbereitung dient auch ein so genannter Tag der Studien- und Berufsorientierung einmal jährlich, bei dem Unternehmen aus der Region sich in der Schule präsentieren und praktische Workshops anbieten.

Das alles wird getragen und befördert durch „ein hochmotiviertes und superengagiertes Kollegium. Jeder zieht mit, jeder unterstützt den anderen“, unterstreicht die Schulleiterin. Da entstehen dann auch Alleinstellungsmerkmale wie der „Tag der Studienfahrten“ in jedem Schulhalbjahr, zusätzlich zu den klassischen Wandertagen. An diesem Tag sind alle Klassen mit thematischem Bezug zum Lehrplan unterwegs. Über die Jahre soll so jedes Fach abgedeckt werden.

Technisch auf dem neuesten Stand
Natürlich kommen bei alledem auch modernste Unterrichtsmedien zum Einsatz: Durch den Neubau, das Gebäude B, sowie umfangreiche Sanierungsmaßnahmen sind nahezu alle Klassen- und Fachräume technisch auf dem neuesten Stand und beispielsweise mit Active Boards, digitalen Tafeln, ausgestattet. Gerade erst wurden am C-Gebäude Lamellenvorhänge installiert, damit die digitale Technik bei Sonneneinstrahlung optimal genutzt werden kann. Zudem sieht der Kreishaushalt 2019 100.000 Euro für die Planungen noch ausstehender letzter Sanierungsarbeiten am Standort vor.

Apropos Standort: Auch hierzu gibt es ein 50-jähriges Jubiläum: Der Spatenstich zum Gebäude auf dem Altbel, das lange die Konrad-Adenauer-Hauptschule beherbergte und nun eben die Marion-Dönhoff-Realschule plus, fand im April 1969 statt.

► Bis zum 22. Februar läuft die Anmeldefrist für das Schuljahr 2019/2020. Persönliche Beratungen zum anstehenden Schulwechsel bietet die Schule dazu natürlich an und weist auf die Möglichkeit einer telefonischen Terminvereinbarung hin (Tel.: 02742-3097). Anmeldungen sind bis Donnerstag, 21. Februar, jeweils von 8 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag, den 22. Februar, von 8 bis 13 Uhr möglich. (as)


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